Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
»Das können wir nicht. Nichtjetzt.« Und sollte sich jemand in der direkten Umgebung befinden, so würde er doch sicher auf die eine oder andere Art reagieren, nicht wahr? »Fangen wir an. Hutch, kann ich den Cutter haben?«
    Sie zögerte. »Ich werde das machen«, sagte sie. »Alle zurückbleiben.«
    George winkte den beiden anderen zu, Platz zu machen, stellte sich aber selbst direkt neben Hutch auf. Schließlich konnte er nicht zulassen, dass sie das Risiko ganz allein trug.
    Sie aktivierte den Cutter.
     
    Das Metall fühlte sich kalt an.Es war farblos, rau und stumpf und unterschied sich kaum von dem Felsgestein, in das es eingelassen war.
    Unter dem Laserstrahl fing es an zu rauchen und zu flocken. Hutch drosselte die Breite des Lichtstrahls und konzentrierte sich auf einen winzigen Bereich, um zunächst nur ein kleines Loch in den Rumpf zu bohren und herauszufinden, ob auf der anderen Seite Luftdruck zu erwarten war.
    Wieder hatte sich allgemeines Schweigen breit gemacht, und der rote Schimmer des Laserstrahls spiegelte sich in den Energiefeldern.
    »Hutch«, erklang Bills Stimme aus dem Dunkel. »Tut mir Leid zu stören, aber hier draußen ist eine weitere Rasche aufgetaucht. Sie nähert sich dem Objekt von hinten.«
    »Und das ist keine von denen, die wir vorher gesehen haben?«
    »Nein. Die elektronische Signatur weicht ab. «
    »Kommt sie auf uns zu?«
    »Nein. Wenn sie ihren Kurs nicht ändert, wird sie unter den Chindi fliegen. Ich glaube, ich kann eine Hangarluke ausmachen, die sich für sie öffnet.«
    »Okay. Danke, Bill. Sag mir Bescheid, falls sich irgendwas ändert.«
    »Wir sollten auf der anderen Seite von diesem Felsen sein«, murrte Tor. Es folgte eine Diskussion mit George, ob sie zurück zur Fähre gehen und auf die andere Seite des fremden Schiffs fliegen sollten. Inzwischen brach Hutch durch, ohne auf eine Druckentladung zu stoßen. »Ein Vakuum«, sagte sie.
    Sie starrten einander an. »Wie ist das möglich?«, fragte George.
    Hutch bedachte ihn mit einem Blick, der besagte, dass sie auch nicht mehr wusste als er. Dann setzte sie zu einem horizontalen Schnitt an. »Machen Sie es sich bequem, meine Herren«, empfahl sie. »Das wird ein paar Minuten dauern.«
    »Was hältst du davon, auf die Seite zu fliegen, auf der die Andockvorrichtungen sind, Hutch?«, fragte Tor. »Sie werden die Flasche an Bord nehmen. Vielleicht könnten wir mit hineinfliegen.«
    »Ich halte unsere Vorgehensweise für sicherer.«
    »Warum?«
    »Weil ich nicht der Ansicht bin, dass es gut wäre, uns Hals über Kopf da reinzustürzen. Fangen wir es lieber langsam an.«
    Sie hörte jemanden seufzen, aber keinen Widerspruch. Zudem meldete Bill, dass der Chindi die Flasche an Bord und die Luke der Andockstation wieder geschlossen habe, womit die Frage so oder so hinfällig wurde.
    Hutch legte einen Ausschnitt frei, der groß genug war, dass George hindurchschlüpfen konnte, und drückte ihn nach innen. Erst traf sie auf Widerstand, doch dann löste sich die Platte und fiel hinein. Drinnen war es dunkel, aber das war keine Überraschung. Die Tatsache, dass die Metallplatte fiel, hingegen schon.
    »Gravitation im Inneren«, sagte sie.
    Nick hielt seine Lampe in die Öffnung. Da war eine Luftschleuse, aber die innere Luke stand offen. Und eine Leiter, die durch die Schleuse auf einen Korridor führte.
     
    Mit Schrecken sah Alyx George in der Luke verschwinden. Er trug einen Bildscanner an der Weste, aber dort drin war es dunkel, und dagegen konnte auch seine Lampe nur wenig ausrichten. Er stand auf einer Leiter, und der Boden schien etwa sechs Meter unter ihm zu verlaufen, und Alyx wusste, ja, sie wusste, dass das kein gutes Ende nehmen würde.
    Bis vor einer Stunde hatte sie Hutch einigen Respekt entgegengebracht. Aber zuzusehen, wie sie dastand wie ein Idiot, während George mit dem Schraubenschlüssel auf die Luke einprügelte, hatte sie buchstäblich die Wände hoch gehen lassen. Halb hatte sie damit gerechnet, dass sich die Luke öffnen und den Blick auf irgendeine gottlose Kreatur freigeben würde, die sie alle ins Innere des Schiffs zerrte. Nur mühsam hatte sie der Versuchung widerstanden, den anderen über den Commlink zu erzählen, was ihr durch den Kopf ging. Stattdessen tröstete sie sich, indem sie das Geschehen in Gedanken choreografierte, wie sie es in der letzten Zeit schon oft getan hatte.
    Zu viele Simms. Wie viele Male hatten die Menschen in Büchern und Stücken der vergangenen 400 Jahre Kontakt zu

Weitere Kostenlose Bücher