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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Außerirdischen gesucht, nur um festzustellen, dass die Aliens ihnen entweder mental haushoch überlegen oder nur daran interessiert waren, Menschen zum Frühstück zu verspeisen? Die ganze menschliche Kultur war übersättigt mit diesen beiden Annahmen, und es war nicht leicht, die Vorstellung abzuschütteln, dass eines von beidem zutreffen musste.
    Hutch, ich wünschte wirklich, du würdest das nicht tun.
    Sie sah zu, wie die anderen durch die innere Luke kletterten und schließlich den Korridor erreichten. Unbeleuchtet erstreckte er sich in beide Richtungen und sah aus wie ein aus Fels gehauener Tunnel. Einige Türen, dem Anschein nach aus Metall, waren in die Wände eingelassen. An jeder war in Kopfhöhe ein Ring befestigt, ob zum Offnen oder zur Zierde war schwer zu beurteilen.
    »Wohin?«, fragte Tor.
    Sie sah, wie George zögerte, wie er versuchte, eine Entscheidung zu treffen. Schließlich schien er im Geiste eine Münze geworfen zu haben und wandte sich nach rechts zum Heck des Schiffs. Die anderen folgten ihm im Gänsemarsch. Und die Bilder verschwammen.
    »Video fällt aus, Hutch«, sagte Alyx.
    »Wie ist der Ton?«
    »Ein paar Interferenzen, aber sonst geht es.«
    »In Ordnung. Wir werden ein Stück weiter hineingehen. Ich informiere dich, wenn wir auf etwas Interessantes stoßen.«
    »Hoffentlich nicht.«
    Die nächste Tür befand sich in etwa 15 Schritten Entfernung auf der linken Seite.
    »… sehen luftdicht aus…«, sagte Hutch zwischen zwei Störungen.
    »Hutch, ich verliere euch.«
    »… laut und deutlich…«
    »Noch einmal, Hutch. Ich kann dich nicht verstehen.«
    Hutch kehrte zur Leiter zurück. »Wir verlieren dein Signal«, sagte sie. »Hab Geduld, wir werden nicht allzu weit gehen.«
     
    Die Schwerkraft lag bei etwa einem halben g. Der Korridor war breit genug für zehn Personen nebeneinander, und die Decke wäre selbst dann noch außerhalb von Tors Reichweite gewesen, wenn er auf Georges Schultern balanciert hätte.
    Die Wände fühlten sich leicht rau an, beinahe wie Sandstein.
    Sie standen vor der ersten Tür. Diese machte einen ungeschlachten Eindruck, saß aber in einem Rahmen und schien luftdicht zu sein. Tor drückte den Ring nach innen, zog ihn nach außen, aber die Tür rührte sich ebenso wenig wie irgendetwas anderes.
    »Warum denken Sie, ist hier ein Vakuum?«, fragte George. »Sind sie vielleicht alle tot?«
    Das war auch Tors erster Gedanke gewesen. Er fragte sich, ob diese ganze Sektion des Chindi aufgegeben worden war. »Das muss nicht sein«, erwiderte Hutch. »Das ist ein sehr großes Schiff. Es warm und unter Druck zu halten dürfte eine Menge Energie erfordern.« Aber natürlich war auch dieser Bereich des Schiffs so konstruiert, dass ein Lebenserhaltungssystem funktioniert hätte, die Luftschleuse und die Tür vor ihnen lieferten den Beweis für diese These.
    Aber das alles warf auch eine Frage auf: Warum war der Chindi so riesig? Und was war das überhaupt für ein Ding?
    Chindi.
    So hatte Alyx das Schiff genannt. Ein Geist. Es schien seltsam, ein so massiges Etwas mit einem derartigen Begriff zu belegen. In dem Schiff hätte vermutlich ganz Seattle Platz gefunden.
    Dem Aufbau haftete eine griechische Note an. Die Außenseite verfügte über keinerlei Dekoration, keine erhabene Brücke, nichts, was die Aufmerksamkeit eines Betrachters auf sich ziehen mochte. Stattdessen war es ein Musterbeispiel schlichter Perfektion. Tor hegte keinen Zweifel daran, dass irgendein gewitzter Geschäftsmann sich die Rechte an der Schiffsform sichern würde, und schließlich würde der Chindi Gläser und Karaffen aus Kristallglas und Zinn schmücken.
    Nick deutete auf den Rahmen. In den Felsen war ein ovaler Zapfen eingelassen. Sie wechselten einen kurzen Blick, ehe George ihn berührte, sich gegen ihn stemmte und sich die Handballen platt drückte.
    Ein Klicken ertönte. George drückte gegen den Ring, und die Tür schwang auf.
    Tor war derweil fluchtbereit, was albern erschien angesichts der Tatsache, dass sie sich in einem Vakuum befanden, wo nicht anzunehmen war, dass jemand hinter der Tür auf sie lauerte. Er sah sich zu Hutch um, die im Licht der Lampen besonders anziehend aussah. Sie hatte, vermutlich ohne sich dessen überhaupt bewusst zu sein, ihren Cutter hervorgezogen und hielt ihn in der rechten Hand.
    Vorsichtig warfen sie einen Blick in den großen, leeren Raum, den ihre Lampen aus dem Dunkel rissen. Die Wände krümmten sich der Decke entgegen, welche eine leicht konkave

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