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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Ring einer der Türen fest, und sie zogen erst Nick und dann Hutch hinauf. Dann packten sie Nick auf die Trage. Er war noch immer sehr blass, schien aber wieder einigermaßen zu Atem gekommen zu sein.
    »Ich dachte, ich wäre tot«, sagte er. »Ich meine, wenn man so lange fällt, erwartet man nicht, irgendwann wieder auf den Beinen zu landen.«
    George wies ihn an, still zu liegen. Gemeinsam mit Tor hob er die Trage hoch, und sie machten sich auf den Weg zum Ausgang. Sie hatten die Leiter gerade erreicht, als Hutch ihnen signalisierte, dass sie ihre Lampen ausschalten und Nick absetzen sollten.
    »Was ist?«, fragte George flüsternd.
    »Da kommt etwas«, antwortete sie.
    Er drehte sich um, sah aber nichts.
    Sie deutete in die entsprechende Richtung. »Andere Seite.« Vor ihnen.
    Und dann sah er, wie die Dunkelheit langsam zurückwich. Ein Licht näherte sich von irgendwoher. Aus einem Nebengang. Dort oben musste sich eine weitere Kreuzung befinden.
    »Wir könnten versuchen zu fliehen«, sagte George.
    Hutchs Hand legte sich auf seine Schulter. »Sie wollten doch Hallo sagen, George. Das ist Ihre Chance.«
    Lichtschein fiel etwa 50 Meter vor ihnen auf den Boden. George sah, wie sich eine runde, gelbe Lampe auf die Kreuzung schob. Sie befand sich auf der Vorderseite eines Fahrzeugs. Hastig wich er zurück und versuchte, mit der Wand zu verschmelzen.
    »Niemand rührt sich«, sagte Hutch.
    George sah ein einzelnes Rad und etwas, dass sich wellenförmig über der Lampe bewegte. Ein Tentakel, dachte er, und das Blut gefror ihm in den Adern.
    »Was ist los?«, fragte Nick. Hutch kniete neben ihm, um ihn ruhig zu halten.
    Das Vehikel blieb mitten auf dem Korridor stehen, und die Lampe drehte sich langsam in ihre Richtung und blendete George.
    Vage glaubte er, einen Tintenfisch auf einem Motorrad gesehen zu haben.
    Hutch zog ihren Cutter hervor.
    George starrte in das Licht. Das Ding drehte sich langsam und näherte sich ihrer Position.
    Nun war der Augenblick endlich doch gekommen.
    George nahm all seinen Mut zusammen und trat vor. Hutchs Stimme in seinen Ohrhörern ermahnte ihn, langsam vorzugehen. Keine hastigen Bewegungen.
    Er schirmte die Augen mit einer Hand ab und hob die andere zum Gruß. »Hallo«, sagte er sinnloserweise. Sollte das Ding nicht ihre Frequenzen abhören, so konnte es ihn nicht hören. Nichtsdestotrotz sprach er weiter: »Wir waren gerade in der Gegend, als wir Ihr Schiff entdeckt haben.«
    Das Fahrzeug war ein Dreirad, ein Rad vorn, zwei hinten. Dort, wo die Handgriffe der Lenkstange hätte sein sollen, befanden sich zwei Tentakel. Auch der Frontscheinwerfer schien auf einem Tentakel zu sitzen. Das Vehikel kam bis auf ein paar Schritte auf sie zu und blieb dann stehen.
    George blieb standhaft.
    Einer der Tentakel berührte ihn. Er sah, soweit George es erkennen konnte, glatt und poliert, aber segmentiert aus. Der Auswuchs legte sich um einen seiner Arme, und George wehrte sich gegen den Impuls, sich einfach loszureißen. Er hörte, wie Nick etwas sagte. Nick, der sich aufgesetzt hatte und zusah.
    Der Tentakel mündete über ein kleines, rechteckiges Verbindungsstück in drei flexiblen Fingern.
    »Wir sind Freunde«, sagte George, obwohl er sich ziemlich albern vorkam. Nahm vielleicht irgendjemand die Szene für die Nachwelt auf?
    Hinter ihm hatte offenbar jemand den gleichen Gedanken gehegt, denn er hörte ein Lachen, und in diesem Moment ließ die Spannung nach.
    »Wir wollten keinen Schaden anrichten.«
    Der Tentakel ließ los und vollführte eine Reihe graziöser schlängelnder Bewegungen.
    »Nick ist da hinten in ein Loch gefallen, aber glücklicherweise ist ihm nichts passiert.« Sie sollten die Dinger markieren.
    Die beiden Tentakel zogen sich in die Lenkstange zurück. Dann schwang das Licht zur Seite, das Vehikel fuhr wieder an und geradewegs an ihnen vorbei. George bemerkte einige schwarze Kisten auf einer Plattform im Heck. In der Mitte befand sich eine Art Sattel. Für einen möglichen Passagier?
    Das Ding setzte seinen Weg bis zur nächsten Kreuzung fort und bog nach rechts ab.
     
    »Und was machen wir jetzt?« Alyx sah George an, George starrte das Bild des Chindi an, der erhaben über die brodelnde Wolkendecke glitt.
    Wieder einmal hatten sie sich in der Missionskontrolle versammelt. »Wir gehen zurück und versuchen es noch einmal«, sagte George.
    Tor und Nick wechselten einen raschen Blick. Nick stützte sich auf eine Krücke. Sein Bein war eingegipst und bewegungsunfähig. »Er

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