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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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sich Bill in der Rolle der grauen Eminenz. »Können wir es wieder aufspüren, Bill?«
    Die KI zögerte. »Ein gerichtetes Signal? Wenn wir davon ausgehen, dass es aus einem niedrigeren Orbit als dem unseren stammt, werden wir warten müssen, bis wir wieder auf der gleichen Linie liegen.«
    »Und wie lange wird das dauern?«
    »Die verfügbaren Daten reichen zur Berechnung nicht aus.«
    »Schätzungsweise?«
    »Möglicherweise mehrere Monate.«
    Langley glaubte ganz einfach nicht, dass das wirklich passiert war. Eine kleinere Fehlfunktion schien weitaus wahrscheinlicher. »Kannst du den Ursprung in irgendeiner Weise eingrenzen, Bill?«
    »Nein, Captain. Um das zu tun, müsste ich das Signal ein zweites Mal auffangen.«
    Der Captain sah Ava an. »Das ist nur irgendeine Fehlfunktion. So etwas passiert manchmal. Irgendein unbedeutender Fehler im System.«
    »Vielleicht«, sagte sie.
    »Bill, führ eine Diagnose durch und sieh nach, ob es irgendein internes Problem gibt, das für diese Aufzeichnung verantwortlich ist.«
    »Das habe ich bereits getan, Captain. Es scheint alles in Ordnung zu sein.«
    Avas Augenlider hingen auf halbmast, ihr Blick führte irgendwo in ihr Inneres. »Wir sollten Pete bitten, es zu überprüfen.« Pete Damon war der Projektleiter und der bekannteste Physiker der Welt, was größtenteils auf seine Zeit als Moderator von Universe zurückzuführen war, einer außerordentlich populären Wissenschaftsshow, die viel dazu beigetragen hatte, Organisationen wie der Akademie eine breite öffentliche Unterstützung zu verschaffen, die ihm aber auch den Neid vieler Kollegen eingebracht hatte.
    Langley konnte Stimmen im Hintergrund hören, wo einige seiner Passagiere mit temporalen Experimenten beschäftigt waren. Obwohl 1107 nuretwa zweihundert Millionenjahre alt war, war er tatsächlich bereits seit über zwei Milliarden Jahren hier. Ava hatte versucht, ihm zu erklären, wie das möglich war, wie die Zeit unter dem Einfluss der Gravitation in der Nähe des Planeten langsamer ablaufen konnte als hier draußen, in einem weniger beeinflussten Bereich des Universums. Doch sein Gehirn hatte sich geweigert, die Vorstellung zu erfassen. Natürlich wusste er, dass ihre Erklärung richtig war, doch ihm bereitete der Gedanke Kopfschmerzen.
    Ava rief Pete, und sein Konterfei erschien auf einem der Hilfsschirme. Als sie ihm in knappen Worten erklärte, worum es ging, runzelte Pete die Stirn, schüttelte den Kopf und betrachtete seine eigenen Anzeigen. »Unmöglich«, sagte er.
    »Sollen wir es einfach ignorieren?«, fragte Ava.
    Wieder der Blick auf die Displays, dann eine geflüsterte Unterhaltung mit einer schattenhaften Gestalt jenseits der Bildfläche. Fingerspitzen huschten über ein Schaltpult. »Nein«, sagte er. »Ich bin schon unterwegs.«
    Luken öffneten und schlossen sich. Langley hörte Schritte und aufgeregte Stimmen. »Hört sich an, als hätten Sie die Eingeborenen aufgeschreckt, Ava.«
    »Das überrascht mich nicht«, erklärte sie frohgemut.
    Ein ganzes Rudel Wissenschaftler enterte die Brücke. Pete; Rick Stockard, der Kanadier; Hai Packwood, der zum ersten Mal einen so weiten Flug absolvierte und alle anderen mit seinem endlosen Gerede über die Wunder des Universums in den Wahnsinn trieb; Miriam Kapp, die für die Zeitexperimente verantwortlich war, und noch zwei oder drei andere. Sie alle atmeten schwer.
    »Woher ist es gekommen?«, erklang es von allen Seiten. »Haben wir tatsächlich etwas gehört?«
    »Empfangen wir es immer noch?«
    »Um Himmels willen, Mike«, sagte Tora Cavalla, eine Astrophysikerin mit einem beachtlichen Sexhunger, »suchen wir schon nach der Quelle? Ist Ihnen klar, dass dort draußen jemand sein könnte?«
    »Ist es«, sagte Langley, der nicht viel für Tora übrig hatte. Ihr Verhalten störte den Schiffsfrieden, und sie schien zu glauben, dass jeder außer ihr ein Idiot war. So ein Benehmen wäre vielleicht bei CalTech nicht weiter aufgefallen, aber in der beengten Umgebung eines interstellaren Schiffes, in der verschiedene Menschen über mehrere Monate hinweg zusammenleben mussten, löste sie Klaustrophobie und Eifersüchteleien aus. »Selbstverständlich suchen wir danach, aber Sie sollten nicht zu viel erwarten. Wir haben bisher keine Ahnung, wo die Quelle sein kann. Und ein Scan jedweder Art ist in der Nähe eines derartigen Eisenhaufens grundsätzlich mit Misstrauen zu betrachten. Das Gravitationsfeld verzerrt sämtliche Messungen.«
    »Suchen Sie weiter«, sagte

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