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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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stürmisch, nur um ihr hinterher verschwörerisch zuzublinzeln. »Ich dachte, die Gelegenheit sollte ich wahrnehmen.«
    Also beschlossen sie, doch noch zu bleiben, denn schließlich konnten sie nicht wissen, wohin die Entdeckung sie führen würde. Außerdem konnten sie bei Safe Harbor allenfalls den zweiten Rang belegen, und wer wusste schon noch, welcher Kapitän als Zweiter die Küste Amerikas erreicht hatte? (Hutch glaubte, dass es wieder Columbus war, doch wie war nicht sicher genug, um den Mund aufzumachen) Sie öffnete eine Flasche Champagner, und sie erhoben ihre Gläser und prosteten Bill zu, der seine Mütze mit einem schüchternen Lächeln abnahm und erklärte, er habe nur seine Arbeit getan.
    Das Signal schien direkt von 1107 zu stammen.
    »Wie viel haben wir?«, fragte Hutch.
    »Nur ein paar Sekunden, aber ich weiß, wo es ist. Wir werden es in weniger als einer Stunde erneut auffangen. Dann können wir es zu seiner Quelle verfolgen. Falls Sie das wünschen.«
    »Wie sieht sie aus?«, fragte George. »Die Transmission?«
    »Ich kann sie nicht lesen, aber es gibt ein Muster. Es stimmt mit der ursprünglichen Aufzeichnung überein.«
    »Kannst du es übersetzen, wenn es uns gelingt, einen längeren Abschnitt aufzuzeichnen?«
    »Das kann ich nicht beurteilen. Vielleicht. Demnach gehen Sie davon aus, dass es eine Bedeutung hat?«
    »Wie könnte es keine haben?«, entgegnete Alyx.
    »Es könnte eine Testsendung sein«, sagte Hutch, ehe sie Preach eine Nachricht schickte und ihn über die neue Entwicklung informierte. Etwa zur gleichen Zeit traf eine neue Botschaft von der Condor ein.
    »Tolle Neuigkeiten. Wir haben das Signal von 1107 aufgefangen. Es ist direkt auf Safe Harbor ausgerichtet.«
    Die Nachricht endete, und Bill meldete sich zurück. »Captain, sie haben ein Datenpaket mit der Transmission übermittelt.«
    »Ja?«
    »Die Konfiguration passt nicht. Und das Signal ist bei seiner Ankunft an Punkt B stärker, als es sein sollte.«
    »Dann muss es noch mehr Transmitter geben«, sagte Hutch.
    »Eine andere Möglichkeit kann ich mir kaum vorstellen. Die Daten geben Anlass zu der Vermutung, dass sich in dem Signal bei Punkt B Transmissionen aus drei verschiedenen Quellen vermischt haben, die vermutlich alle im Orbit um den Neutronenstern liegen.«
     
    Die Nacht brachte kaum genug Ruhe zum Schlafen. Bill fand das Signal wieder und richtete die Teleskope auf seine Quelle aus. »Keine optische Erfassung«, meldete er.
    Hutch wendete die Memphis, und sie flogen näher an den toten Stern heran, näher an den Ursprung der Transmission. Zwanzig Minuten später meldete sich Preach mit betroffener Miene wieder bei ihnen.
    »Wir sind im Orbit um Safe Harbor«, berichtete er. »Und ich habe schlechte Neuigkeiten. Wie es aussieht, haben wir einen unpassenden Namen gewählt. Der Planet ist heiß. Das ist eine tote Welt. Der Strahlungslevel ist hoch, und überall gibt es Krater und Ruinen. Sieht aus, als hätte dort unten ein Atomkrieg stattgefunden.« Sein Bild verschwand, und an seiner Stelle erschien ein mit Wasser gefüllter Krater. Schutt bedeckte das umgebende Land. Der Boden war schwarz-grau, steril, felsig, verwüstet, nur dann und wann von Flecken durchbrochen, die auf mögliche Vegetationsreste schließen ließen.
    »So sieht es beinahe überall aus.« Bilder flimmerten über den Schirm. Schutt und Dreck in Massen, große Löcher im Erdboden. Tote Städte. Hier und dort stand noch ein Gebäude, oft waren jedoch nur noch einzelne Mauern oder Fundamente zu sehen. Dann und wann tauchte ein Haus auf.
    »Wir haben keine Spur von Landlebewesen entdeckt, abgesehen von Kreaturen mit einem langen Hals – sehen aus wie Giraffen – und Vögeln. Eine Menge Vögel. Aber das ist alles. Wir werden weitersuchen, obwohl niemand von uns damit rechnet, noch irgendwas zu finden. Sieht aus, als hätten sie den Planeten gründlich verwüstet.
    Tom möchte eine Landetruppe runterschicken, aber wir haben keine Möglichkeit, die Fähre hinterher zu reinigen, also werde ich es nicht gestatten können. Das sorgt für Missstimmung an Bord. Der Missionsleiter hat darauf bestanden, die Akademie zu kontaktieren und um mich mit ihrer Hilfe zu überstimmen. Natürlich werden sie das nicht tun. Falls dabei jemand ums Leben käme, wären die hohen Tiere zu Hause auf diese Weise direkt dafür verantwortlich zu machen.
    Die Mondbasis sieht auch verlassen aus. Ich schätze, das muss wohl so sein. Augenblicklich haben wir keine Ahnung, wie sie

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