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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Hermann erhob sein Glas auf »unseren wunderbaren Captain«, was besonders rührend war, weil er es tatsächlich so meinte.
    Hutch verbeugte sich anerkennend und wies Bill dann an, den Orbit und das Signal bis Punkt B zu verfolgen.
    Die Lichter erloschen, und eine Markierung stellte den Neutronenstern auf einer Seite des Raums dar. Der Transmitter, dargestellt durch eine winzige Antenne, fing an, sich in einem nahen Orbit um den Stern zu bewegen. Auf der anderen Seite des Raums erwachte ein gelber Stern zum Leben. »Punkt B«, erläuterte Bill.
    Die Antenne wurde heller, eine Linie bildete sich und bewegte sich quer durch den Raum, bis sie den Stern traf. »An dieser Stelle liegt der Orbit exakt lotrecht zu der Transmissionslinie.«
    »Ist das wichtig?«, fragte George.
    »Sicher. Die Satelliten haben beständig eine offene Linie zum Ziel. Bill, von wie vielen Transmittern gehen wir aus?«
    »Von dreien«, sagte er. »Im selben Orbit in gleich bleibendem Abstand stationiert.«
    Auch für diese Information verlangte George nach einer Erklärung.
    »Die Transmission muss eine weite Strecke überdauern«, erklärte Hutch. »Sechzehn Lichtjahre. Bei so einer langen Strecke tauchen unterwegs etliche Störungen auf. Ein einziger Satellit reicht dafür nicht aus. Wir wissen bereits, dass das Signal an Punkt B bedeutend stärker ist, als es mit einer einzelnen Sendeeinheit zu schaffen wäre.
    Alle drei senden ständig. Wenn Sie die Signale korrekt in Phase bringen, bekommen Sie eine bemerkenswerte Auflösung bei wenig Energieaufwand. Es entspräche einer Antennenschüssel mit dem Durchmesser des gesamten Orbits. Was wir aufgefangen haben, was die Satelliten der Akademie aufgefangen haben, ist nur ein Nebeneffekt. Ein Teil des Signals.«
     
    Sie brauchten zwei Tage, um das Schiff in eine Position zu bringen, die es ihnen gestattete, eine weitere Transmission aufzuzeichnen. Sie wurde genau in dem Bereich gefunden, den Bill berechnet hatte. Da sie mit dem Ereignis gerechnet hatten, waren alle wach und voll bekleidet, doch eine optische Erfassung des Transmitters blieb ihnen weiterhin verwehrt. »Schick die Ergebnisse zur Condor, Bill«, sagte Hutch. »Die Frage, die wir uns stellen müssen«, erklärte sie dann George und seinen Leuten, »lautet, ob wir einen der Transmitter an Bord nehmen sollen. Das würde uns ziemlich nahe an dieses Monstrum heranbringen, näher, als es mir lieb ist, aber wir können es tun.«
    Sämtliche Augen richteten sich gespannt auf sie, und Alyx fasste ihre Sorge in Worte. »Näher, als Ihnen lieb ist? Bedeutet das, wir würden uns in Gefahr begeben?«
    »Nein«, entgegnete sie. »Es bedeutet, dass wir es mit einer recht starken Anziehungskraft zu tun bekämen und eine Menge Treibstoff bräuchten, um uns wieder von dem Neutronenstern zu entfernen.«
    »Wie lange würde das dauern?«, erkundigte sich Herman.
    Hutch gab die Frage an Bill weiter. »Die ganze Operation«, verkündete jener, »würde mehrere Wochen erfordern.«
    »Können wir denn so ein Ding an Bord nehmen?«, hakte George nach.
    »Hängt davon ab, wie groß es ist.«
    »Ich sage, wir versuchen es«, ließ sich Nick vernehmen. »Und falls nötig werden wir das Ding einfach in seine Einzelteile zerlegen. Wäre doch nett, wenn wir mit einem Transmitter nach Hause kämen, der an irgendeinem fremden Ort erbaut worden ist. Habt ihr eine Ahnung, wie wertvoll das Ding wäre?«
    Sie hatten, und die Diskussion war entschieden.
    Minuten später änderte sich das Geräusch der Triebwerke, und die Memphis ging auf ihren neuen Kurs.
    »Wozu die Lichtbeugungstechnologie?«, fragte Nick.
    »Warum macht sich jemand an einem so einsamen Ort diese Mühe?«
    Tor verzog das Gesicht zu einer Miene, die etwa besagte, dass auch ihm diese Frage Kopfzerbrechen bereitete. »Vielleicht ist das die Standardausführung«, schlug er vor. »Vielleicht gehört sie bei jedem Modell einfach dazu.«
    Herman stand auf und lehnte sich an das Schott. »Warum lässt man überhaupt etwas hier zurück?«, fragte er. »Ich meine, warum sollte überhaupt irgendjemand Interesse an diesem Ding hegen?«
    »Warum tun wir es?«, konterte Pete. »Das ist ein Neutronenstern, da gibt es einige interessante Charakteristika.«
    »Aber es gibt nicht nur einen Neutronenstern. Warum also gerade dieser?«
    »Für einen muss man sich nun einmal entscheiden«, entgegnete Pete. »Vielleicht nur ein Zufall.«
    »Oder…?«, forderte George ihn auf, weiterzusprechen.
    »Er ist tatsächlich

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