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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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könnte sie sich so von dem Geschehen befreien. Sie wollte nicht allein sein, also zog sie frische Kleider an, ging zurück auf die Brücke und ließ sich auf ihren Sitzplatz sinken. Ganz allmählich kamen ihr die unzähligen Geräusche zu Bewusstsein, die typisch für ein in Betrieb befindliches Raumschiff waren, die Luft, die flüsternd durch die Belüftungskanäle strömte, eine Tür, die irgendwo geschlossen wurde, ferne Stimmen.
    Ungefragt tauchte Preachs Bild auf einem der Schirme auf. Bill versuchte, ihr zu helfen.
    Er sah aus wie bei ihrem letzten Gespräch, verwirrt, gespannt. Sie werden bemerken, dass es sich hier eher um Tarnkappen- als um Lichtbeugungstechnologie handelt.
    »Denken Sie, der Satellit enthielt eine Bombe?«, erkundigte sich die KI.
    »Eine andere Erklärung habe ich nicht. Wie sieht es mit dir aus?«
    »Ich habe auch keine. Aber die Annahme, dass jemand eine Todesfalle für Lebewesen aufstellt, die ihm nicht vertraut sind, scheint nicht sinnvoll. «
    »Bill, diese Leute haben Krieg geführt. Vielleicht hat Preach einfach nur Pech gehabt.«
     
    In der Missionskontrolle hielten sie unter Georges Leitung eine Gedenkfeier ab. Jeder von ihnen hatte mindestens einen engen Freund auf der Condor gehabt. Tränen flossen, Stimmen versagten, und nach der Feier zogen sie sich in den Gemeinschaftsraum zurück, um ein letztes Mal die Gläser zu Ehren der Opfer zu erheben und sich über den nächsten Schritt klar zu werden.
    »Zurück nach Hause«, sagte Alyx.
    Pete nickte. »Der Meinung bin ich auch.« Er stand mit düsterer Trauermiene da, die Hände in den Taschen seines Overalls vergraben. »Die Mission ist ein Fehlschlag. Wir sind auf eine Rasse von Raumfahrern gestoßen, aber sie sind tot. Alyx hat Recht. Wir sollten zusammenpacken und nach Hause zurückkehren.«
    George sah sich zu Tor um, der links neben ihm saß, die Ellbogen auf den Tisch gestemmt, den Kopf in den Handflächen geborgen. »Tor?«
    »Wir haben eine Menge unserer Leute verloren«, sagte er, ohne sich zu rühren. »Ich denke, wir sind moralisch verpflichtet, herauszufinden, was sie getötet hat.«
    »Nicht, solange wir uns nicht verteidigen können«, widersprach Alyx.
    Georges Blick wanderte weiter zu Herman.
    Auch der rührte sich nicht und starrte seine Handflächen an. »Wir sind einen langen Weg gekommen«, sagte er nach einem Moment der Stille. »Ich stimme Tor zu. Wir sollten wenigstens versuchen, herauszufinden, was hier passiert ist. Anderenfalls müssten wir mit eingekniffenem Schwanz nach Hause zurückfliegen.«
    »Nick?«
    »Ich habe genug Leute sterben gesehen. Meiner Meinung nach sollten wir so schnell wie möglich von hier verschwinden.«
    George blickte zur Decke auf, und seine Miene sagte Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. »Die Condor ist explodiert«, sagte er gedehnt. »Unfälle passieren.« Durch eine der Sichtluken blickte er hinaus zu dem friedlichen Himmel. Der Mond und ein kleiner Abschnitt der Sonne waren erkennbar, ein beinahe schmerzhaft schöner Anblick. »Ich stimme dafür zu bleiben. Sehen wir uns ein bisschen um.« Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Damit haben wir einen Gleichstand.« Sein Blick fiel auf Hutch. »Nun liegt es an Ihnen«, sagte er.
    »Nein.« Nachdrücklich schüttelte sie den Kopf. »Das ist nicht meine Entscheidung. Das werden Sie unter sich ausmachen müssen.«
    »Dann bleiben wir«, sagte Nick.
    »Sie ändern Ihre Meinung?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Weil ich es bedauern werde, nach Hause zu gehen, ohne es wenigstens versucht zu haben. Ich denke, wir alle würden das bedauern.«
    »Gut.« George schob seinen Stuhl zurück, bis er alle auf einmal sehen konnte. »Dann wäre das erledigt. Wann können wir mit Unterstützung rechnen, Hutch?«
    »In ein paar Tagen.«
    »Okay. Während wir auf das Schiff warten, sollten wir das Beste aus unserer Lage machen.« Sein Blick streifte ihre Augen. »Können wir auf die Oberfläche gehen und uns dort umsehen?«
    »Das wäre keine gute Idee.«
    »Warum nicht?«
    »Enorme Strahlung. Die Akademievorschriften verbieten eine Landung unter derartigen Bedingungen. Ebenso wie der gesunde Menschenverstand.«
    »Warum? Ich dachte, die Flickingerfelder würden uns ausreichend gegen Strahlung schützen?«
    »Das tun sie, aber wir werden Probleme bekommen, die Landefähre anschließend zu reinigen. Wenn Sie wirklich da runter wollen, dann werden Sie den Ausflug von der Akademie autorisieren lassen müssen.«
    »Das Schiff

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