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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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gehört mir, Hutch.«
    »Das ist egal. Ich werde von der Akademie bezahlt, nicht von Ihnen, also halte ich mich an die Regeln.«
    »Dann bitten wir sie, die Landung zu autorisieren.«
    »Tun Sie, was Sie für richtig halten.«
    »Es wird drei oder vier Tage dauern, bis wir eine Antwort bekommen«, merkte Pete an. »Das ist eine Menge Zeit.«
    George schürzte die Lippen. »Haben Sie einen anderen Vorschlag?«
    »Auf dem Mond gibt es eine Basisstation. Warum gehen wir nicht dort auf die Oberfläche und sehen sie uns an? Sehen uns an, wie sie aussieht. Dann können wir immer noch darüber diskutieren, ob ein Besuch auf dem Planeten die Mühe wert ist.« Seinem Gesichtsausdruck nach war er anderer Meinung, aber er ritt nicht darauf herum.
    George drehte sich zu Hutch um. »Was meinen Sie dazu?«
    »Keine gute Idee.«
    »Warum nicht?«
    »Solange wir nicht wissen, was mit der Condor passiert ist, halte ich es für klüger, wenn wir alle an Bord bleiben.«
    George seufzte. »Mir war nicht klar, dass Sie so vorsichtig sind, Hutch.« Frustration schlug sich in seiner Stimme nieder. »Und diese Gelegenheit ist einfach zu gut. Wenn wir warten, bis wir sicher sind, dass keine Gefahr droht, werden wir vielleicht nie runtergehen.«
    »Tun Sie, was Sie für richtig halten«, sagte Hutch. »Aber Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass Sie eine Landetruppe einem nicht unerheblichen Risiko aussetzen.«
    »Ach, nun kommen Sie schon, Hutch«, mischte sich Herman ein. »So schlimm kann es doch nicht sein. Außerdem sind eine Menge Leute hier zu Tode gekommen. Wir sollten wenigstens einen Blick darauf werfen, das sind wir ihnen schuldig.«
    Sie zog sich in die Holokabine zurück und verbrachte etliche Stunden im Mondschein auf einem virtuellen Felsen über einem sehr irdischen Wald. In der Ferne zuckten Blitze herab, und der Himmel färbte sich grau, aber als schließlich Wolken heranrollten, verscheuchte sie sie sogleich.
    »Es ist nicht Ihre Schuld«, sagte Bill.
    »Das weiß ich auch.«
    »Warum machen Sie dann das Schiff nicht dicht und gehen mit den anderen hinaus?«
    »Er war da, als wir ihn gebraucht haben, Bill.«
    »Er hatte eine Chance, da zu sein. Sie hatten keine Chance, ihn zu erreichen.«
    »Auch das weiß ich.«
    »Dann hören Sie auf, sich selbst zu bemitleiden. Gehen Sie, verbringen Sie ein bisschen Zeit mit Ihren Passagieren. Das ist für Sie alle eine schwierige Zeit, und diese Leute brauchen Sie.«

 
Kapitel 10
     
     
Denn sie haben wahrhaftige Isolation gefunden, in der Zeit wie auch im Raum.
    Jack Maxwell,
Bodenberührung, 2188
     
    Der Mond befand sich in der zweiten Phase. Er war 400.000 Kilometer von Safe Harbor entfernt und tatsächlich nur einer von drei natürlichen Satelliten, obgleich die anderen kaum von Bedeutung waren. Er war kahl, eisig, überwiegend eben, die Oberfläche glatter als die des Erdenmonds, was Pete zu der Überlegung veranlasste, ob er möglicherweise erheblich jünger oder geologisch aktiv war. Oder ob… Und er fuhr fort, weitere Möglichkeiten zu ersinnen.
    Der Durchmesser am Äquator betrug über 4.000 Kilometer, ein Drittel des Durchmessers der Erde, und Bill meldete Schneefall in einigen Gebieten.
    Hutch flog die Memphis in einen niedrigen Orbit, und sie passierten weite Felder unberührten Eises, sahen hier und da Krater oder Rinnsale und schließlich vollkommen unerwartet eine Bergkette von bemerkenswerter Höhe. Vor ihnen erhob sich Safe Harbor amHorizont.
    Der Planet, hinter Wolken versteckt, schimmerte silbern und blau im Sonnenlicht. Hutch hörte die Reaktionen aus der Missionskontrolle, in der sich George und seine Leute versammelt hatten. Eine wunderschöne Welt, vergiftet und für niemanden mehr zu gebrauchen.
    Die Sonne ging unter, und sie glitten durch eine gespenstische Nacht, angefüllt mit unirdischen Landschaften, die im Licht des Planeten schimmerten, als Bills Abbild sich zur Stelle meldete. »Wir sind jetzt direkt darüber, Hutch«, sagte er.
    Die Schirme zeigten eine Reihe von Ebenen und sanften Hügeln, die sich aus der Dunkelheit erhoben. Bill legte eine der Ebenen bildfüllend auf einen Schirm, vergrößerte die Aufnahme und veränderte den Blickwinkel. Ganz oben sah sie eine Reihe Gebäude, Kuppeln verschiedener Größe, sechs an der Zahl, grau und trostlos, farblich kaum von den umgebenden Felsen zu unterscheiden. Und es gab einen Landeplatz samt zugehörigem Raumfahrzeug!
    Aber keinen Hinweis auf Leben.
     
    Jeder wollte an dem Flug zur Oberfläche

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