Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Jahre lang befreundet«, sagte sie. »Woher weißt du das? Dass wir befreundet waren?«
    »George hat es mir erzählt.«
    »Das überrascht mich. Ich hätte nicht gedacht, dass irgendjemand davon wusste.«
    Ein sanfter Zug schlich sich in seine Augen. »Sie wussten es alle.«
    Er zog die Hand zurück, doch sie ließ ihren Arm da, wo er war, aufgestützt auf der Stuhllehne. Sie hatte strenge Grundsätze was den Umgang mit Passagieren betraf. Auch mit Passagieren, denen sie persönlich verbunden war. Aber im Moment hätte sie ihn am liebsten an sich gezogen. Sie war in einen dunklen Abgrund gerutscht, und sie brauchte jemanden, der ihr Gesellschaft leistete.
    An der Tür zur Luftschleuse redete Tor noch immer, aber sie hörte nur mit halbem Ohr zu. Gerade erzählte er, wie sicher er sich fühlte, weil sie der Captain der Memphis war, und wie froh er sei, hier zu sein, trotz allem, was passiert war. Sie blickte zu ihm auf und erschreckte sich und zweifellos auch ihn, indem sie ihn auf die Armlehne des Stuhls zog.
    Seine Arme legten sich um ihren Körper, und er wiegte sie sanft.
     
    Am Morgen versammelten sie sich vor der Landefähre und lauschten aufmerksam, während Hutch den Umgang mit den Flickingerfeldern erklärte und demonstrierte. Es handelte sich, wie sie sagte, um flexible Kraftfelder, die sich selbsttätig um den Körper legten und sich anfühlten wie bequeme Baumwollkleidung. Eine Ausnahme machte die harte Schale, die sie vor dem Gesicht bildeten, um die Atmung nicht zu behindern. Sie legten die Geschirre an, aktivierten die Flickingerfelder und gaben erstaunte Laute von sich, als sie sahen, wie die Felder aufleuchteten, wenn sie im richtigen Winkel vom Lampenschein getroffen wurden.
    Hutch zeigte ihnen, wie sie die Felder abschalten konnten, erklärte, dass sie dazu gleichzeitig mit beiden Händen aktiv werden mussten, um ein versehentliches Abschalten zu verhindern. Sie wies sie darauf hin, dass die Felder sie nicht schützen würden, sollten sie irgendwo runterfallen, in einen scharfen Gegenstand treten oder in einen Laserstrahl laufen.
    Als sie mit dem Kenntnisstand ihrer Schützlinge zufrieden war, überprüfte sie die Ausrüstung, die Schraubenschlüssel und Cutter und 100 Meter Seil umfasste. Dann kletterten sie in die Landefähre und verließen das Schiff.
    Zweimal umkreisten sie den Mond, während Hutch das Gebiet auf potentielle Gefahren untersuchte. Da sie nichts entdeckte, ging sie (mit zunehmend begeisterten Passagieren) langsam in den Sinkflug und näherte sich der Oberfläche. Gleich neben den silber-grauen Kuppeln und dem Fahrzeug, das sie am Vortag entdeckt hatten, setzte sie auf.
    Die Kuppeln waren durch Rohre miteinander verbunden und halb unter Sand und Erde begraben. Hutch sah Funkantennen und Sensoren und eine Reihe Sonnenkollektoren. Der Landeplatz war vollständig mit Erde bedeckt.
    »Jahrhunderte«, sagte Pete.
    Alyx nickte. »Sieht so aus.«
    Hutch war nicht so sicher. Ihrer Erfahrung nach sah jedes Bauwerk uralt aus, wenn es keinerlei Lebenszeichen gab und der Wind wehte. Sie verminderte den Druck und öffnete die Luke in der Erwartung, voranzugehen, doch stattdessen hetzte alles gleichzeitig zur Luftschleuse. »Ganz ruhig«, mahnte sie.
    Tor grinste. »Jeder will der Erste sein, der fremden Boden berührt.«
    »Der Erste?«
    »Klar. Du weißt doch, eine neue Welt. ›Ein kleiner Schritt…‹«
    George schlug vor, Herman den Vorzug zu geben, der bereitwillig zustimmte und auf den Boden herabkletterte. »Es ist großartig, hier zu sein«, sagte er.
    »Es ist großartig, hier zu sein?«, wiederholte Nick. »Was Besseres fällt Ihnen nicht ein?«
    Das andere Fahrzeug auf dem Landeplatz war eine primitive Fähre mit Raketentriebwerken. Hutch konnte keine Spur der Magnetfeldtechnologie sehen, die in der zweiten Generation irdischer Raumfahrzeuge Verwendung gefunden hatte, oder von der Antigravitationstechnologie, dem Spike, der erst vor einigen Jahren entwickelt worden war.
    Die Größe der sechs Kuppeln variierte zwischen einem Ausmaß, das für ein Hockeyfeld nebst einigen Tausend Zuschauern gereicht hätte, bis hin zu Abmessungen, die gerade für ein Einfamilienhaus genügen würden.
    Hutch und ihre Passagiere kletterten aus der Fähre und gesellten sich zu Herman. Tor fing sofort an, das Panorama zu taxieren, während die anderen auf der Suche nach einer Tür ausschwärmten.
    Hutch ging in Begleitung von Alyx zu dem anderen Raumfahrzeug und musterte es. Es war verrostet, und seine

Weitere Kostenlose Bücher