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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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Landestützen versanken tief in angewehter Erde. »Sie haben Recht, Alyx«, stellte sie fest. »Das steht schon eine Weile hier.«
    »Jahrhunderte?«
    »Vermutlich.«
    Plötzlich tauchte Tor hinter ihnen auf. »Das hier wird der Ausgangspunkt werden«, verkündete er.
    »Für ein Gemälde?«
    Er nickte. »Das verlorene Reich«, sagte er. »Ich muss es im Licht der untergehenden Sonne einfangen.«
    Alyx legte den Kopf schief und versuchte, in seinen Zügen zu lesen, ob er es ernst meinte. »Ist das nicht ein wenig zu plakativ?«
    »Möglich, aber dieser Anblick schreit förmlich nach langen Schatten.«
    Herman, der noch immer die Vorhut bildete, fand eine Luke in der Außenwand der nächstgelegenen Kuppel. Sie war zu zwei Dritteln begraben, weshalb sie zu den Spaten greifen mussten, um sich Zutritt zu verschaffen.
    Hutch sah in aller Seelenruhe zu, während Herman und George schaufelten. Mitten in ihren Bemühungen meldete sich Bill: »Outpost meldet, dass eine Hilfsmission unterwegs ist«, sagte er.
    »Okay.«
    »Sie haben einige Mediziner und ein Ermittlerteam losgeschickt, die herausfinden sollen, was passiert ist. Bis sie eintreffen, sind wir angewiesen, nichts zu unternehmen, was die Memphis in Gefahr bringen könnte. Geschätzte Ankunftszeit der Hilfsmission in etwa einer Woche.«
    »Sonst noch was?«
    »Sie wollen, dass wir die Position und den Vektor jedes weiteren Wrackteils aufzuzeichnen, das wir finden. Und es gibt eine detaillierte Anweisung, wie mit derartigem Beweismaterial umzugehen und wie es zu lagern ist. Ich sollte hinzufügen, dass, wenngleich keine Hinweise auf Verantwortlichkeiten jedwelcher Art gegeben wurden, es scheint, als würden sie sich alle Mühe geben, jegliche rechtsverbindliche Verantwortung von sich zu weisen. Übrigens wurden wir angewiesen, auf keinen Fall auf Safe Harbor zu landen.«
    Hutch blickte zu Safe Harbor auf. Da Rotation und Umlaufzeit des Mondes die gleiche Periode aufwiesen, nahm Safe Harbor stets die gleiche Position am Himmel ein.
    Die Atmosphäre war dünn, die Nacht still, und die Gravitation lag ungefähr bei einem Viertel des Standardwerts.
    Innerhalb ihrer Kraftfelder waren sie salopp gekleidet, Shorts oder Overalls oder die bequeme Sportbekleidung, die sie zumeist auch im Gemeinschaftsraum bevorzugten. »Nicht einfach, sich daran zu gewöhnen«, bemerkte Nick.
    »Was?«, fragte Hutch.
    »An Leute, die in leichten Freizeithosen und Pullovern in einer absolut lebensfeindlichen Umgebung herumlaufen. Wie kalt ist es hier draußen?«
    Hutch selbst bildete die große Ausnahme: Sie trug eine Weste. »Etwa hundert Grad unter Null.«
    Grinsend sah er sich zu Alyx um, die in ihrer Khakibluse und den Shorts ausgesprochen anziehend aussah. »Knackig«, sagte er.
    Bald war die Luke bloßgelegt. Sie bestand aus einer Metalllegierung und war etwa so breit, wie Hutch ihre Arme ausstrecken konnte. An der Wand zur Rechten der Luke befand sich eine Platte mit diversen Markierungen, spinnengliedrige Symbole in mehreren Zeilen.
    »Nicht sonderlich kunstvoll«, bemerkte Alyx.
    »Hier ist etwas.« Nick ging in die Knie, um den Schmutz wegzufegen, und legte eine gekrümmte Platte frei. »Ein Türknauf?«, fragte er.
    »Möglich«, sagte Pete. »Versuchen Sie es.«
    Er fummelte daran herum, öffnete die Platte und legte tatsächlich einen Knauf frei. Fragend blickte er sich zu George um.
    »Nur zu«, sagte der.
    Nick drückte gegen den Knauf.
    Nichts geschah.
    Er rüttelte an dem Knauf.
    »Keine Energie«, sagte Hutch. »Aber es müsste eine Möglichkeit geben, die Luke manuell zu öffnen.«
    »Ich sehe keine passende Vorrichtung.«
    Hutch zog den Cutter aus ihrer Weste. »Wenn Sie ein wenig zurücktreten würden, werde ich sehen, was ich tun kann.«
    »Das gefällt mir überhaupt nicht«, sagte George, »aber ich fürchte, uns bleibt keine andere Wahl.«
    Schon war eine Debatte im Gang, die jedoch schon bald genauso endete, wie Hutch es erwartet hatte. Sie schaltete den Laser ein, richtete ihn auf die Luke und aktivierte den Strahl. Ein dünner roter Lichtstrahl schoss hervor und traf auf die Luke. Rauch stieg auf, und das Metall fing an, sich zu schwärzen. Es wölbte sich auf und gab nach. »Gehen Sie weiter zurück«, sagte sie. »Die Luke könnte unter Druck stehen.« Aber da war kein Druck. Sie führte den Laser in einem Bogen über das Metall, bis sie einen vollständigen Kreis beschrieben hatte. Als sie fertig war, nahm sie Herman den Schraubenschlüssel ab, wich zurück und

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