Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
stieß das Metall mühelos nach innen.
    George richtete seine Lampe auf die Öffnung. »Ein kleiner Raum«, sagte er.
    »Luftschleuse«, mutmaßte Hutch. Nur wenige Meter weiter befand sich eine weitere Tür.
    Metallstreben zogen sich in identischer Form über beide Wände, möglicherweise eine Art Handlauf, nur dass es recht viele waren, die außerdem auffallend dekorativ wirkten. Aber wer käme schon auf die Idee, eine Luftschleuse zu dekorieren.
    Und da war noch etwas Merkwürdiges: Es gab keine Bänke.
    Hutch machte sich wieder an die Arbeit und vergrößerte den Ausschnitt. Als sie fertig war, ging George als erster hinein.
    Die ganze Prozedur wiederholten sie an der inneren Tür, hinter der sie einen langen Raum fanden. Sie schalteten ihre Lampen ein und sahen sich um. Schatten tanzten durch den Raum. Es gab zwei Tische, lang genug, ein Dutzend Personen aufzunehmen. Aber sie waren hoch. Hutch reichten sie bis zur Brust. Geräte, aus denen alle möglichen Kabel herausragten, beherrschten Wände und Tischplatten.
    Auch hier fanden sich Metallstreben. Einige waren mit dem Boden verschraubt, andere an den Wänden befestigt. Der Anblick erinnerte Hutch an die Klettergerüste, die man dann und wann auf Schulhöfen oder in Parkanlagen zu sehen bekam.
    Wände und Decken waren grau und voller Wasserflecken. Sie schienen aus Kunststofffasern zu bestehen. Der Boden war aus Stein und offenbar direkt in den Fels getrieben.
    Zwei Wände wurden von Kontrollkonsolen eingenommen, in denen Geräte eingebaut waren, die wie Computer aussahen. Alles war unter einer dicken Staubschicht begraben, und als sie sie fortwischte, sah Hutch Tastaturen mit den schon vertrauten spinnengliedrigen Zeichen. Es gab etliche Skalen, Druckknöpfe, Anzeigeinstrumente und Monitore. Sogar ein Headset war vorhanden. Ein sehr kleines Headset, aber es sah nicht so aus, als könnte es etwas anderes darstellen. Und dann waren da noch andere Geräte, deren Zweck sie nur raten konnte. Wie immer die Erbauer der Station ausgesehen haben mochten, sie mussten kleiner als Menschen gewesen sein, trotz der hohen Tische.
    Aber sie besaßen Finger. Und Ohren.
    Pete hatte ein Funkgerät entdeckt. Es gab einen Lautsprecher, einen Kanalwahlknopf und einen Ein-Aus-Schalter, und dort war auch ein Mikrofon.
    Hutch versuchte sich vorzustellen, wie es in dem Raum ausgesehen hatte, als er noch benutzt worden war. Welche Art Kreaturen hatte hier gearbeitet? Wie hatte es sich angehört, wenn sie Landeanweisungen über Funk durchgegeben hatten? Und vor jeder Konsole standen diese merkwürdigen Klettergerüste.
    Dann entdeckte sie etwas, das aussah wie ein Radargerät. Der Monitor war geborsten, und natürlich konnte sie die Inschriften nicht lesen, aber sie glaubte, den Netzschalter zu erkennen, die Scannerkontrolle und den Wählschalter für die Reichweite der Scanner. Das Gerät verfügte sogar über Transistoren, auch wenn jene inzwischen extrem korrodiert waren.
    In der Luftschleuse hatte es keine Bänke gegeben, und hier gab es keine Stühle.
    »Affen?«, schlug Tor vor.
    »Schlangen«, sagte Alyx mit leicht nervösem Tonfall und richtete ihre Lampe auf die dunklen Ecken des Raums.
    Hutch öffnete einen persönlichen Kanal zur KI. »Bill, Kommunikationscheck. Wir sind in einer der Kuppeln. Kannst du mich verstehen?«
    »Laut und deutlich, Hutch.«
    »Oben rührt sich nichts?«
    »Negativ. Alles ruhig hier.«
    Hutch hatte sich ein Aufnahmegerät an die Weste geklemmt und sendete alle Aufzeichnungen weiter an das Schiff, um die visuellen Eindrücke zu archivieren. Links von ihr nahm Herman etwas von einem der Computerplätze und verstaute es in seiner Weste.
    Sie schaltete den Kanal um. »Herman«, sagte sie. »Keine Souvenirs.«
    Er drehte sich zu ihr um. »Wen kümmert das?«, fragte er, ebenfalls auf einem persönlichen Kanal. »Wer sollte je davon erfahren?«
    »Herman«, sagte sie geduldig, »ich wäre Ihnen wirklich verbunden, wenn Sie das zurücklegen würden. Dieses Zeug ist wertvoll.«
    Gepeinigt verzog er das Gesicht. »Was macht das schon?«
    Sie hielt seinem Blick stand.
    Seufzend und zögerlich kam er ihrer Aufforderung nach.
    »Das wäre kein gutes Beispiel gewesen«, sagte sie. Dann, um die Spannung zu lösen, fragte sie: »Was war das?«
    Er richtete die Lampe auf das Objekt. Es war eine Keramikfigur. Eine Blume.
    Sie sah aus wie eine Lilie.
    Gemeinsam untersuchten sie die Figur und unterhielten sich über die Art der Arbeit, die im besten Falle als prosaisch

Weitere Kostenlose Bücher