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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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kleinen, gelb-orangefarbenen Hauptreihenstern.
    Pflichtgemäß meldete Hutch Outpost ihre Ankunft. Etwa zur gleichen Zeit wurde sie darüber informiert, dass die John R. Sentenasio, eine Forschungsjacht, nach Punkt B abkommandiert wurde. Sie würde alles aufzeichnen, was man über die Satelliten, die Mondbasis und Safe Harbor herausfinden konnte. Wenn sie ihre Mission abgeschlossen hatte, konnte sie der Memphis folgen, sollte es einen Grund dazu geben.
    Nachdem Hutch ihren Pflichten auf der Brücke nachgekommen war, schlenderte sie hinunter in die Missionskontrolle, wo Pete wieder einmal versuchte, George und den anderen verständlich zu machen, dass ein Planetensystem recht groß und das Auffinden des gewünschten Zielpunkts zeitaufwändig war. Offenbar stimmten sie dieser Tatsache auch alle zu, dennoch schienen sie zu glauben, Hutch sollte Wunder wirken können. Wozu war schließlich all das technische Zeug gut? Aber sogar Planeten ließen sich bei diesen enormen Entfernungen nicht leicht aufspüren, und folglich wurden die Passagiere immer ungeduldiger, als dem Nachmittag der Abend, dem Abend die Nacht und schließlich der nächste Tag folgte, ohne dass sie Erfolg gehabt hätten.
    Dabei wussten sie nicht einmal, wie das System aussah. Niemand war je zuvor hier gewesen. Bill berechnete die Biozone in einer Entfernung von 75 bis 160 Millionen Kilometern, und dieser Bereich bildete ihr Suchgebiet. Das erste Objekt, das sie außer der Sonne, identifizieren konnten, war ein Komet, der auf die Sonne zuhielt und einen Millionen Kilometer langen Schweif hinter sich herzog.
    Sie vertrieben sich die Wartezeit mit Schach und Bridge, und nebenher kämpften sie sich durch den Verlorenen Tempel auf der Suche nach der Krone von Mapuhr. Und sie schimpften alle über Bill, der die Wartezeit allzu locker nahm: »Im Moment ist es einfach ein Glücksspiel«, ließ er George heiter wissen. »Wir müssen eben abwarten, ob wir zufällig über was stolpern.«
    George beklagte sich über die humorige Einstellung der KI und bat Hutch, sie ein wenig herunterzuregeln. »Das Geschnatter von dem verdammten Ding macht mich wahnsinnig«, sagte er.
    Bill, der seine Worte mitangehört haben musste, reagierte nicht. Später, als Hutch ihn beschwichtigen wollte, erklärte er, er verstünde die Menschen. Er ging jedoch nicht ins Detail, und Hutch hakte nicht nach.
    »Wir haben ein Zielobjekt«, meldete er, als sich die zweite Nacht dem Ende zuneigte, was bedeutete, dass er eine Welt innerhalb der Biozone entdeckt hatte. »Es befindet sich an der inneren Grenze, etwa 80 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt.«
    Es dauerte weitere eineinhalb Tage, das Schiff in eine Position zu bringen, auf der das Signal wieder aufzufangen sein sollte. Inzwischen entdeckte Bill ein weiteres mögliches Zielobjekt, aber das war ohne Belang, denn als sie sich auf einer Linie zwischen dem Objekt und Punkt B befanden, erwachten die Lautsprecher zum Leben.
     
    KM449397-H war eine kleine Welt, nicht viel größer als der Mars, aber sie nannte ausgedehnte blaue Meere und grüne Kontinente ihr Eigen, und einen blauen Himmel, über den Kumuluswolken zogen.
    Eine sommerliche Welt, die im Licht der Sonne strahlte wie ein Diamant. Hutch konnte es kaum fassen. Fast alle Planeten, die sie bisher gesehen hatte, waren unfruchtbar. Sie mochten Sonnenlicht haben, und sie mochten ausgedehnte Meere besitzen, aber es schien unausweichlich, dass sich auf ihrer Oberfläche nichts bewegte, nichts in ihren Ozeanen lebte. Die überwältigende Mehrheit der Welten war still und leblos.
    Doch hier, zum zweiten Mal während nur einer einzigen Mission, stießen sie erneut auf Leben. Nicht, dass auf Safe Harbor viel davon übrig gewesen wäre. Einöde wäre ein passenderer Name für jene Welt gewesen.
    George betrachtete strahlend die Bilder, die über den Schirm flimmerten, die Hände hinter dem Rücken verschränkt wie Nelson bei der Schlacht am Nil.
    Bill meldete einen Tarnkappensatelliten. »Ich scanne nach weiteren Satelliten«, fügte er hinzu. »Ich nehme an, es sind noch zwei andere da.«
    Bergketten zogen sich über sämtliche Kontinente. Vulkane hüllten die Küste eines Binnenmeers in Rauch. Große Flüsse durchquerten das Land. Es gab Stürme und Eiskappen, und ein Schneesturm zog von Norden herbei. Zwei der Kontinente waren gleichzeitig sichtbar, beide in Sonnenlicht gebadet.
    »Es sieht nicht so aus, als würde da unten jemand leben«, sagte Herman. »Ich sehe kein Anzeichen für

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