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Chindi

Chindi

Titel: Chindi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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herumgetrieben hatte, und mit Wandbehängen hatte das wenig zu tun. Aber sie äußerte sich nicht dazu. »George«, sagte sie stattdessen eindringlich, »Sie gehen ein furchtbares Risiko ein, wenn Sie da runtergehen. Tun Sie das nicht.«
    »Captain«, entgegnete er, »ich bin der Eigentümer der Memphis. Ich kann anordnen, was ich will, auch wenn ich das nicht möchte. Mir wäre lieber, Sie würden versuchen zu verstehen, was das für uns bedeutet. Für jeden von uns. Selbst dann, wenn jemand dabei ums Leben kommt.« Er zuckte mit den Schultern. »Sie können mit jedem von uns sprechen, und jeder wird Ihnen sagen, dass wir nur aus diesem Grund hergekommen sind. Und das ist alles, was uns dabei wirklich interessiert.«
    Sie nahm sich einen Moment Zeit und blickte den leeren Korridor hinunter. »Die anderen denken genauso?«
    »Ja.«
    »Sogar Pete?«
    »Ganz besonders Pete.«
    Sie nickte. »Was wollen Sie von mir?«
    »Ihre Genehmigung.«
    »Sie haben selbst gesagt, dass Sie die nicht brauchen.«
    »Ich will sie trotzdem.«
    Sie atmete tief durch. »Zum Teufel mit Ihnen, George«, sagte sie. »Ich kann sie Ihnen nicht geben. Die Landung ist zu gefährlich. Überlassen Sie das den Profis.«
    Enttäuscht musterte er sie. »Ich nehme an, Sie haben vor, hier zu bleiben?«
    »Nein«, entgegnete sie. »Sie brauchen einen Piloten, der sich auf sein Handwerk versteht.«
    »Okay«, sagte er.
    »Ich wünschte, in meinem Handwerkszeug gäbe es eine Waffe.«
     
    Sie hatte keine legitime Möglichkeit, die anderen aufzuhalten. Sollte sie sich weigern, die Landefähre zu fliegen, könnte Bill sie runterbringen. Natürlich könnte sie Bill befehlen, keine Anweisungen von ihnen entgegenzunehmen, aber George war der Eigentümer und sie hatte keine rechtliche Grundlage dazu. Zum Teufel, vielleicht hatten sie sogar Recht. Vielleicht war sie übervorsichtig. Und schließlich waren sie alle erwachsen. Wenn sie unbedingt in der ersten Reihe stehen wollten, wenn Geschichte gemacht wurde, wer war sie, ihnen dabei im Wege zu stehen?
    Sie schickte einen Bericht los, in dem sie erklärte, was der Eigentümer zu tun beabsichtigte, und welche Vorbehalte sie dazu geäußert hatte. Dann schnappte sie sich ihren Lasercutter (der auf diesem Schiff einer Waffe noch am nächsten kam)und ging hinunter in den Fährenhangar.
    Sie waren dort, bereit, auf die Oberfläche zu gehen. Tor hatte, so unglaublich es klingt, sogar seine Staffelei dabei. Pete und George waren in ein ernsthaftes Gespräch vertieft; Nick hatte sich in Jackett und Krawatte geworfen, als ginge es um eine formelle Angelegenheit; Hermann, in schwarzen Stiefeln, hatte eine Verbindungsstange bei sich, vermutlich von seinem Bett. Sie sollte wohl notfalls als Waffe dienen. Alyx sah in ihrem Overall mindestens so gut aus wie die Engel.
    Über all dem lag eine Sonntagsnachmittagsatmosphäre.
    Alyx und Herman wirkten ein wenig beunruhigt. Offenbar, so befand Hutch, waren sie ein bisschen klüger als die anderen.
    Gemeinsam mit ihren Passagieren überprüfte sie die Flickingergeschirre. Dieses Mal würden sie keine Lufttanks mitnehmen. Die Atmosphäre war, wie sie erklärte, reich an Sauerstoff. »Sie bekommen einen Wandler«, sagte sie.
    »Können wir auch mit ausgeschaltetem Feld leben?«
    »Eine Weile schon. Aber ich würde Ihnen das nicht empfehlen.« Sie verteilte die Wandler und zeigte ihnen, wie sie an den Westen befestigt wurden. »Sie schalten sich ein, wenn das Feld aktiviert wird«, erklärte Hutch. »Sie müssen also weiter gar nichts tun.«
    Von allen Seiten erntete sie Lächeln, leicht nervöses Lächeln, wie ihr schien. Sie sind nicht so recht von ihrer Sache überzeugt. Nicht einmal George. Aber sie hatten sich festgelegt, und nun blieb ihnen kaum eine andere Wahl. Hutch öffnete die Luke der Landefähre, und sie kletterten hinein. Als alle Platz genommen hatten, schloss sie die Luke und öffnete einen Kanal zu der KI. »Bill«, sagte sie.
    »Ja, Hutch?«
    »Wenn wir nicht binnen vierundzwanzig Stunden zurück sind und du bis dahin nichts Gegenteiliges von mir gehört hast, dann bring das Schiff nach Hause.« Sie fühlte, wie sich um sie herum die Stimmung änderte. Gut. Das war genau das, was sie wollte.
    »Ja, Hutch. Darf ich fragen, wie groß die Gefahr ist?«
    »Wir wissen es nicht.«
    »Ich wünschte«, sagte George, der plötzlich neben ihr aufgetaucht war, »Sie würden mit diesen Spielchen aufhören. Wir sind auch so nervös genug.«
    Na klar. »Sie haben allen Grund,

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