Chinesische Hausmittel
konzentrieren sich dort besonders viele Reizpunkte für Akupunktur und Akupressur, die man aber auch mit einer einfachen Massage gezielt ansprechen und positiv beeinflussen kann. Die folgende Ohrenmassage hilft zur Vorbeugung wie auch zur Behandlung von akuten Erkältungsbeschwerden.
Zunächst das ganze Ohr reiben, dann die Ohrenränder ausstreichen und den am unteren Teil des Ohres hervorstehenden Knorpel, der im Chinesischen»Ohrparavent« genannt wird, kneten. Anschließend das Ohrläppchen einige Dutzend Male schnell und kräftig zupfen. Man wird daraufhin am Ohr und am gesamten Körper Wärme empfinden. Diese Massage wirkt auch schmerzlindernd bei Mandelentzündung, Halsschmerzen und Zahnschmerzen.
Akupressur bei Erkältung
Zeigen sich die ersten Symptome einer Erkältung, verschafft eine Serie von Akupressurübungen Linderung, die täglich zwei- bis dreimal durchgeführt werden sollte. Reiben Sie dabei unter erheblichem Druck kreisförmig den angegebenen Punkt. Welchen Finger Sie dabei benutzen, hängt jeweils von der optimalen Erreichbarkeit ab, meist bietet sich, wenn nicht anders angegeben, der Zeigefinger an, der in der Regel auch am kräftigsten ist. Der Druck muss zumindest einige Minuten lang auf den Akupressurpunkt einwirken, damit ein positiver Effekt erzielt werden kann. Sollte sich ein Punkt dabei als schmerzhaft erweisen, so bestätigt das nur, dass man die richtige Stelle getroffen hat.
Den Punkt zwischen den inneren Enden der Augenbrauen kreisförmig reiben.
Die Schläfen in etwas größeren Kreisen massieren.
Die Stirn mit beiden Händen von der Mitte zu den Schläfen hin ausstreichen.
Dort reiben, wo die Nasenflügel festgewachsen sind.
Beidseitig am Nasenbein entlang auf und ab fahren.
Die Hände nach innen verschränkt an den Hinterkopf legen und mit den Daumen die Vertiefung im Knochen hinter dem Ohrläppchen massieren.
Kurz hinter dem Handgelenk den Arm auf der Innen- und Außenseite drücken.
Den Punkt in der Gabelung von Daumen und Zeigefinger drücken (
hegu
, »Vereinte Täler« IC4).
Das Brustbein am Kreuzpunkt einer gedachten Linie zwischen den Brustwarzen reiben (
tanzhong
, »Vorhof der Brust« Rs17).
gesamte obere Brustpartie kräftig mit der flachen Hand reiben.
Erkältung ist nicht gleich Erkältung
Erkältung ist in China nicht gleich Erkältung. Die traditionelle chinesische Medizin unterscheidet zwischen zwei Arten der Erkältung, die jeweils eine andere Heildiät erfordern: die Wind-Kälte-Beschwerden und die Wind-Hitze-Beschwerden.
Symptome der Wind-Kälte:
Der Patient fröstelt, zeigt eine Abneigung gegen Kälte und hat kalte Hände und Füße. Er fühlt ein Kratzen im Hals, hat eventuell leichtes Fieber und neigt zu Gliederschmerzen. Er hat kein Bedürfnis zu trinken. Sein Urin ist hell, der Stuhl flüssig und schlecht verdaut, und der Patient zeigt einen weißen, feuchten Zungenbelag. Später treten akuter Husten und/oder Schnupfen mit reichlich klarem Schleim auf.
Symptome für Wind-Hitze:
Der Patient fühlt sich überhitzt und durstig, hat warme Gliedmaßen und Fieber. Er neigt zu Verstopfung und Unterbauchbeschwerden. Sein Urin ist dunkel, und der Patient zeigt einen trockenen, gelblichen Zungenbelag. Halsschmerzen treten in Verbindung mit intensiver Rötung auf. Der Patient hat Husten und/oder Schnupfen mit gelbem Schleim.
Im Winter haben wir es häufig mit Wind-Kälte-Beschwerden zu tun. Überheizte Räume und trockene Luft können aber auch zu Wind-Hitze-Beschwerden (siehe auch Sommergrippe S. 36) führen. Bei akuten Wind-Kälte-Symptomen lässt sich die wärmende Wirkung des Ingwers noch steigern, indem man einen Sud aus frischem Ingwer und braunem Zucker kocht.
Ingwersud
Dazu werden 30 g frischer Ingwer gut gebürstet und mit der Schale in Scheiben geschnitten. 10 g braunen Zucker hinzugeben und 5 Minuten in etwas Wasser leise köcheln lassen, dann abseihen und heiß trinken.
Dieses Rezept hat den Effekt einer Schwitzkur. Man sollte sich also anschließend gut einpacken, ruhen und versuchen, die Grippe auszuschwitzen.
Viele Erkältungen gehen mit Verschleimung einher. Hier kann der Rettich helfen, dessen schleimlösende Wirkung auch im Westen bekannt ist. Zugleich wirkt der Rettich-Essig-Sud entgiftend und keimtötend.
Rettich mit Essig
Man reibt den Rettich – einen weißen oder im Winter auch einen schwarzen –, macht ihn mit Reisessig an und lässt das Ganze etwa 2 Stunden ziehen. Davon isst man
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