Chinesische Hausmittel
westliche Mediziner führen dieses Phänomen auf ein jahreszeitlich bedingtes Problem im Hormonhaushalt zurück. Abhilfe kann eine Massage zur Erwärmung der Niere schaffen.
Übung
Massagen gegen das Kälte-Mangel-Syndrom
1. Fußmassage
Die Frau legt einen Fuß auf den Oberschenkel des Mannes, und er massiert mit seinem Daumen die Grube in der Sohle des Vorderfußes (
yongquan
, »Sprudelnde Quelle« R1), und zwar mit gleichmäßigem Druck 3 0-mal in jede Richtung.
Einen Zentimeter unter dem inneren Fußknöchel liegt
zhaohai
(»Das Meer der Erhellung« R6). Dieser Punkt wird zunächst 3 0-mal gedrückt, dann massiert man mit kreisförmigen Bewegungen die Region um diesen Punkt (2 0-mal ), wobei noch andere Punkte auf dem Nierenmeridian aktiviert werden. Durch das Massieren erwärmt sich der Fuß.
2. Den Rücken klopfen
Die Frau sitzt, der Mann steht hinter ihr und klopft ihr sanft mit der flachen Hand über die untere Rückenpartie (3 0-mal ). Besonders beiderseits der Wirbelsäule und um das Kreuzbein liegen wichtige Reizpunkte des Nierenmeridians.
3. Den Nabel umkreisen
Mit der flachen Hand umkreist der Mann den Nabel der Frau. Dann massierter schwerpunktmäßig etwa zwei Zentimeter rechts und links des Nabels, wo
tianshu
(»Angel des Himmels« S25) liegt, und zwar auf jeder Seite 1 0-mal . Anschließend fährt er, den Nabel als Mittelpunkt nehmend, mit der Hand 1 0-mal auf und ab. Auf dieser Linie befinden sich viele wichtige Reizpunkte. Die Methode ist besonders wirksam bei Frösteln, das mit Durchfall einhergeht.
DONG
Der Winter
Die drei Wintermonate vom 7. bzw. 8. November (
lidong
) bis zum Frühlingsanfang am 4. oder 5. Februar (
lichun
) sind die Periode des Verschließens und Speicherns. Im Winter ist das Wasser zu Eis gefroren, und der Boden reißt vor Kälte. Man sollte früh zu Bett gehen und darf nun auch endlich lange schlafen, möglichst bis die Sonnenstrahlen das Bett erreichen. Es wird empfohlen, sich vor der Kälte zu schützen und die Wärme zu suchen. Die Haut darf nicht zu viel schwitzen. Die Yang-Energie, die im Winter ruht, sollte man möglichst nicht stören. Seine Gedanken sollte man für sich behalten, nicht nach außen tragen und hüten wie ein Geschenk. Wer gegen die Speicher-Regel des Winters verstößt, beeinträchtigt die Niere, der das Element Wasser zugeordnet wird. Wer das Wasser (Niere) im Winter nicht pflegt, wird dem Holz (Leber) des Frühjahrs die Wachstumsmöglichkeit nehmen und an Impotenz leiden.
C hina vereint viele unterschiedliche Klimazonen, doch ein großer Teil des Landes kennt den Winter. Im Norden kann er mit anhaltendem Frost und starken Schneefällen sogar noch bedeutend kälter sein als hierzulande. Dementsprechend haben die Chinesen Techniken und Rezepte entwickelt, um sich gegen Kälte und ihre Krankheitsfolgen zu wappnen, denn Kälteeinwirkung schädigt das Yang im Körper. Als Erstes fallen dabei die dicken mit Baumwolle wattierten Jacken und Hosen ins Auge, die im Winter – neben moderner Thermokleidung – das Straßenbild bestimmen. Man kann den Körper aber auch auf andere Weise gegen Kälteeinwirkung und die damit verbundene erhöhte Anfälligkeit schützen.
Besonders wichtig ist es, die Füße warm zu halten. Kalte Füße führen nicht nur zu Erkältungen, sondern verursachen unter Umständen auch Bauchschmerzen und Durchfall, Kreuz- und Beinschmerzen sowie Menstruationsbeschwerden. Hier hilft neben angemessener Kleidung und ausreichender Bewegung ein warmes Fußbad oder eine Fußmassage (siehe S. 44).
Auch der Rücken, über dessen Mitte der wichtigste Yang-Meridian verläuft, muss warm gehalten werden. In China werden die wenigen warmen Mittagsstunden daher gerne von alten Leuten genutzt, um sich den Rücken einmal richtig durchwärmen zu lassen, was außerdem die Abwehrkräfte und die Kalziumaufnahme fördern soll.
Wärmende Nahrungsmittel
Es liegt nahe, gerade im Winter, wo die Kälteeinwirkung von außen besonders stark ist, wärmende Nahrungsmittel (vgl. Einleitung S. 16 f.) zu sich zu nehmen und sich damit sozusagen auch innerlich auszupolstern.
Heiße Nahrungsmittel mobilisieren die Abwehrkräfte und verhindern Kältezustände im Körper. Dazu gehören scharfe Gewürze (schwarzer Pfeffer, Curry, Zimt, Muskat und Knoblauch), getrockneter Ingwer, Chili und hochprozentiger Alkohol, Früchte wie Aprikosen und Ananas, Gemüse wie Fenchel, Paprika und weißer Rettich sowie Hammel und alle
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