Chinesische Hausmittel
Aufmerksamkeit. Sie beherbergt die Körperessenzen. Gleichzeitig ist sie zuständig für die Fortpflanzung und das Wachstum des Menschen, denn sie speichert das Qi und die Essenzen, die wir schon bei der Geburt mitbringen. Im ›Klassiker des Gelben Kaisers‹ (
Huangdi Neijing
) werden die Lenden als »Residenz der Nieren« bezeichnet, deshalb ist die Nierenmassage im Grunde eine Lendenmassage. Vor allem die so genannten »Lendenaugen« (Vertiefungen vier Finger breit links und rechts des dritten und vierten Lendenwirbels) scheuen Kälte und lieben Wärme. Der Lendenbereich bildet die Hauptachse des Rumpfes und ist jeder kleinsten Bewegung ausgesetzt. Eine regelmäßige Massage dient nicht nur der Stärkung der Nieren, sondern verleiht auch mehr Energie und Vitalität: ein federnder Gang, Beweglichkeit, geistige Frische und eine gerade Haltung bis ins hohe Alter.
Übung
Nierenmassage für den Winter
Die Massage kann im Stehen oder im Sitzen ausgeführt werden. In jedem Fall sollte der Lendenbereich gerade und entspannt sein. Man konzentriert sich auf die beiden Nieren. Die Handflächen legt man unterhalb der Taille links und rechts neben die Wirbelsäule. Wohlbeleibte Menschen können auch den Handrücken auflegen. Nachdem beide Hände eine Zeitlang ruhig dort gelegen haben, reibt man 20- bis 3 0-mal geradlinig auf und ab, so lange, bis sich die Lendengegend heiß anfühlt. Bei akuten Beschwerden sollte man bis zu 10 0-mal auf und ab reiben, so dass der ganze Körper in Schweiß ausbricht. Danach bleiben die Hände auf dem Ausgangspunkt liegen, und man massiert den Nierenbereich mit kreisförmigen Bewegungen ungefähr 20- bis 3 0-mal . Abschließend atmet man dreimal aus und wieder ein, wobei die Hände beim Ausatmen einen sanften Druck ausüben und beim Einatmen loslassen.
Hodenmassage
Die Hoden werden in der traditionellen chinesischen Medizin als »Außennieren« bezeichnet, da beide Organe zum selben Funktionskreis gehören.
Der Mann sitzt oder liegt während der Übung und sollte zuvor die Blase entleert haben. Zunächst muss er die Handflächen aneinander reiben, bis sie heiß sind. Jede Hand nimmt einen Hoden und massiert ihn 50- bis 10 0-mal vorsichtig, so als würde sie mit einer Qi-Gong-Kugel spielen, bis eine Spannung spürbar wird, die aber nicht unangenehm sein darf. Danach ebenfalls 50- bis 10 0-mal mit allen Fingern sanft in die Länge ziehen. Als Nächstes mit der einen Hand den gesamten Hodensack halten, die andere Hand mit der Außenkante in die Leistenbeuge legen und leicht auf und ab reiben. Auf jeder Seite 50- bis 10 0-mal wiederholen.
Diese Massage wärmt die Nieren, stärkt das Yang, festigt den Samen, verlangsamt den Alterungsprozess und hilft bei Impotenz, Pollution und bei vorzeitigem oder ausbleibendem Samenerguss. Außerdem stimuliert diese Massage das sexuelle Verlangen.
Gut gerüstet ins kalte Winterwetter
Vorbeugende Nasenmassage
Die Nase ist das Tor der Atemwege, also die vorderste Front, um von außen einströmende Krankheitserreger abzuwehren. Durch eine gezielte Massage kann man sie in ihrer Abwehrkraft stärken. Mit dem ersten Kälteeinbruch beginnend sollte man mehrmals täglich die Nase massieren – besonders an zugigen Bushaltestellen, wenn man ohnehin nichts Besseres zu tun hat. Man fährt dazu mit den beiden Mittelfingern mit leichtem Druck an den Nasenflügeln 1 8-mal (bei akuter Kälte 3 8-mal ) auf und ab. Man kann die Finger entweder parallel oder gegenläufig bewegen, wobei jeweils eine Aufwärts- und eine Abwärtsbewegung als Einheit gezählt werden.
Sie werden durch die Anregung der lokalen Durchblutung zunächst eine angenehme Erwärmung verspüren. Damit erschöpft sich der Effekt dieser simplen, aber wirksamen Übung allerdings nicht. Denn die Durchblutung fördert wiederum die Sekretbildung und aktiviert die im Nasenschleim enthaltenen Abwehrstoffe und Enzyme, die daraufhin ihr Vernichtungswerk an den bakteriellen Eindringlingen vollziehen können. Ferner aktiviert die Aufwärts- und Abwärtsbewegung die Härchen im Naseninnenraum, die nun ihrerseits Staub und Bakterien über die Kehle abtransportieren. Der dadurch garantierte konstante Feuchtigkeitsfilm und die gleichbleibende Temperatur in der Nase verhindern ferner, dass die kalte Luft unmittelbar in die Lunge gelangen und dort Schaden anrichten kann.
Ohrenmassage
Wer große Ohren hat, lebt lange, heißt es in China, und chinesische Buddhastatuen zieren immer große Ohren. Es
Weitere Kostenlose Bücher