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Cholerabrunnen

Cholerabrunnen

Titel: Cholerabrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Jahnke
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Bergung von Schätzen zu verklagen… sagt man das so? Ja, also, Anzeige. Und ich glaube, der war damals daran beteiligt, als mein Mitarbeiter von den Steinen erschlagen wurde… Erinnern Sie sich…? Das war doch die Sache mit dem Beruhigungszeug in ihm drinnen…“
    Behringer schaut auf. Er wusste es. Da war noch etwas mit Weinert. Verdammt aber auch, dass die alten Akten untergingen. Man kann nicht alles im Kopf behalten.
    „Warum kommt Ihre Aussage erst jetzt, nach so vielen Jahren?“
    Weinert grinst ihn an.
    „Nun, ich sage aus, wenn es mit passt… und nützt.“
     
    „Wir haben Zeit… nicht viel, aber es passt.“
    Schnittge sitzt wie auf Kohlen. Er weiß, wenn Mauersberger sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann bekommt er kaum eine Chance, um sich aus der sicher damit im Zusammenhang stehenden Affaire zu ziehen. Mist! Und der will jetzt zuschlagen? Warum gerade jetzt?
    „Weist Du, wie viele Firmen dort anliefern, wie viele an den Bauten für die Gerüste und die Bühnen beteiligt sind? Dazu kommen noch die Erdanker, die man einbringen muss, der Kanalisationstest soll laufen und die anderen Baugruben sind zu sichern. Das sind Unmengen. Und alle bekommen ein und denselben Ausweis. Ist das nicht toll?“
    Na ja, kann er nicht sagen. Schnittge will nicht.
    „Wir sind nur zu zweit und mir liegt noch einiges an meiner Freiheit. Verstehst Du?“
    Sein Gegenüber breitet die Pläne aus. Er ließ sie inzwischen in CAD-Programmen abzeichnen und kann sie nun in vielen Details besser betrachten, ohne gleich eine Lupe nehmen zu müssen.
    „Freiheit, Freiheit… wir haben eine Mission. Und außerdem ist Heber auch noch da. Der stellt uns wie immer die Männer. Wir brauchen keine hoch motivierten Taucher, sondern irgendwelche Trottel, die ein paar Steine zur Seite wühlen können, sich durch einen Gang quetschen und, wenn wir endlich fündig wurden, auch noch die entsprechenden Schekel an der richtigen Stelle anbringen. Verstehst Du? Mehr ist da nicht von Nöten. Wir überwachen und transportieren das Ding dann ab.“
    Ja, sicher. Und niemand wird sich wundern, wenn sie plötzlich etwas verladen, statt aufzubauen…
    „Ach was, sei doch nicht so engstirnig… Mann, ich dachte, mit den Jahren wächst die Weisheit. Aber gut, ich erkläre es Dir noch einmal. Pass auf…“
    Wieder kommt Wort an Wort. Ihm schwirrt der Kopf. Ja, sie rücken an und werden sich da als Truppe vorstellen. Sie haben die richtigen Ausweise dabei, denn Mauersberger schlich die letzten Tage laufend über den Platz, tat so, als wäre er ein Japaner und knipste über zweitausend Bilder. Nicht von den Häusern, sondern vom Boden, den Plänen, die mal der und mal jener in der Hand hatte. Nun kann er gar genau sagen, wie alles stehen soll, obwohl die Weihe wie eine große… Geheimaktion gehandhabt wird.
    „Die ist morgen, Rolf… morgen!“
    „Na und? Das geht schnell. Und hier… habe ich was, was Du mir sicher nicht zutraust!“
    Mauersberger legt ein kleines Kärtchen mit Anstecker auf den Tisch. Schnittges Name steht drauf.
    „Woher… wie kommst Du denn… das geht doch gar nicht!“
    Grinsen.
    „Doch… hier. Zwei Tage war ich unterwegs. Da wusste ich noch nicht, dass wir es so machen. Da lebte… na ja, ich will nicht mehr von Frenzel reden. Der hätte nicht funktioniert, und auch wenn die Polizei anderer Meinung ist und das aus verschiedenen Gründen vertreten muss… der hatte keinen Grund mehr, zu leben. Abgewrackt… Verspielt hat er sein Leben und sich damit nicht einmal schlecht gefühlt. Nur… der hätte uns alle auffliegen lassen. Aber jetzt…“
    Er zeigt noch ein paar Fotos.
    „War eine Schinderei. Aber wenn man sich mit den Programmen ein wenig auskennt… na ja, war eine einfache Sache… im Nachhinein betrachtet. Die Ausweise passen also. Sogar die Nummern entsprechen dem Algorithmus, falls die irgendwie versuchen, das zu checken. Aber das glaube ich nicht. So, und nun weiter.“
    Er macht Punkte auf die Karte.
    „Hier graben wir. Und hier kommt das Zelt hin.“
    Wie das letzte Mal. Wieder… nichts Anderes also. Und sie werden den Zugang suchen, mit etwas Glück finden und… dann?
    „Ja, einfach… wir heben den Tresor heraus.“
    Schnittge steht auf, schlägt auf die Karte.
    „Die lassen uns niemals mit dem Ding hier weg. Wie denn? Die kontrollieren jeden Lkw, der auf den Markt fährt. Und wenn er da wieder wegfährt, kann der nicht voller sein, als vorher…“
    Er schaut Mauersberger fest in die Augen, wird

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