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Cholerabrunnen

Cholerabrunnen

Titel: Cholerabrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Jahnke
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nicht. Irgendwann ist eben selbst der größte Berg Barren aufgebraucht. Die, die Bauer noch retten konnte, ehe Weinert in den Tresor schaute, reichen auch nur für sie drei und nicht noch für den Dicken und seinen korrupten Sohn.
    Nun bauen sie also doch hier. Er schlendert weiter, will sich nichts anmerken lassen, denkt an die Befragungen, die er noch einmal über sich ergehen lassen musste und deren Ursprung ihm immer noch unklar bleibt. Etwas war geschehen… im Zuge der Weihe. Das ist nun schon wieder einige Jahre her. Die Entscheidungen fielen schnell. Der Neumarkt ist fast zugebaut. Hotels, Cafés, Restaurants, Geschäfte und Wohnungen entstanden. Büroräume werden noch angeboten. Mit Blick über den Platz, mit Parkplatz darunter. Er kennt ihn. Ein großes Parkhaus ist da und man findet immer einen Platz. Sogar in Zeiten der Weihnachtsmärkte, wenn Dresden bekanntlich immer die meisten Touristen je Tag abfertigen muss. Auch wenn das nur drei oder vier Wochen im Jahr dauert. Der Rest verteilt sich dann übers Jahr. Je nachdem, wer wann Ferien hat und wie die anderen Feiertage liegen.
    Nun jedoch bangt auch er um den letzten Tresor. Bauer baute inzwischen sein Gerät fertig. Wie das funktioniert, versteht er soundso nicht, aber dass es geht, bewies er an ihren beiden Modellen, die auch nicht anders sind, als das, welches sie noch heben müssen. Werden sie es aber tun können? Er glaubt nicht daran. Und dieses Gerede von Weinert geht ihm auf den Geist. Die Filme, die Filme… Filme… wer sollte denn Filmaufnahmen des Angriffs gerade in diesen Tresoren lagern, wo doch eben bei diesen Angriffen die Häuser darüber zerbombt wurden und auf diese Keller und die zugehörigen Gänge fielen? Nein, Weinert kann dazu keinerlei schlüssige Erklärung liefern. Und darum… na ja, sie brauchen das Gold. Er will es haben. Bauer auch. Schnittge zieht sich mehr und mehr von ihnen zurück. Sie sind halt alle alt. Er am ältesten, Bauer noch am jüngsten von ihnen… das hat auch nichts zu sagen.
    „Hey, gehen Sie bitte zur Seite? Wir müssen hier durch!“
    Er tritt beiseite. Dann rollen drei Bulldozer an ihm vorbei.

Kapitel 5 – Wer kauft?
     
    Sonne, Sonne, Sonne… globale Erwärmung ist in aller Munde und doch will niemand wirklich wissen, ob es sich um diese oder ein ganz normales Phänomen handelt, es eben einmal eine Reihe milder Winter und heißer Sommer gibt, dann wieder viel Wasser die Elbe herunterkommt und zum Schluss alles im Schnee versinkt und der Sommer mehr oder weniger ausfällt.
     
    Schimon Begin bereut seine Versuche, sich in dieses Projekt einzubringen, dazu auch noch die anderen möglicherweise interessierten Gruppierungen zu informieren und nun eine Menge Gegenspieler zu haben, die er alle nicht braucht.
    Was soll in solch einem Tresor stecken? Niemand kann es sagen und die Schweizer behandeln ihr kleines Stückchen Land am Neumarkt schon wie eine Botschaft. Fehlt nur noch, dass sie an allen vier Ecken die roten Fahnen mit den weißen Kreuzen hissen. Na, das werden sie sich nicht trauen. Aber für ihre Sturheit sind sie nun einmal bekannt. Das sieht man in Berlin, wo sie trotz vieler interessanter Angebote an ihrer alten, inzwischen viel zu kleinen Botschaft festhalten und damit mitten im Sicherheitsbezirk sitzen, was überall auf der Welt unüblich ist. Doch hier? Es handelt sich lediglich um eine Baustelle, ein Stück Land, auf dem sie ein Büro- und Geschäftshaus errichten wollen. Ja, für gutes Geld, das Dresden auch noch verdient, denn außer den Planungen werden alle Arbeiten mit hiesigen Firmen durchgeführt. Dabei verlässt man sich auf einige, die schon an der Frauenkirche tolle Arbeit leisteten.
    Nun, das kann er alles verstehen, und auch wenn sein Chef ihn schon mehrfach aufforderte, die Arbeiten endlich einzustellen, sich anderem, Wichtigerem zu widmen, kann er irgendwie nicht. Dieser alte Herr Levi, der vor einem guten Jahr starb, macht ihm die Gedanken schwer. Gerade eben, weil es um einen Gauleiter, Machtmissbrauch und alte Seilschaften geht. Er ist Israeli… und in erster Linie Jude. Mitglied eines geknechteten Volkes. Ginge es nach ihm, wäre Deutschland heute noch geteilt. Warum die einstigen Siegermächte diese Wiedervereinigung damals zuließen? Es war ein neuerliches Machtspiel und die Russen standen auf einem wackeligen Platz. Inzwischen bereuen auch sie ihre damalige Entscheidung, aber zum Heulen ist es nun viel zu spät. Ebenso um Levis tote Schwester…
    Was jedoch soll er

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