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Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Titel: Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Spezies hat nicht nur ihre Nachteile, sondern kennt auch ihre ganz eigenen Wunder. Ich glaube, du weißt immer noch nicht ganz zu schätzen, was du bist.
    Destiny versuchte, nicht unter seinen Worten zusammenzuzucken. Sie wusste, was sie war, was sie mit großen Mühen geworden war: Sie jagte die Untoten, und sie verstand sich allmählich sehr gut darauf, sie zu töten. Wie kommt es, dass du meine Gedanken lesen kannst, wenn mein Blut nicht nach dir ruft? Ich habe keine Schmerzen, und ich habe keine geistige Verbindung zu dir aufgenommen.
    Wir haben im Lauf der Jahre unseren eigenen geistigen Pfad gefunden. Das ist die beste Antwort, die ich darauf habe. Wir sind zwei Hälften eines Ganzen. Ich glaube, wir könnten einander immer finden, egal, wie weit wir voneinander entfernt sind, egal, unter welchen Umständen.
    Seine Antwort machte sie glücklich und jagte ihr gleichzeitig Angst ein. Auch ohne die rituellen Worte, die ständig in Nicolaes Geist schwebten, waren sie bereits aneinander gebunden. Sie konnte sich ein Dasein ohne ihn nicht vorstellen. Es würde sie um den Verstand bringen, um jeden Bezug zur Realität. Ihr Geist würde zerfallen, bis es keine Substanz mehr gab, keinen einzigen klaren Gedanken. Die Vorstellung war beklemmend, aber noch mehr erschreckte sie, dass sie so abhängig von ihm war.
    Nicolaes Herz zog sich zusammen, als er ihre Gedanken las. Er war ständig ein stiller Schatten in ihrem Denken, so wie sie ein Schatten in seinem war. Sie klammerte sich an ihn, ohne sich dessen bewusst zu sein. Er hingegen wusste genau, wie sehr er ihre Nähe suchte und brauchte.
    Er fand, was er sich wünschte: eine kleine abgeschiedene Stelle im Herzen des Waldes. Die dichten Bäume und das üppige Grün des Laubs luden sie ein. Er ließ sich auf die Erde hinab, wobei er seine wahre Gestalt annahm und zu dem wurde, der er war: ein hochgewachsener, breitschultriger Mann mit vollem schwarzem Haar, einem gefährlichen Mund und bezwingenden Augen. Träge lehnte er sich an einen breiten Baumstamm und beobachtete fasziniert, wie sich die bunten Moleküle zu Destinys kurvenreicher Gestalt formten.
    Sie hielt sich ein Stück von ihm entfernt, einen wachsamen, verlorenen Ausdruck auf dem Gesicht. Ihr weicher, verletzlicher Mund bildete einen krassen Gegensatz zu der Warnung in ihren ausdrucksvollen Augen. Mit schnellen, rastlosen Schritten lief sie hin und her. »Warum bin ich hier?«
    Nicolae betrachtete sie mit seinem kühlen, gelassenen Blick. Er konnte fühlen, wie das Bedürfnis, allein zu sein, in ihr zunahm. »Hast du diesen Ort überprüft?«
    Sie funkelte ihn aus ihren blaugrünen Augen an. »Natürlich. Hast du gedacht, ich lasse mich von dir in eine Falle locken ?«
    Er konnte sehen, dass ihr Körper angespannt und in Abwehrposition war. Er hatte sie gut unterrichtet. »Was findest du hier?«
    Destiny starrte ihn zornig an. Während der Nebel in langen weißen Schwaden über den Himmel wirbelte, schoben sich dunkle Wolken vor den Mond und verhüllten sein Strahlen. Hitze und Feuer loderten auf und reflektierten ein rötliches, feuriges Licht in ihren Augen. Winzige Flammen schienen dort zu brennen. Sie blinzelte, und das Trugbild war verschwunden. Ohne ihren argwöhnischen Blick von Nicolae zu wenden, atmete Destiny langsam ein und sog die frische, klare Luft in ihre Lunge. Der Wind rauschte in den Bäumen, raschelte mit den Blättern und wisperte in ihre Ohren.
    »Was hörst du?«
    »Sehr viel. Das weißt du. Ich höre Tiere und die Geschichten ihres Lebens. Es sind keine Menschen in der Nähe, nicht einmal beim Zelten.«
    »Dieser Teil des Waldes ist sehr abgelegen«, erklärte er. »Karpatianer gehören einer Spezies an, die in Einklang mit der Natur lebt. Die Erde hier ist gehaltvoll, und wenn sie dich umarmt, verjüngen ihre heilenden Kräfte dich. Die Heilkraft unserer Heimaterde jedoch übersteigt dein Vorstellungsvermögen. Sie ist wie die Erde hier, aber tausendmal gehaltvoller. Ich vermisse sie.« Seine weißen Zähne blitzten kurz in der Nacht auf. »Vor allem nach einem besonders langen Kampf.«
    »Was willst du mir damit sagen ?« Destiny fuhr mit einer Hand über die Rinde eines kleinen Zweiges. Sie konnte die Säfte im Inneren des Baumes spüren. In dem Laubdach über ihrem Kopf schwärmten Insekten. Gelegentlich kauerte sich eine Eule aus reiner Neugier auf einen Ast in der Nähe und beobachtete sie. Einige Meilen entfernt ging gerade ein hungriger Puma auf die Jagd.
    »Ich möchte, dass du

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