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Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals

Titel: Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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erfahren, dass sie Dinge wusste, die ihr verborgen sein sollten. Destiny holte tief Luft und ließ sie langsam wieder heraus, um ruhiger zu werden. Noch immer peitschte der Wind. Blitze zerrissen den Nachthimmel, laute Donnerschläge krachten und ließen den Boden und die Häuser erbeben.
    Die Eule hatte sich über ihren Köpfen auf einem Dach niedergelassen. Ihre dunklen Augen waren unverwandt auf Destiny gerichtet und fixierten sie mit der Konzentration des Jägers.
    Die Wunden in ihrem Herzen waren noch frisch. Sie hatte zugelassen, dass Nicolae ihr zu nahe kam. Sie hatte ihn in ihr Inneres gelassen.
    Ich habe dich nicht verraten, Destiny. Ich habe getan, was getan werden musste, etwas, von dem ich wusste, dass du es nicht könntest. MaryAnn ist unverletzt und genießt jetzt meinen Schutz. Es war allein ihre Entscheidung. Darauf gebe ich dir mein Ehrenwort.
    Seine Stimme war unverändert, sie klang wie immer schön und vollkommen. Destiny senkte die Lider; sie war wieder verunsichert. Sie war mit dem Vorsatz in die Gasse gekommen, ihn zu töten, aber jetzt regte sich leise Hoffnung in ihrem Inneren und presste ihr gleichzeitig das Herz ab. Sie liebte seine Stimme, und sie hasste sie.
    »Destiny...« MaryAnn konnte die kleinen Schweißperlen auf der Stirn der jungen Frau sehen. Nur dass es kein Schweiß war, sondern Blut. »Schauen Sie mich an. Bitte. Wenn Sie wirklich Gedanken lesen können, schauen Sie in meinen Kopf, damit Sie in meinen Erinnerungen sehen, was zwischen Nicolae und mir vorgefallen ist. Ich wollte es. Ich will Sie nicht vergessen. Sie sind meine Freundin. Das bedeutet mir viel.«
    Destiny ballte die Hände zu Fäusten. »Ich habe keine Freunde.«
    »Doch. Es mag für Sie erschreckend sein, Freunde zu haben, aber sie sind für Sie da. Sie wissen, was ich empfinde, und Sie wissen, dass es stimmt. Mir liegt etwas daran, was aus Ihnen wird.«
    »Ich will nicht, dass Ihnen etwas an mir liegt!«, fuhr Destiny sie an. Ihre ausdrucksvollen Augen sprühten Funken, und sie sah wild und gefährlich aus. »Ich will das alles hier nicht.« Sie machte eine weit ausholende Handbewegung, die alles umfasste. Das Viertel. MaryAnn. Der schweigende Wächter auf dem Dach. Nicolae. Vor allem Nicolae. Sie wollte nichts mit ihm zu tun haben. Sie hasste ihn, hasste es, zu sehen, wie seine Hände auf MaryAnns Schultern lagen.
    Nicolae ließ die Arme sinken. Er war überzeugt, dass er schnell genug ausweichen konnte, falls Destiny eine bedrohliche Bewegung in seine Richtung machte, doch Vikirnoffs Reaktion auf einen Angriff würde er nicht kontrollieren können. Tu ihr nichts. Fast unwillkürlich sprach er die Warnung an seinen Bruder aus.
    Mir ist durchaus bewusst, dass du gezwungen wärst, sie vor mir zu beschützen, falls ich sie angreife. Vikirnoff war unerschütterlich. Sie darf dich nicht angreifen. Wenn sie es dennoch versucht , lenke ich sie mit einem Angriff auf die andere Frau ah.
    Nicolae seufzte leise. »Komm zu mir, Destiny.« Er streckte eine Hand nach ihr aus. »Die Situation ist gefährlich und geht nur uns beide etwas an, niemanden sonst. Komm zu mir, ehe etwas passiert, das keiner von uns kontrollieren kann.«
    Destiny wurde blass. Ihre Zähne bohrten sich in ihre Unterlippe, während sie erst zu der Eule, dann zu MaryAnn spähte. Zögernd machte sie einen Schritt in Nicolaes Richtung, dann noch einen. Nicolae hatte endlich das Gefühl, wieder frei atmen zu können. Als er sich dafür entschied, MaryAnns Blut zu nehmen, wusste er, was Destiny denken und wie sie reagieren würde, doch er hatte nicht berücksichtigt, wie schmerzlich sein vermeintlicher Verrat sie treffen würde. Sie leiden zu sehen, erschütterte ihn mehr, als er sich je hätte vorstellen können.
    Destiny sah die ausgestreckte Hand an und fuhr sich mit ihren Fingern nervös über den Oberschenkel, als hätte sie Angst, mit ihm allein zu sein. »MaryAnn, ist es okay für Sie, ohne mich nach Hause zu gehen ?« Fast klang es wie eine Bitte an ihre Freundin, sie nicht im Stich zu lassen.
    »Absolut okay«, antwortete MaryAnn fest. »Gehen Sie nur mit Nicolae, und sprechen Sie sich aus. Bestimmt wird mich dieser hochinteressante Vogel sicher heimbringen.« Sie grinste Nicolae an und winkte der Eule frech zu.
    Nicolae konnte nicht anders, er musste einfach zurückgrinsen. Er mochte MaryAnn. Wer hätte sie nicht gemocht? Sie war etwas Besonderes. Ihr Mut und ihre Loyalität hoben sie von anderen ab. Er konnte verstehen, warum sich Destiny in

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