Christine Feehan - Karpatianer 13 - Dunkler Ruf des Schicksals
und in dem steilen, schmalen Kamin. Solange Destiny in seiner Obhut war, würde er kein Risiko eingehen. Auch über dem Ruheplatz seines Bruders baute er eine komplizierte Sicherung auf, eine, die ihn sofort wecken würde, falls sein Bruder als Erster erwachte.
Nicolae legte sich neben Destiny in die dunkle, schwere Erde. Da er immer noch wegen der Schatten in ihrem Blut beunruhigt war, entschied er, dass eine weitere gründliche Untersuchung erforderlich war. Wieder verließ er seinen Körper, um Licht und Energie zu werden, und begab sich in Destinys Körper, um die Eingriffe zu überprüfen, die er an ihr vorgenommen hatte, und sorgfältig die Zellen zu inspizieren, wo der Vampir sein Gift injiziert hatte. Er untersuchte ihr Blut, weil er sehen wollte, ob sein uraltes Blut allmählich das verschmutzte Blut des Vampirs verdrängte. Destinys Blut war anders. Er spürte es genau, doch so gründlich er auch suchte, es ließ sich keine Spur von vergifteten Bakterien finden. Manchmal hatte er das Gefühl, dass irgendetwas bei ihm war und ihn wahrnahm, aber er fand nichts, was als sicherer Beweis für diese Empfindung hätte dienen können. Zu seiner Genugtuung stellte er fest, dass ihr Blut jetzt viel freier durch ihre Adern floss. Einige der seit Langem bestehenden inneren Schäden waren behoben worden, und das weckte in ihm die Hoffnung, dass es eine Möglichkeit geben könnte, sie vollständig zu heilen. Schließlich zog er sich aus ihr zurück und nahm sie schützend in seine Arme. Seine Lippen streiften ihre Wange, als sich die Erde um sie schloss.
Destiny wachte auf und schlug um sich. Sie wusste, dass sie nicht allein war, und zwar in dem Moment, als sie zu sich kam, immer noch tief der Erde, die sich eben über ihr öffnete. Ihr Herz begann zu schlagen, und ihre Lunge nahm ihre Tätigkeit auf. Sie spürte einen Körper neben sich - hart, männlich, muskulös. Und stark. Zu stark, um ihn zu bekämpfen, aber sie versuchte es trotzdem. Destiny lag auf der Seite, und noch während sie sich umdrehte, hieb ihre Handkante mit der Wucht eines Hammers nach der Kehle, die dicht bei ihrer sein musste. Aber es war nichts mehr da.
Als sie ins Leere schlug, fing Nicolae ihre Hand ein und zog sie sanft an seinen Hals. »Du bist in Sicherheit, Destiny. Bei mir bist du immer in Sicherheit. Von jetzt an bis zum Ende unserer Tage wirst du beim Aufwachen nie mehr allein oder in Gefahr sein. Ich werde bei dir sein.«
Destiny riss sich von ihm los und katapultierte sich aus dem Boden. Ihr Herz hämmerte so laut, dass es in der Enge der Höhle wie ein Trommelwirbel klang. Ein Stück von ihm entfernt landete sie, vollständig bekleidet, das Haar zu einem ordentlichen Zopf geflochten. Ihr Blick wanderte unentwegt hin und her.
»Wo ist Vikirnoff? Ist er schon aufgestanden?«
Nicolae erhob sich langsam und ließ sich beim Anziehen absichtlich Zeit, damit Destiny seinem sehnigen Körper einen ausgiebigen Blick gönnen konnte. Dann strich er sein Haar zurück und band es im Nacken mit einer Lederschnur zusammen. »Bist du nervös, Destiny? Sicher nicht. Du kannst nicht nervös sein, wenn du mit deinem Gefährten zusammen bist.«
Destiny wollte seinen perfekten Körper nicht anstarren, aber sie konnte einfach nicht anders. Er hatte unglaublich breite Schultern, eine schlanke Taille und schmale Hüften, lange Beine und gut definierte Muskeln. Er war körperlich erregt und sich dessen durchaus bewusst, doch es schien ihn nicht weiter zu kümmern.
Sie fing an, mit schnellen, hektischen Schritten hin und her zu laufen, mit Schritten, die von ihrer inneren Zerrissenheit zeugten. »Ich kann nicht ständig mit jemandem zusammen sein. Ich brauche Freiraum!«
»Außerhalb dieser Kammer steht dir die ganze Welt zur Verfügung, Destiny.« Nicolae deutete auf den Eingang. »Die Nacht wartet.«
Ihre Hand fuhr an ihren Hals. Die tiefen Risse waren verheilt. Ihre Haut war ohne jeden Makel. Ihr Herz schlug allmählich langsamer und stimmte sich auf Nicolaes Rhythmus ein. Sie brachte ein kleines Lächeln zustande, ein kurzes Verziehen der Mundwinkel, doch ihre Blicke schossen immer noch unruhig durch den Raum. »Ich glaube, das könnte sich wie mein erster One-Night-Stand anfühlen.«
»One-Night-Stand? Ich bin beleidigt. Du hattest also vor, mich zu benutzen und nach einer einzigen Nacht abzuservieren? Der Typ Mann bin ich nicht, Destiny. Ich bin für langfristige Beziehungen. Für die Ewigkeit. Du hast mit mir geschlafen. Es wäre nicht richtig
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