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Christmasland (German Edition)

Christmasland (German Edition)

Titel: Christmasland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Hill
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schon«, sagte Wayne.
    »Na dann ist ja alles gut«, sagte Manx. »Zwei Männer, die zusammen durch die Nacht fahren. Kann es etwas Schöneres geben? Ich muss sagen, deine Gesellschaft ist so viel angenehmer als die von Bing Partridge. Zumindest reimst du nicht die ganze Zeit.« Mit schriller, hoher Stimme sang Manx: »Weil ich mich so gut leiden kann, spiel ich mit meinem Pillermann!« Er schüttelte den Kopf. »Ich habe einige Fahrten mit Bing unternommen, und sie kamen mir mit jedem Mal länger vor. Ich kann dir sagen, es ist eine große Erleichterung, jemand bei sich zu haben, der nicht ständig blödsinnige Liedchen trällert und dumme Fragen stellt.«
    »Können wir bald etwas essen?«, fragte Wayne.
    Manx schlug auf das Lenkrad und lachte. »Da war ich wohl ein bisschen vorschnell. Wenn das mal keine dumme Frage war! Ich habe dir frittierte Süßkartoffeln versprochen, und die wirst du auch bekommen. Im Lauf des letzten Jahrhunderts habe ich über hundert Kinder ins Christmasland gebracht, und keines ist auf der Fahrt verhungert.«
    Das Diner, in dem es die viel gerühmten frittierten Süßkartoffeln gab, war nur noch zwanzig Fahrminuten entfernt. Es handelte sich um einen Bau aus Chrom und Glas auf einem Parkplatz von der Größe eines Footballfeldes. Der Platz wurde von Natriumdampflampen auf neun Meter hohen Stahlmasten taghell erleuchtet. Überall drängten sich Sattelzüge, und durch die Scheibe sah Wayne, dass an der Bar sämtliche Stühle besetzt waren, als wäre es zwölf Uhr mittags und nicht Mitternacht.
    V ermutlich hielt das gesamte Land nach einem alten Mann und einem Kind in einem antiken Rolls-Royce Wraith Ausschau, trotzdem nahm niemand die geringste Notiz von ihnen, was Wayne nicht weiter überraschte. Er hatte inzwischen begriffen, dass die Menschen das Auto zwar sahen, es aber nicht wirklich wahrnahmen. Es war wie bei einem toten Kanal im Fernsehen, auf dem nur Rauschen zu sehen war und über den man einfach hinwegschaltete. Manx hielt direkt vor dem Gebäude, und es kam Wayne nicht einmal in den Sinn, zu schreien oder gegen die Fensterscheiben des Wagens zu klopfen.
    »Schön hierbleiben«, sagte Manx und zwinkerte Wayne zu, bevor er aus dem Auto stieg und das Diner betrat.
    Durch das Fenster des Diners sah Wayne, wie Manx sich einen Weg durch die Menge zur Theke bahnte. Im Fernseher über der Bar rasten ein paar Rennautos im Kreis herum. Dann erschien der Präsident, der hinter einem Rednerpult stand und mit dem Finger wedelte, und schließlich eine eisige Blondine vor einem See, die in ein Mikrofon sprach.
    Wayne runzelte die Stirn. Der See kam ihm bekannt vor. Ein Schnitt, und plötzlich war ihr Ferienhäuschen am Lake Winnipesaukee zu sehen, mit einigen Polizeiwagen davor. Im Inneren des Diners hatte Manx den Kopf in den Nacken gelegt und betrachtete ebenfalls den Fernseher.
    Wieder ein Schnitt, und Wayne sah seine Mutter auf der Triumph aus der Remise fahren. Sie trug keinen Helm, und ihre Haare flatterten im Wind, während sie direkt auf die Kamera zuraste. Der Kameramann konnte nicht mehr rechtzeitig beiseite springen und wurde von Waynes Mutter im V orbeifahren umgerissen. Himmel, Gras und Kies wirbelten durcheinander, bevor die Kamera auf dem Boden aufschlug.
    Charlie Manx verließ raschen Schrittes das Diner und setzte sich wieder hinter das Lenkrad. NOS4A2 glitt zurück auf die Straße.
    Manx’ Augen waren in die Ferne gerichtet, und ein finsterer Ausdruck lag auf seinem Gesicht.
    »Dann gibt es wohl doch keine frittierten Süßkartoffeln«, sagte Wayne.
    Falls Charlie Manx ihn gehört hatte, ließ er es sich zumindest nicht anmerken.

Das Haus des Schlafes
    S ie hatte nicht das Gefühl, verletzt zu sein. Zumindest spürte sie keinen Schmerz. Der würde wahrscheinlich erst später kommen.
    Sie hatte auch nicht den Eindruck, aufzuwachen und das Bewusstsein wiederzuerlangen. Stattdessen setzten sich die Teile ihres Geistes Stück für Stück wieder zusammen. Es war ein langsamer, mühevoller Prozess, genau wie die Reparatur der Triumph.
    Sie konnte sich an die Triumph erinnern, noch bevor sie sich an ihren eigenen Namen erinnerte.
    Irgendwo klingelte ein Telefon. Sie hörte es ganz deutlich – das laute, altmodische Scheppern eines kleinen Hammers, der gegen eine Glocke schlug. Einmal, zweimal, dreimal, viermal. Das Geräusch holte sie in die Wirklichkeit zurück, war jedoch verstummt, als sie endlich wach war.
    Eine Seite ihres Gesichtes fühlte sich feucht und kühl an. V ic

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