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Christopher Ross, Clarissa – Im Herzen die Wildnis

Christopher Ross, Clarissa – Im Herzen die Wildnis

Titel: Christopher Ross, Clarissa – Im Herzen die Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ross
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Pelze und Decken gehüllt, saß ein weißer Mann, eine modische Pelzmütze auf dem Kopf und den Schal bis über die Nase gezogen. Sie wusste sofort, dass es sich um Frank Whittler handelte. Seine Augen verrieten ihn, sein kalter und berechnender Blick, der selbst von ihrem Fenster zu erkennen war und auch C. W. traf, der vor dem Gefängnis stand und rauchte.
    Sie war viel zu geschockt, um reagieren zu können, blieb reglos am Fenster stehen und starrte aus zusammengekniffenen Augen in das Schneetreiben. Sie versuchte zu ergründen, ob sie sich nicht doch geirrt hatte.
    Doch er war es, das war ganz eindeutig, als er sich aus seinen Decken und Pelzen schälte und zu seiner vollen Größe erhob. Er hatte sich eine kostbare Pelzjacke besorgt, und seine Handschuhe hingen an einer Lederschnur um seinen Hals, wie bei einem Musher. Seine Stiefel glänzten im Licht. Auch dem Polizisten gegenüber zeigte er eine solche Arroganz, dass sie am liebsten auf die Straße gerannt wäre und gerufen hätte: »Sie verdammter Angeber!«
    Stattdessen blieb sie wie angewurzelt stehen und starrte auf Whittler, der C. W. wohl gerade auf drastische Weise klarmachte, mit wem er es zu tun hatte. Sie verstand nicht, was er sagte, aber seine Gesten waren eindeutig, und die betretene Miene des Polizisten sprach Bände. Er wollte sicher wissen, welches das beste Quartier in der Stadt war und wo es um diese Zeit noch etwas gab, doch dann sagte C. W. irgendetwas und deutete mit dem Daumen hinter sich. Er erwähnte wohl seine Gefangenen, denn Whittler stürmte hinein und kam wenige Minuten später wieder heraus. Er stellte C. W. eine Frage, und der deutete die Straße hinauf, zum Haus der Witwe.
    Er weiß, dass ich hier bin, durchfuhr es Clarissa. Sie löste sich aus ihrer Erstarrung, rannte die Treppe hinunter und rief: »Ich muss hier weg! Sofort!«

23
    »Frank Whittler! Er hat mit C. W. gesprochen!« Mehr brauchte sie der Witwe Barnes nicht zu sagen. Die panische Angst in ihren Augen verriet auch ohne Worte, dass Whittler in wenigen Minuten vor der Tür stehen würde.
    Ihr blieb nur die Flucht. Wenn sie in der Stadt blieb, würde Whittler sie bald entdecken, und wenn er die zweitausend Dollar Belohnung erwähnte, würde es genug Menschen geben, die sich die Belohnung verdienen wollten.
    Die Witwe reagierte so schnell, wie man es von einer Frau, die so viel durchgemacht hatte wie sie, erwarten konnte. »Ziehen Sie sich um! Ich hole den Vorratssack und packe noch ein paar Sachen dazu. Beeilen Sie sich!«
    Sie rannte in ihr Zimmer zurück, vertauschte den Rock gegen die wärmere Männerhose, zog ihre Winterjacke und die Stiefel an und setzte die Pelzmütze auf. Handschuhe und Schal steckten in ihren Taschen. Durchs Fenster beobachtete sie, wie Frank Whittler bereits den Hügel zum Haus emporstieg.
    Im Flur hielt ihr die Witwe Barnes den Vorratssack vom Schlitten entgegen. »Ich hab Ihnen eine Feldflasche mit heißem Tee, den restlichen Kuchen und etwas Speck und Käse dazugepackt. Viel Glück!«
    Vor dem Haus erklangen Schritte, und jemand klopfte heftig.
    »Nehmen Sie die Hintertür! Schnell!«
    Clarissa hastete durchs Wohnzimmer, schaffte es aber nicht mehr, durch den Hintereingang zu verschwinden. Frank Whittler hatte bereits die Haustür geöffnet und betrat das Haus. Sie ging rasch neben einem Schrank in Deckung, drängte sich gegen die Wand, um nicht von ihm gesehen zu werden.
    »Bei Ihnen arbeitet eine gewisse Clara Holland?«, fragte Whittler.
    »Ich wüsste nicht, was Sie das angeht. Wer sind Sie überhaupt?«
    »Ich bin Frank Whittler von der Canadian Pacific Railway, und die Frau, die sich bei Ihnen als Clara Holland vorgestellt hat, ist eine gesuchte Diebin, die auch wegen versuchten Mordes gesucht wird. Also … Wo ist die Frau?«
    »Eine Diebin?«, versuchte die Witwe Zeit zu gewinnen.
    »Wo sie ist, will ich wissen!«
    »In ihrem Zimmer im ersten Stock, nehme ich an.«
    Frank Whittler stürmte die Treppe hinauf.
    Clarissa erkannte, dass ihr nur wenige Augenblicke blieben, und schlüpfte rasch durch die Hintertür. »Frank Whittler ist hier!«, begrüßte sie die Hunde ruhig. »Wir müssen schnell hier weg! Seid so leise wie möglich, hört ihr?« Sie stellte den Schlitten auf und schnallte den Vorratssack an der Haltestange fest, zog die Handschuhe an und rief: »Lauf, Billy! Lauft!«
    Mit einem Satz stemmte sich Billy in sein Geschirr und brachte die anderen Huskys dazu, mit gleicher Vehemenz loszurennen. Sie fuhren gerade am Haus

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