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Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Titel: Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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die Frauen und mich - eine friedvolle Stimmung. Der vertraute Duft der Blumen, die Verzauberung. Schweigend nahmen die Frauen im Geiste ihre Anweisungen entgegen.
    Es entstand leichte Unruhe; zwei von ihnen erhoben sich von den Knien und gingen in das Badezimmer nebenan, um heißes Wasser einzulassen.
    Andere Frauen gingen inzwischen an die Wandschränke, um saubere Kleidung herauszunehmen. Zwei weitere Frauen schließlich kamen zu mir. Sie wollten mich ins Bad geleiten. Ich rührte mich nicht. Ich spürte, wie sie mich berührten - warme menschliche Finger berührten mich und verrieten die zwangsläufige Erschütterung und Erregung, als sie die eigenartige Struktur meines Fleisches ertasteten. Ein heftiger, köstlicher Schauer durchfuhr mich. Ihre dunklen, sanften Augen waren wunderschön, als sie mich anblickten, und mit ihren warmen Händen zogen sie mich; sie wollten, daß ich mit ihnen kam.
    Nun gut. Ich ließ mich fortzerren. Weiße Marmorfliesen, fein gestaltete goldene Armaturen; antike römische Pracht, wenn man genau hinsah, mit marmornen Borden voller glitzernder Seifen- und Parfümflaschen. Und die Flut heißen Wassers in der Wanne, durchsetzt mit Bläschen aus den Wasserdüsen.
    Sie entkleideten mich. Ein herrlich aufregendes Geruht. Niemand hatte je so etwas mit mir gemacht. In meinem ganzen Leben nicht, oder nur, als ich noch ein ganz kleines Kind war. Ich stand in den Dampfwolken, die aus dem Badewasser aufstiegen, und sah all diesen zarten Händen zu; ich spürte, wie sich mir am ganzen Körper die Haare sträubten, ich sah die Bewunderung in den Augen der Frauen.
    Durch den Dampf blickte ich in den Spiegel, tatsächlich in eine Spiegelwand, und sah mich selbst zum ersten Mal, seit meine unheilvolle Odyssee begonnen hatte. Der Schreck war stärker, als ich es im Augenblick verkraften konnte. Das konnte ich nicht sein.
    Ich war viel bleicher, als ich mir vorgestellt hatte. Sanft drängte ich die Frauen beiseite und ging näher an die Spiegelwand heran. Meine Haut schimmerte perlmutterartig, und meine Augen waren sogar noch heller; sie bündelten alle Spektralfarben und vermischten sie mit einem frostigen Licht. Aber ich sah Marius nicht ähnlich. Ich sah Akascha nicht ähnlich. Meine Gesichtszüge waren noch vorhanden!
    Akaschas Blut hatte mich gebleicht, mich aber noch nicht gesichtslos gemacht; ich hatte meine menschlichen Züge behalten. Und das Merkwürdige war, daß diese Züge durch den Kontrast um so sichtbarer wurden. Selbst die winzigen Linien, die meine Finger überzogen, waren jetzt deutlicher eingegraben als früher.
    Ich musterte mein Spiegelbild; meine Brust war so weiß wie die eines marmornen Torsos in einem Museum. Und das Organ - das Organ, das wir nicht benötigen, hielt sich in der Schwebe, als sei es bereit zu dem, was es nie wieder würde tun können oder wollen, marmorn, ein Priapos vor einer Schranke.
    Benommen sah ich die Frauen sich nähern; schöne Hälse, Brüste, dunkle, feuchte Gliedmaßen. Ich sah zu, wie sie mich von oben bis unten abtasteten. Für sie war ich schön; in Ordnung.
    Der Geruch ihres Blutes war hier, inmitten des aufsteigenden Dampfes, stärker. Doch ich war nicht durstig, nicht wirklich. Akascha hatte mir zur Genüge gegeben; und doch reizte mich das Blut ein bißchen. Nein, ziemlich stark.
    Ich brauchte ihr Blut, und das hatte mit Durst nichts zu tun. Ich brauchte es, wie ein Mann manchmal einen Spitzenwein braucht, obwohl er schon Wasser getrunken hat. Nur zwanzig- oder dreißig - oder hundertmal so dringend. Tatsächlich fühlte ich mich so stark, daß ich mir zutraute, sie mir alle vorzunehmen, ihnen nacheinander die schlanken Hälse aufzureißen und ihre Körper hier auf dem Fußboden liegenzulassen.
    Nein, dachte ich, das wird nicht stattfinden. Und die Heftigkeit und Grausamkeit meiner Lust machte mich fast weinen.
    Die Frauen küßten mich. Sie küßten meine Schultern. Ein wunderschönes Gefühl, dieser sanfte Druck ihrer Lippen auf meiner Haut. Ich mußte lächeln und umarmte und küßte sie zärtlich und liebkoste ihre heißen, schlanken Hälse und spürte ihre Brüste an meiner Brust. Ich war dicht umringt von diesen weichen Wesen, ich wurde von menschlichem Fleisch gewärmt.
    Ich stieg in die tiefe Wanne und gestattete ihnen, mich zu waschen. Das heiße Wasser umspülte mich angenehm und wusch schnell allen Schmutz fort, der nie wirklich an uns haftet, nie in uns eindringt. Ich blickte an die Decke und ließ sie das heiße Wasser in mein Haar

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