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Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Titel: Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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Geschwindigkeit fortbewegen. Du mußt die Wahl verstehen, die ich getroffen habe. Wir gehen zu Lestat, weil das der einzig sichere Ort ist.«
    »Und weil du bei Lestat sein möchtest.«
    Keine Antwort.
    »Und du weißt das. Du möchtest ihn sehen. Du möchtest dasein, wenn er dich braucht. Falls es einen Kampf gibt…«
    Keine Antwort.
    »Und wenn Lestat die Ursache ist, kann er vielleicht allem Einhalt gebieten.« Noch immer schwieg Armand. Er schien verwirrt zu sein.
    »Die Dinge liegen viel einfacher«, sagte er schließlich. »Ich muß gehen.«
    Das Flugzeug schien in einer Geräuschwolke zu hängen. Daniel blickte schläfrig zur Decke.
    Endlich Lestat von Angesicht zu Angesicht sehen. Er mußte an Lestats altes Haus in New Orleans denken. An die goldene Uhr, die er auf dem staubbedeckten Boden gefunden hatte. Und nun ging es zurück nach San Francisco, zurück zum Anfang, zurück zu Lestat. Mehr denn je verlangte es ihn nach dem Bourbon. Warum wollte Armand ihm nicht davon geben? Er war so schwach. Sie würden in das Konzert gehen, er würde Lestat sehen …
    Aber dann bemächtigte sich seiner wieder jene Angst, die auch von den Träumen ausgelöst wurde. »Laß mich nicht mehr von ihnen träumen«, flüsterte er plötzlich.
    Er glaubte Armands Augen ja sagen zu hören.
    Plötzlich stand Armand neben ihm am Bett. Sein Schatten fiel auf Daniel. Der Bauch des Walfisches schien kleiner zu sein, nur noch aus dem Licht zu bestehen, das Armand umgab. »Sieh mich an. Geliebter«, sagte er.
    Dunkelheit. Und dann öffneten sich die hohen Eisengatter, und das Mondlicht flutete in den Garten. Wo sind wir hier?
    Oh, Italien, das mußte Italien sein mit seiner warmen, sanft einlullenden Luft und dem Mondlicht, das die Bäume und Blumen beschien, und weiter hinten mußte die Mysterien-Villa sein am Rande des alten Pompeji.
    »Aber wie sind wir hierhergelangt?« Er wandte sich Armand zu, der neben ihm in seltsamer, altmodischer Samtkleidung stand. Einen Moment lang konnte er Armand nur anstarren, die schwarze Samttunika und die Beinkleider und sein langes, kastanienfarbenes Haar.
    »Wir sind nicht wirklich hier«, sagte Armand. »Das weißt du doch.« Er drehte sich um und ging durch den Garten der Villa entgegen.
    Aber es war wirklich! Sieh doch nur die verfallenen alten Ziegelsteinmauern und die Blumen in ihren Beeten und den feuchten Weg mit Armands Fußspuren! Und hoch oben die Sterne, die Sterne! Er pflückte ein Blatt von dem Zitronenbaum.
    Armand nahm ihn beim Arm. Von den Rosenbeeten her roch es nach frisch umgegrabener Erde. Ah, ich körnte hier sterben.
    »Ja«, sagte Armand, »könntest du, und du wirst. Und du weißt, daß ich das niemals zuvor getan habe. Ich habe es dir gesagt, aber du hast mir nie geglaubt. Lestat hat es in seinem Buch geschrieben. Ich habe es nie getan. Glaubst du mir jetzt?«
    »Natürlich glaube ich dir. Den Schwur, den du geleistet hast, du hast alles erklärt. Aber Armand, ich habe eine Frage, wem hast du das geschworen?«
    Gelächter. Ihre Stimmen drangen durch den Garten. Wie riesig waren doch diese Rosen und Chrysanthemen. Und Licht ergoß sich aus den Toren der MysterienVilla. Spielte da Musik? Die ganze Ruine war festlich beleuchtet unter dem glühenden Blau des Nachthimmels.
    »Du also wirst mich veranlassen, meinen Schwur zu brechen. Du wirst dann haben, was du glaubst, haben zu wollen. Aber sieh diesen Garten gut an, denn wenn ich es einmal tue, wirst du nie mehr meine Gedanken lesen oder an meinen Visionen teilhaben können. Ein Schleier des Schweigens wird sich über dich senken.«
    »Aber wir werden Brüder sein, verstehst du das nicht?« fragte Daniel. Armand stand so nahe bei ihm, daß sie sich beinahe küßten. Die Blumen schmiegten sich an sie, riesige gelbe Dahlien und weiße Gladiolen. Sie waren neben einem sterbenden Baum stehengeblieben, in dem eine milde Glyzinie wuchs. Zarte, bebende Blüten, das verschlungene Geäst weiß wie Knochen. Und hinten drangen Stimmen aus der Villa. Waren da Leute, die sangen?
    »Aber wo sind wir wirklich?« fragte Daniel. »Sags mir!«
    »Das habe ich dir schon gesagt. Es ist nur ein Traum. Aber wenn du unbedingt eine Ortsbezeichnung willst, laß es mich das Tor zum Leben und zum Tod nennen. Ich werde mit dir durch dieses Tor schreiten. Und warum? Weil ich ein Feigling bin. Und ich liebe dich zu sehr, um dich ziehen zu lassen.«
    Daniel war voller Freude, fühlte einen kalten und herrlichen Triumph. Dieser Augenblick gehörte ihm, und er

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