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Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten

Titel: Chronik der Vampire 03 - Königin der Verdammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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Wüstenbewohner, die aussahen wie schon seit Tausenden von Jahren, mit ihrer dunklen Haut und ihrer schweren weißen Gewandung.
    Die Zwillinge erhoben sich auf die Knie, während die Männer auf sie zukamen. Die Männer reichten ihnen Wasser. Sie gössen das kühle Wasser über sie. Plötzlich fingen die Zwillinge zu lachen und wie von Sinnen zu schwatzen an, so erleichtert waren sie, aber die Männer verstanden das alles nicht; schließlich deutete eine der beiden auf den Bauch ihrer Schwester und verschränkte die Arme, um das Schaukeln eines Kindes anzudeuten. Ach ja. Die Männer hoben die schwangere Frau hoch. Und sie zogen alle zusammen zu der Oase, die von Zelten umgeben war.
    Schließlich, beim Feuer vordem Zelt, schliefen die Zwillinge ein, sicher unter den Wüstenbewohnern, den Beduinen. Bei Sonnenaufgang erhob sich eine der Zwillinge, jene, die kein Kind unter dem Herzen trug. Unter den Augen ihrer Schwester ging sie zu den Olivenbäumen der Oase. Sie hob ihre Arme, und zuerst sah es nur so aus, als wollte sie die Sonne willkommen heißen. Die anderen waren inzwischen gleichfalls erwacht; sie versammelten sich, um zuzusehen. Und ein sanfter Wind erhob sich, bewegte die Äste der Olivenbäume. Und es fing leicht und lieblich zu regnen an.
    Daniel öffnete die Augen. Er war im Flugzeug.
    Sofort erkannte er das kleine Schlafzimmer wieder, die weißen Kunststoffwände und das sanfte gelbe Licht. Er lag auf dem Bett. Jemand hatte ihm Gesicht und Hände gewaschen. Er war glatt rasiert. Er fühlte sich ja so wohl. Und das Gebrüll der Motoren war eine riesige Stille, ein atmender Wal, der durch das Meer glitt. Irgendwo stand eine Karaffe. Danach verlangte ihn. Aber er war zu erschöpft, um sich rühren zu können. Und irgend etwas stimmte nicht, etwas… Er griff sich an den Hals. Das Amulett war verschwunden! Aber es machte nichts. Er war bei Armand.
    Armand saß an dem kleinen Tisch bei dem Augenfenster des Wals, das weiße Kunststofflid war ganz heruntergezogen. Sein Haar war kurz geschnitten. Und er trug jetzt schwarze Wollkleidung und glänzende schwarze Schuhe wie ein Leichnam kurz vor der Beerdigung. Ziemlich gruselig. Gleich würde jemand den dreiundzwanzigsten Psalm singen. Gebt mir meine weißen Kleider zurück.
    »Du stirbst«, sagte Armand sanft.
     
    »>Und ob ich schon wanderte im finstern Tal< usw.«, flüsterte Daniel. Sein Hals war so trocken. Und sein Kopf schmerzte. Es war jetzt unwichtig, das auszusprechen, was ihn bewegte. Alles war schon vor so langer Zeit gesagt worden.
    Armand sprach jetzt wieder stumm, ein Laserstrahl, der in Daniels Gehirn drang: Sollen wir uns um die Einzelheiten kümmern? Du wiegst nicht mehr als  einhundertfünf Pfund. Und der Alkohol frißt dein Inneres auf. Du bist halb verrückt. Du kannst dich an fast nichts mehr auf der Welt erfreuen. »Außer hie und da mit dir zu sprechen. Ich kann ganz leicht alles hören, was du sagst.«
    Wenn du mich nie wieder sehen würdest, wäre alles noch viel schlimmer. Wenn du so weitermachst, wirst du keine fünf Tage mehr leben.
    Ein unerträglicher Gedanke. Aber wenn dem so ist, warum bin ich dann fortgelaufen? Keine Antwort.
    Alles schien so klar zu sein. Es war nicht nur das Getöse der Motoren, es war die eigentümliche Weise, wie sich das Flugzeug fortbewegte, als würde es ständig bergauf und über Bordsteine holpern.
    Armands Haar war hübsch zur Seite gekämmt. Eine goldene Uhr war an seinem Handgelenk, eins dieser hochtechnisierten Dinger, die ihm so sehr gefielen. Und er trug eine schwarze Jacke, ziemlich altmodisch mit schmalen Revers. Die Weste war aus schwarzer Seide, zumindest sah sie so aus. Und sein Gesicht, mein Gott, er hatte gespeist. Reichlich.
    Kannst du dich an irgend etwas erinnern, das ich dir früher gesagt habe?
    »Ja«, sagte Daniel, aber die Wahrheit war, daß er Schwierigkeiten hatte sich zu erinnern. Dann fiel es ihm plötzlich wieder ein, wie eine bedrückende Ahnung. »Etwas von überall wütender Zerstörung. Aber ich sterbe. Sie sterben, ich sterbe. Sie waren unsterblich, bevor all das geschah; ich bin kaum noch am Leben. Siehst du? Ich erinnere mich. Ich hätte jetzt gerne einen Bourbon.«
    Ich kann wohl nichts machen, um dich zum Lehen zu überreden, stimmt’s?
    »Nicht schon wieder. Ich springe aus dem Flugzeug, wenn du weitermachst.«
    Wirst du mir jetzt zuhören? Wirklich zuhören?
     
    »Was bleibt mir anderes übrig?
    Ich kann deiner Stimme nicht entrinnen, wenn du willst, daß ich

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