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Chronik der Vampire 07 - Merrick oder die Schuld des Vampirs

Chronik der Vampire 07 - Merrick oder die Schuld des Vampirs

Titel: Chronik der Vampire 07 - Merrick oder die Schuld des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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sammelte den Rippenknochen auf, und ich bemerkte abermals, dass auf diesen beiden Teilen Worte eingeritzt worden waren. Ich weigerte mich jedoch zu lesen, was da stand. Ich nahm beides mit ins Haus, in das vordere Zimmer. »Leg alles auf den Altar«, sagte Merrick. Sie setzte sich auf und stieß die schwere Decke fort. Ich sah, dass sie das blutbefleckte weiße Kleid ausgezogen hatte. Es lag zu einem Haufen zusammengeknüllt auf dem Boden. Sie trug nur noch ihren seidenen Unterrock, durch den ich ihre großen rosafarbenen Brustwarzen sehen konnte. Auch der Unterrock war voller Blut. Merrick hielt sich sehr gerade und hatte hoch angesetzte Brüste, und ihre Arme hatten gerade die richtige Fülle, dass sie für mich einen köstlichen Anblick boten.
    Ich hob das Kleid auf. Ich hätte Merrick gern ganz und gar gesäubert, denn ich wollte, dass sie sich wieder wohl fühlte. Ich sagte: »Es ist so grässlich unfair, dass du so verängstigt bist.« Sie antwortete nur: »Nein, lass das Kleid«, und fasste nach meinem Handgelenk. »Leg es weg, und setz dich hierher, neben mich. Halt meine Hand und rede mit mir. Der Geist lügt, ich schwöre es. Du musst mir glauben.«
    Also setzte ich mich wieder auf das Bett. Ich wollte ihr nahe sein. Ich beugte mich zu ihr und drückte einen Kuss auf ihren geneigten Kopf. Ich wünschte, ich sähe etwas weniger von ihren Brüsten, und ich fragte mich, ob die jüngeren Vampire - die, die schon als sehr junge Männer umgewandelt worden waren - wussten, wie heftig mich solche fleischlichen Dinge immer noch erregten. Und natürlich wuchs der Blutdurst mit dieser Erregung. Es war nicht leicht, Merrick so schrecklich zu lieben und nicht von ihr zu trinken, um durch das Blut in ihrer Seele zu lesen. »Warum muss ich dir glauben?«, fragte ich sanft.
    Sie grub ihre Finger in ihre Haarmähne und warf sie über die Schulter zurück. »Du musst einfach«, drängte sie, wenn auch sehr ruhig. »Du musst sehen, dass ich wusste, was ich tat, du musst mir glauben, dass ich erkennen kann, ob ein Geist lügt oder die Wahr heit sagt. Dieses Wesen, das vorgab, Claudia zu sein, war etwas sehr Mächtiges, da es imstande war, dieses Stichwerkzeug aufzuheben und in Louis’ Fleisch zu stoßen. Ich wette um jeden Preis, dass es ein Geist war, der Louis allein schon wegen seiner besonderen Natur hasste, ihn hasste, weil er tot ist und trotzdem über die Erde schreitet. Das war ein Wesen, das sich allein durch Louis’ bloße Existenz schon zutiefst beleidigt fühlt. Aber seine Sprüche hat es direkt aus Louis’ Gedanken abgelesen.«
    »Wie kannst du dir so sicher sein?«, fragte ich schulterzuckend. »Gott weiß, dass ich wünschte, du hättest Recht! Aber du selbst hast Honey beschworen. Irrt nicht Honey in demselben Reich umher, das der Geist von Claudia beschrieb? Beweist nicht Honeys Hiersein, dass es für keine der beiden etwas Besseres gibt? Du hast Honeys Umriss das draußen vor dem Altar gesehen -« Sie nickte.
    »- und du hast dann Claudia aus demselben Reich herbeordert.«
    »Honey will, dass man sie ruft«, belehrte Merrick mich und sah zu mir auf, während ihre Finger sich wieder in ihr Haar gruben und es roh nach hinten zerrten, so dass ihr gequältes Gesicht frei lag. »Honey ist immer hier. Sie wartet auf mich. Deshalb wusste ich ja so genau, dass ich sie beschwören konnte. Aber was ist mit Cold Sandra? Und mit der Großen Nananne? Was ist mit Aaron Lightner? Als ich die Tore öffnete, kam keiner dieser Geister zu uns durch. Sie sind schon längst ins Licht eingegangen, David. Wenn es nicht so wäre, hätten sie es mich schon lange wissen lassen. Ich hätte sie gespürt, so wie ich Honey spüre. Ich hätte kleine Hinweise von ihnen bekommen, so wie Jesse Reeves von Claudia, als sie die Musik in der Rue Royale hörte.«
    Diese Behauptung fand ich rätselhaft, sehr rätselhaft. Ich schüttelte nachdrücklich den Kopf.
    »Merrick, du bist nicht offen zu mir«, sagte ich, entschlossen, meine Zweifel ganz unverblümt anzusprechen. »Du hast die Große Nananne beschworen. Du meinst wohl, ich erinnere mich nicht mehr daran, was vor ein paar Nächten war, in der Nacht, als wir uns in der Rue St. Anne getroffen haben?«
    »Nun ja, was war denn da?«, fragte sie. »Was willst du damit andeuten?«
    »Vielleicht weißt du ja nicht, was geschah«, antwortete ich. »Ist das möglich? Du hast einen Zauber über mich verhängt, und du wusstest nicht einmal selbst, wie stark er war?«
    »David, heraus mit der

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