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Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition)

Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition)

Titel: Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. P. Lovecraft
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mich für verrückt, Dan – aber in der Geschichte von Arkham gibt es einige Dinge, die untermauern, was ich dir erzählt habe – und das, was ich dir noch erzählen werde. Du hast selbst einen der Persönlichkeitswechsel gesehen – in deinem Wagen auf der Heimfahrt von Maine, nachdem ich dir von Asenath berichtet habe. Da hat sie mich erwischt – mich aus meinem Körper getrieben. Das Letzte, woran ich mich erinnere, ist, dass ich drauf und dran war, dir zu sagen, was diese Teufelin eigentlich ist . Dann hatte sie mich, und binnen einer Sekunde war ich zurück im Haus – in der Bibliothek, wo diese verdammten Dienstboten mich eingeschlossen haben –, im Leib dieser verfluchten Dämonin … der nicht einmal menschlich ist … Du weißt, dass sie es gewesen sein muss, mit der du nach Hause gefahren bist – mit diesem gierigen Wolf in meinem Körper – du musst den Unterschied bemerkt haben!«
    Ich erschauderte, als Derby kurz schwieg. Gewiss hatte ich den Unterschied bemerkt – doch konnte ich dafür eine derart irrsinnige Erklärung akzeptieren?
    Mein Besucher regte sich immer mehr auf. »Ich musste mich retten – ich musste doch, Dan! Am Abend von Halloween hätte sie mich für immer gehabt – die halten dort hinter Chesuncook einen Sabbat ab, und das Opfer wird die Sache entscheiden. Sie hätte mich für immer gehabt – sie wäre ich gewesen, und ich sie – auf ewig – zu spät – Mein Körper wäre für immer der ihre gewesen – Sie wäre ein Mann geworden, und völlig menschlich, ganz wie sie es wollte – Ich vermute, sie hätte mich dann aus dem Weg geräumt – hätte ihren eigenen ehemaligen Körper mit mir darin getötet, verdammt sei sie, so hat sie es schon einmal getan – so hat sie, es oder er es schon zuvor getan –«
    Edwards Gesicht war nun aufs Grausamste verzerrt, und er neigte es unbehaglich nah dem meinen zu, als seine Stimme zu einem Flüstern wurde. »Was ich dir im Automobil angedeutet habe, musst du erfahren – s ie ist gar nicht Asenath, sondern in Wirklichkeit Ephraim selbst . Ich hatte schon vor anderthalb Jahren den Verdacht, und nun weiß ich es. Ihre Handschrift verrät es, wenn sie nicht auf der Hut ist – manchmal kritzelt sie eine Notiz in einer Schrift hin, die genauso aussieht wie die in den Manuskripten ihres Vaters, jeder einzelne Buchstabe –, und manchmal sagt sie Dinge, die niemand außer einem alten Mann wie Ephraim wissen kann. Er hat mit ihr den Körper getauscht, als er den Tod nahen fühlte – sie war die Einzige mit einem richtigen Gehirn und einem wirklich schwachen Willen, die er finden konnte –, er nahm sich ihren Leib für immer, wie sie beinahe meinen genommen hätte, und vergiftete dann die alte Hülle, in die er sie eingesperrt hatte. Hast du nicht Dutzende Male gesehen, wie die Seele des alten Ephraim aus den Augen dieser Teufelin herausschielte – und aus den meinen, wenn sie meinen Körper unter Kontrolle hatte?«
    Er keuchte und rang um Atem. Ich sagte nichts; und als er fortfuhr, klang seine Stimme etwas normaler. Dies, so überlegte ich, war ein Fall für die Irrenanstalt, doch ich wollte nicht derjenige sein, der ihn dorthin brachte. Vielleicht würden die Zeit und die Trennung von Asenath etwas helfen. Ich konnte mir jedenfalls vorstellen, dass er nie wieder den Wunsch haben würde, sich mit morbidem Okkultismus zu befassen.
    »Ich werde dir später mehr erzählen – ich muss mich nun lange ausruhen. Ich werde dir von den sündhaften Schrecken erzählen, in die sie mich führte – von den uralten Schrecken, die heute noch in entlegenen Winkeln schwären und von einigen wenigen monströsen Priestern am Leben gehalten werden. Manche Menschen wissen Dinge über den Kosmos, die niemand wissen sollte, und sie sind fähig zu Taten, derer niemand fähig sein sollte. Ich habe viel zu tief darin gesteckt, doch jetzt reicht es. Ich würde noch heute dieses verfluchte Necronomicon und den ganzen Rest verbrennen, wäre ich Bibliothekar der Miskatonic-Universität.
    Aber jetzt kann sie mich nicht mehr kriegen. Ich muss so bald wie möglich raus aus diesem verfluchten Haus und mich daheim niederlassen. Ich weiß, du wirst mir helfen, wenn ich Hilfe brauche. Wegen dieser teuflischen Dienstboten, weißt du – und falls die Leute zu viele Fragen über Asenath stellen sollten. Verstehst du, ich kann ihnen nicht ihre Anschrift geben … Dann gibt es noch gewisse Gruppen von Suchenden – gewisse Sekten, weißt du –, die unsere Trennung missdeuten

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