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Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition)

Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition)

Titel: Chronik des Cthulhu-Mythos II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. P. Lovecraft
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Träume ihre Blütezeit bereits überschritten hatte. Die Technologie wurde vor allem von einem einzigen Impuls gewaltig vorangetrieben: dem stetigen Kampf ums Überleben und dem Willen, die großen Städte zu bewahren, die von den wundersamen geologischen Erhebungen der Urzeit ständig bedroht wurden.
    Verbrechen kamen überraschend selten vor und wurden mit höchst effektiven Maßnahmen geahndet. Die Strafen reichten von Beschneidung der Privilegien und Haft bis hin zur Todesstrafe oder große emotionale Schmerzzufügung, und diese Strafen wurden nie angewandt, bevor die Motive des Beschuldigten zuvor sorgfältig untersucht worden waren.
    In den letzten paar Jahrtausenden hatte es zumeist nur Bürgerkriege gegeben, auch wenn zuweilen gegen die geflügelten, sternhäuptigen Großen Alten, die ihr Zentrum in der Antarktis hatten, gekämpft worden war. Die Große Rasse führte zwar nur selten Krieg, aber wenn, dann mit unglaublich vernichtenden Konsequenzen. Eine gewaltige Armee mit kameraähnlichen Waffen, die eine verheerende elektrische Wirkung besaßen, wurde unterhalten, ohne dass man die genauen Gründe dafür nannte, doch standen sie offensichtlich mit der unaufhörlichen Angst vor den dunklen, fensterlosen Ruinen und den großen versiegelten Falltüren in den tiefsten unterirdischen Ebenen in Zusammenhang.
    Über diese Angst vor den Basaltruinen und den Falltüren wurde nie gesprochen, es beschränkte sich allenfalls auf Andeutungen und verstohlenes Flüstern. In keinem Buch in den frei zugänglichen Regalen fand sich eine spezifische Auskunft darüber. Dies war das eine Thema, das bei der Großen Rasse einem allgemeinen Tabu unterlag; es schien gleichermaßen mit schrecklichen früheren Kämpfen wie auch mit der künftigen Gefahr zu tun zu haben, die die Rasse eines Tages dazu zwingen würde, ihre klügeren Geister massenhaft in die Zukunft zu schicken.
    So unvollkommen und bruchstückhaft die anderen Dinge waren, die in den Träumen und Legenden auftauchten, diese Angelegenheit lag in noch tieferen Nebelschleiern. Die vagen alten Mythen wichen dem Thema aus – vielleicht waren sie aber auch aus irgendeinem Grunde um alle Anspielungen daraus bereinigt. Und meine Träume und die von anderen lieferten darauf nur sonderbar wenige Hinweise. Niemals erwähnte ein Mitglied der Großen Rasse absichtlich diese Angelegenheit, und das, was man in Erfahrung bringen konnte, wusste man nur von einigen der schärferen Beobachter unter den gefangenen Geistern.
    Diesen Informationsfetzen zufolge galt die Furcht einer schrecklichen alten Rasse halb polypenförmiger und gänzlich fremdartiger Wesenheiten, die aus einem undenkbar weit entfernten Universum gekommen waren und vor rund sechshundert Millionen Jahren die Erde und drei andere Planeten des Sonnensystems beherrscht hatten. Diese Wesen waren nur teilweise materiell – in der Art und Weise, wie wir Materie begreifen –, und ihre Art von Bewusstsein und Wahrnehmung unterschied sich erheblich von jener irdischer Organismen. So zählte etwa das Sehen nicht zu ihren Sinnen; ihre geistige Welt war ein merkwürdiges nichtvisuelles Muster von Eindrücken.
    Sie waren jedoch insofern materiell, als sie Instrumente aus normaler Materie benutzen konnten, wenn sie sich in Teilen des Kosmos aufhielten, die Materie beinhalteten; zudem benötigten sie eine Unterkunft – wenngleich eine sehr sonderbare. Auch wenn ihre Sinne alle materiellen Schranken überwinden konnten, vermochte ihre Substanz das nicht; außerdem konnten gewisse Formen elektrischer Energie sie gänzlich vernichten. Sie konnten sich in der Luft bewegen, ohne über Schwingen oder irgendein anderes sichtbares Mittel des Lufttransports zu verfügen. Ihr Geist war so beschaffen, dass die Große Rasse mit ihnen in keinerlei Austausch treten konnte.
    Als diese Kreaturen auf die Erde gekommen waren, hatten sie gewaltige Städte aus Basalt mit fensterlosen Türmen erbaut und den Wesen, die sie vorgefunden hatten, Fürchterliches angetan. So sah es aus, als die Geister der Großen Rasse aus jener finsteren transgalaktischen Welt, die in den verstörenden und fragwürdigen Eltdown-Scherben Yith genannt wird, über den Sternenabgrund gekommen waren.
    Mit ihren Gerätschaften war es den Neuankömmlingen ein Leichtes gewesen, die räuberischen Wesen zu unterwerfen und sie hinab in die Höhlen tief in der Erde zu treiben, die sie teilweise bereits mit ihren Städten verbunden und zu Wohnstätten gestaltet hatten.
    Dann hatten

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