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Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 02 - Kristallschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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Völker der Erde vereinten sich, um das zu verhindern, und dazu brauchten sie den besten aller Schmiede. Er sollte Ketten schmieden, die Loki halten konnten. Dieser Schmied war mein Mann.« Versonnen blickte sie auf das Muster des Bechers. »Er schmiedete die Ketten und wir halfen den anderen, Loki wieder zu fesseln.«
    »Ihr habt selbst gegen Loki gekämpft?«, platzte Adrian heraus. Er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie diese freundliche Frau gegen einen bösen Dämon kämpfte.
    »Wie habt Ihr das gemacht?«, fragte Elsa fast gleichzeitig. Eolande sah die beiden ausdruckslos an, und wieder überlief Adrian ein ängstlicher Schauer.
    »Ich habe nur eine kleine Rolle gespielt«, sagte sie ruhig. »Loki die Ketten anzulegen, hat vielen das Leben gekostet. Nur einige wenige überlebten mithilfe von Talismanen und Amuletten.« Sie hob ihren schlanken Arm, und ein Armreif, in dem Holz und Metall umeinander gewunden waren, wurde sichtbar. »Deshalb konnten wir ihn angreifen.«
    »Aber niemand kann Loki aufhalten!« In Frithas Stimme schwang immer noch ihre ganze Angst mit. Ungläubig starrte sie den harmlos aussehenden Armreif an.
    Eolande nickte. »Ein Sprichwort der alten Götter, nicht wahr? Niemand kann Loki allein aufhalten oder ihm etwas zuleide tun. Aber wir waren ja nicht allein.«
    Sie stand auf und trat zu der Wand aus durchscheinendem Eis. Das Licht draußen leuchtete golden. »Alle Völker der Erde hatten sich verbündet, um an jenem Tag gegen Loki zu kämpfen«, fuhr sie mit abgewandtem Blick fort. »Und alle brachten ihre Fähigkeiten ein. Sogar einige Fay verließen den Wald und das Moor und schlossen sich uns an. Ihre Zauberkünste waren unsere stärkste Waffe.«
    Fritha hatte bei der Erwähnung der Fay angstvoll die Augen aufgerissen und Cathbar fuhr hoch. »Ihr habt diese unheimlichen Gesellen zu Hilfe gerufen!«, rief er.
    Eolande starrte ihn an. »Sie haben ihre Hilfe angeboten.« Ihre Stimme klang wieder hart. »Wie hätten wir es sonst schaffen sollen, lebend bis zu Loki vorzudringen?«
    »Könnt Ihr mich in seine Nähe bringen?«, fragte Elsa plötzlich.
    Totenstille kehrte ein. Adrian sah Elsas Gesicht und erschrak. Sie schien fest entschlossen. Aber Eolande hatte gesagt, eine ganze Armee sei getötet worden – wie konnte Elsa da auch nur daran denken, es mit Loki aufzunehmen? Was für eine Chance hatte sie?
    »Du glaubst, du könntest gegen ihn kämpfen?«, fragte Eolande leise und wieder trat das Glitzern in ihre Augen. »Weißt du überhaupt, auf welche Gefahren du dich da einlässt? Es hat schon vor dir Heißsporne gegeben – sie endeten alle in der Höhle der Geister.«
    Elsa war blass geworden, doch hatte sie das Kinn trotzig vorgeschoben. Sie würde sich nicht abschrecken lassen, dachte Adrian. Sie öffnete und schloss die Finger ihrer rechten Hand und Adrian erwartete, dass gleich das Schwert aufleuchten würde – doch nichts dergleichen geschah.
    »Ich glaube, ich kann ihn töten«, sagte Elsa. »Ich habe dafür einen langen Weg auf mich genommen.« Eolande schwieg, ihr Gesicht verriet keine Regung.
    »Wenn Ihr mir nicht helft«, fuhr Elsa fort, »suche ich ihn selbst.«
    »Nein«, sagte Eolande, »ich bringe dich zu ihm. Ich kenne den Weg, der zu seiner Höhle führt. Ich gehe ihn trotz des Schutzes, den ich trage, nicht gern – aber vielleicht kannst du mit meiner Hilfe gegen ihn bestehen.«
    Adrian überzeugte sich mit einem Blick auf Elsas entschlossenes Gesicht, dass sie sich nicht von ihrem Vorhaben abbringen lassen würde. Aber was immer geschah, er würde sie nicht allein mit Eolande ziehen lassen. Die Frau bot ihnen Gastfreundschaft und vielleicht Schutz an – doch zugleich hatte sie etwas Beunruhigendes. Er warf Cathbar, der finster vor sich hin starrte, einen verstohlenen Blick zu. Der Hauptmann erwiderte seinen Blick kurz und nickte.
    »Ihr habt hoffentlich nichts dagegen, uns alle drei zu führen, Mylady«, sagte er und erhob sich steifbeinig. »Ich begleite das Mädchen überallhin und Adrian will sie auch nicht allein lassen.«
    Elsa stand bereits und Adrian sprang eilig auf. Sein wachsendes Unbehagen verdrängte er. Auch Fritha war aufgestanden und stülpte ihre Pelzkapuze über den Kopf.
    »Ich komme auch mit«, sagte sie.
    Eolande sah die vier einen langen Augenblick an. Dann deutete sie mit dem Kopf auf die leuchtende Wand aus Eis. »Es ist Morgen«, sagte sie. »Wir können sofort aufbrechen. Der Weg den Berg hinunter ist lang und wir kommen am

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