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Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis

Titel: Chroniken der Dunkelheit - 03 - Feuerkreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. J. Lake
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die Reise willig fort. Die zusätzliche Last im Karren schien ihn nicht zu stören.
    »Auf dem Herweg musste er volle Kisten und Fässer ziehen«, erklärte der Fuhrmann. »Da fallt ihr drei kaum ins Gewicht.«
    Er war nicht so alt, wie Adrian zunächst geglaubt hatte. Bart und Haare waren schwarz, wenngleich grau meliert, und seine Bewegungen energisch und zupackend. Doch war er mager und ausgemergelt, ungepflegt und in Lumpen gekleidet, was in einem seltsamen Kontrast zu seinem gepflegten Fuhrwerk mit dem gut genährten Esel stand.
    Sie hatten ihm gesagt, sie seien Reisende und zur Küste unterwegs, um dort ein Schiff nach Wessex zu besteigen. Der Fuhrmann hatte sich ihnen als Fardi vorgestellt.
    »Dann seid Ihr Franke?«, fragte Cathbar. »Der Name bedeutet ›Wanderer’, nicht wahr?«
    Das Gesicht des Mannes verdüsterte sich. »Mein Herr nennt mich so«, sagte er. »Aber inzwischen bin ich nur noch auf dieser Straße unterwegs und verkaufe seine Waren.«
    Am späten Nachmittag kamen sie in eine dichter besiedelte Gegend. Die Straße führte über eine Anhöhe und sie sahen Felder und in der Ferne Hausdächer. Um die nächste Kurve kam wieder ein zerstörter Bildstock in Sicht.
    Das hölzerne Götterbild war zerbrochen, und auf den leeren Kasten hatte jemand das Gesicht des Feuergottes geschmiert.
    »Jede Art von Glauben ist heutzutage gefährlich«, sagte Fardi ruhig.
    »Glaubt Ihr denn an etwas, Meister Fardi?«, fragte Adrian.
    »Nicht mehr«, erwiderte Fardi kurz. Er ließ den Esel langsamer gehen und fuhr von der Straße herunter auf einen mit struppigem Gras bewachsenen Platz, der an eine Schafweide und weiter hinten an den Wald grenzte.
    »Es ist zu gefährlich, nach Einbruch der Dunkelheit noch zu fahren«, sagte er. »Wir übernachten hier.«
    Fardi verschwand zusammen mit Cathbar im Wald, um etwas für das Abendessen zu jagen. Adrian und Eolande sammelten unterdessen Äste. Anschließend machte Adrian Feuer, während die Fay-Frau eine Hecke nach ersten Beeren absuchte.
    »Seltsamer Mensch, unser Retter«, bemerkte sie und legte ihre bescheidene Ausbeute auf ein Tuch. Adrian schlug mit seinem Feuerstein Funken.
    Er stimmte ihr insgeheim zu, sagte aber: »Er hat uns das Leben gerettet und sich sehr großzügig gezeigt. Er hätte uns schließlich nicht die ganze Strecke mitzunehmen brauchen.«
    Eolande nickte. »Er scheint ein braver Mann zu sein. Doch er hat eine dunkle Seite.«
    Die Männer kehrten mit einem Hasen zurück. Adrian verdrängte seine zwiespältigen Gefühle, häutete das Tier und baute aus Stöcken provisorische Halterungen für den Bratspieß. Doch als sie später unter den kalten Sternen um das Feuer herumsaßen, kehrte sein Blick immer wieder zu Fardi zurück. Der Fuhrmann aß wenig, sprach noch weniger und reagierte auf Fragen nach seiner Person mit Unbehagen. Er arbeite für einen Fischer in der Küstenstadt Harofluet, sagte er. Er verkaufe die Fische seines Herrn und das Bier, das seine Herrin braue. Er sei ein Leibeigener, seinem Herrn zu lebenslangem Dienst verpflichtet. Cathbar entfuhr ein Ausruf.
    »Ein ganzes Leben als Sklave ist lang!«, sagte er. »Und Ihr habt das Auftreten eines Freigeborenen, Meister Fardi. Lässt Euer Herr nicht zu, dass Ihr Euch die Freiheit wieder verdient?«
    »Ich habe sie freiwillig geopfert«, erwiderte der Fuhrmann. »Ich verdanke ihm nämlich mein Leben.« Er beugte sich über das Stück Fleisch in seiner Hand und das Gespräch wandte sich anderen Themen zu.
    Kurz vor dem Schlafengehen nahm Adrian Cathbar zur Seite und erzählte ihm von Eolandes Verdacht, dass Fardi womöglich etwas vor ihnen geheim halte. Cathbar schien darüber nicht beunruhigt.
    »Und wenn schon«, sagte er. »Jeder hat das Recht auf seine Geheimnisse. Misstraust du ihm, nachdem er uns das Leben gerettet und sein Essen mit uns geteilt hat?«
    »Wulf hat uns auch Proviant beschafft«, gab Adrian zu bedenken.
    Cathbar runzelte die Stirn. »Wir müssen also jeden Fremden, dem wir begegnen, verdächtigen, denn er könnte ja … der eine sein, der sich nur verkleidet hat? Aber genau das will Loki ja – Zwietracht unter den Menschen säen. Wenn wir uns gegenseitig verdächtigen, können wir uns nicht gegen ihn verbünden.«
    »Sprich wenigstens nicht von Elsa oder Cluaran, solange wir mit ihm zusammen sind«, sagte Adrian. »Selbst wenn Fardi uns wirklich helfen will, weiß man nie, wer noch mithört.«
    Cathbar nickte. »Das leuchtet mir ein. Von Wessex haben wir schon gesprochen,

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