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Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel

Titel: Chroniken der Schattenjäger 1 - Clockwork Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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verwundert. »Aber wie ...«, setzte er an, bekam aber keine Gelegenheit mehr, seine Frage zu beenden. Denn im nächsten Moment erfüllte ein ohrenbetäubendes Klirren den Raum. Die Terrassentüren flogen auf und eine Woge von Schattenjägern in dunkler Kampfmontur strömte in den Musiksalon. Sie stießen eine Gruppe kreischender, zerlumpter Vampire, die in den Garten geflohen war, in den Raum. Dann drängten weitere Schattenjäger durch die anderen Türen herein und trieben noch mehr Vampire vor sich her, wie Hütehunde, die eine Herde Schafe in den Stall bugsieren. Ganz vorne taumelte de Quincey, mit bleichem, von Blut und Asche verschmiertem Gesicht und gebleckten Zähnen.
    Tessa entdeckte Henry unter den Nephilim - er war durch sein rotes Haar leicht zu erkennen -, dicht gefolgt von Charlotte, die wie die männlichen Schattenjäger eine schwarze Kampfmontur trug und genau wie die Frauen in Tessas Schattenjägerbuch aussah. Sie wirkte klein, aber entschlossen und erstaunlich grimmig. Und dann erblickte Tessa Jem. Die Schattenjägermontur ließ seine Haut noch blasser erscheinen und die schwarzen Runenmale erinnerten an dunkle Tusche auf weißem Papier. In der Menge erkannte Tessa auch Gabriel Lightwood, seinen Vater Benedict und die schlanke, schwarzhaarige Schattenjägerin Lilian. Hinter ihnen schritt Magnus, von dessen Händen bei jeder Geste blaue Funken stoben.
    Erleichtert atmete Will auf und etwas Farbe kehrte in sein Gesicht zurück. »Ich war mir nicht sicher, ob sie auch kommen würden«, murmelte er, »nicht mit diesem vermaledeiten Phosphorisator, der nie funktioniert, wenn man ihn braucht.« Dann riss er sich vom Anblick seiner Freunde los und wandte sich erneut Tessa zu. »Geh und kümmere dich um deinen Bruder. Dort bist du aus dem schlimmsten Getümmel heraus ... hoffe ich«, sagte er, machte auf dem Absatz kehrt und verschwand in der Menge, ohne sich noch einmal nach ihr umzudrehen.
    Inzwischen hatten die Nephilim die verbleibenden Vampire - diejenigen, die nicht durch das Feuer oder von Will getötet worden waren - in der Raummitte zusammengetrieben und von allen Seiten umzingelt. De Quincey überragte die restlichen Nachtkinder um Längen. Sein bleiches Gesicht war wutverzerrt und auf seinem hellen Hemd prangten rote Blutflecken - ob es sich dabei um sein eigenes oder das eines anderen handelte, vermochte Tessa nicht zu sagen. Die übrigen Vampire drängten sich hinter ihn, wie eine Horde Kinder hinter dem Rockzipfel der Mutter, und wirkten wild und jämmerlich zugleich.
    »Das Gesetz«, knurrte de Quincey, als Benedict Lightwood sich ihm mit gezücktem Schwert näherte, auf dessen leuchtender Klinge schwarze Runen schimmerten. »Das Gesetz beschützt uns. Wir ergeben uns. Das Gesetz ...«
    »Ihr habt das Gesetz gebrochen«, fauchte Benedict. »Deshalb steht ihr nicht länger unter seinem Schutz. Und dieser Gesetzesbruch wird mit dem Tod bestraft.«
    »Ein Irdischer«, hielt de Quincey dagegen und warf einen bedeutungsvollen Blick auf Nathaniel. »Ein einziger Irdischer, der ebenfalls gegen den Bündnisvertrag verstoßen hat ...«
    »Der Vertrag bezieht sich nicht auf Irdische. Man kann nicht von ihnen erwarten, dass sie sich an die Gesetze einer Welt halten, von der sie nichts wissen.«
    »Er ist wertlos«, setzte de Quincey erneut an. »Vollkommen wertlos. Wollen Sie unser Bündnis wegen eines einzigen nichtswürdigen Irdischen wirklich aufs Spiel setzen?«
    »Es geht um mehr als nur einen Irdischen!«, fuhr Charlotte dazwischen und zückte aus ihrer Tasche die Papierrolle, die Will in der Bibliothek gefunden hatte. Tessa hatte in dem Gedränge gar nicht gesehen, dass er sie Charlotte zugesteckt hatte. »Was ist beispielsweise mit diesen Zauberformeln? Haben Sie ernsthaft geglaubt, wir würden nicht dahinterkommen? Diese ... diese schwarze Magie ist im Rahmen des Bündnisses strengstens untersagt!«
    De Quinceys Gesicht verriet nur einen winzigen Moment seine Überraschung. »Wo haben Sie das gefunden?«
    Charlottes Lippen waren zu einer dünnen, harten Linie zusammengepresst. »Das spielt keine Rolle.«
    »Was auch immer Sie zu wissen glauben ...«, setzte de Quincey an.
    »Wir wissen genug!«, entgegnete Charlotte aufgebracht. »Wir wissen, dass Sie uns hassen und verachten! Wir wissen, dass Ihre Allianz mit uns nur eine Farce war!«
    »Verstößt es jetzt etwa auch gegen das Gesetz, wenn man Schattenjäger nicht mag?«, fragte de Quincey. Doch der höhnische Unterton in seiner Stimme war

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