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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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gegeben, in denen einer von uns beiden vielleicht daran gedacht hat. Aber sie ist für mich wie eine Schwester. Es wäre irgendwie merkwürdig.«
    »Das heißt also, dass Isabelle und du nie …«
    »Nein. Nie«, sagte Jace.
    »Sie hasst mich«, meinte Clary.
    »Nein, tut sie nicht«, erwiderte er zu ihrer großen Überraschung. »Du machst sie einfach nur nervös, weil sie bisher das einzige Mädchen in einer Gruppe von Jungs war, die sie anhimmelten. Und das hat sich jetzt geändert.«
    »Aber sie ist so wunderschön.«
    »Das bist du auch«, sagte Jace, »und zwar auf eine ganz andere Art und Weise als sie. Diese Erkenntnis kann sie nicht leugnen. Sie wäre viel lieber klein und zierlich; sie hasst es, dass sie größer ist als die meisten Jungs.«
    Clary schwieg, weil sie nicht wusste, was sie darauf antworten sollte. Wunderschön. Er hatte sie wunderschön genannt. Noch nie hatte jemand sie als schön bezeichnet, abgesehen von ihrer Mutter, und das zählte nicht. Mütter waren schließlich dazu verpflichtet, ihre Töchter schön zu finden. Clary sah Jace mit großen Augen an.
    »Wir sollten jetzt besser nach unten gehen«, murmelte er erneut. Sie spürte, dass sie ihn mit ihrem unverwandten Blick verunsicherte, konnte aber nicht damit aufhören.
    »Okay«, sagte sie schließlich; zu ihrer großen Erleichterung klang ihre Stimme normal. Und sie war noch erleichterter, dass es ihr gelang, den Blick von ihm abzuwenden. Der Mond schien nun direkt von oben auf sie herab und tauchte das gesamte Gewächshaus in fast taghelles Licht. Als sie einen Schritt nach vorne machen wollte, sah sie etwas Weißes auf dem Boden schimmern: Es war das Messer, das Jace zum Schneiden der Äpfel verwendet hatte. Hastig zuckte sie zurück, um nicht daraufzutreten, und stieß mit der Schulter gegen seine Brust. Als sie sich ihm zuwandte, um sich zu entschuldigen, streckte Jace eine Hand aus, um ihr Halt zu geben. Im nächsten Moment lag sie in seinen Armen und er küsste sie.
    Erst schien es, als wolle er sie gar nicht küssen: Sein Mund presste sich hart und unnachgiebig auf ihre Lippen. Doch dann zog er sie fest an sich und seine Lippen wurden weicher. Sie konnte sein wild schlagendes Herz spüren, die Süße der Äpfel in seinem Mund schmecken. Behutsam strich sie ihm durch das Haar, so wie sie es seit ihrer ersten Begegnung hatte tun wollen. Seine Locken wickelten sich um ihre Finger, seidig und weich. Ihr Herz raste und in ihren Ohren rauschte es – es klang fast wie Flügelschläge …
    Mit einem leisen Fluch löste Jace sich ein wenig von ihr, hielt sie jedoch noch immer fest im Arm. »Krieg jetzt keine Panik, aber wir haben Besuch.«
    Clary drehte den Kopf. Nur wenige Meter entfernt hockte Hugo auf einem Ast und beobachtete sie mit schimmernden schwarzen Knopfaugen. Dann war das, was sie für wahnsinnige Leidenschaft gehalten hatte, also tatsächlich das Geräusch von Flügelschlägen gewesen – irgendwie enttäuschend, dachte sie.
    »Wenn Hugo hier ist, ist Hodge nicht mehr weit«, sagte Jace leise. »Wir sollten gehen.«
    »Spioniert er dir etwa hinterher?«, flüsterte Clary empört. »Hodge, meine ich.«
    »Nein. Er kommt nur gern zum Nachdenken hier hoch. Zu schade, wo wir doch gerade eine solch prickelnde Unterhaltung geführt haben.« Er lachte leise.
    Vorsichtig stiegen sie dieselben Stufen wieder hinunter, die sie kurz zuvor hinaufgeklettert waren – doch für Clary fühlte es sich vollkommen anders an. Jace hielt ihre Hand in seiner und schickte überall, wo seine Haut sie berührte, winzige elektrische Stöße durch ihre Finger, ihre Handfläche, ihr Handgelenk, ihre Adern. Tausend Fragen schossen ihr durch den Kopf, aber sie fürchtete sich davor, diese besondere Stimmung zu zerstören, indem sie sie aussprach. Er hatte »zu schade« gesagt, daher nahm sie an, dass der gemeinsame Abend vorbei war – zumindest der Teil, in dem geküsst wurde.
    Vor ihrer Zimmertür blieben sie stehen. Clary lehnte sich mit dem Rücken gegen die Wand und schaute zu Jace hoch. »Danke für das Geburtstagspicknick«, sagte sie und versuchte, ihre Stimme möglichst neutral klingen zu lassen.
    Er schien ihre Hand nicht loslassen zu wollen. »Willst du jetzt schlafen gehen?«
    Er ist nur höflich, ermahnte sie sich. Andererseits: Vor ihr stand Jace und der war niemals höflich. Sie beschloss, seine Frage mit einer Gegenfrage zu beantworten: »Bist du denn nicht müde?«
    Seine Stimme klang tief und dunkel. »Ich habe mich nie wacher

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