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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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jagte. »Wird es wehtun?«, flüsterte sie.
    Statt einer Antwort berührte er ihr Gesicht mit seinen schmalen weißen Händen. Die mit Runen übersäte Haut seiner Finger war so dünn wie Pergament. Sie konnte die Kraft der Runen spüren, die wie statische Energie auf ihrer Haut prickelte. Bevor sie die Augen schloss, sah sie den ängstlichen Ausdruck auf Hodges Gesicht.
    Farben wirbelten in der Dunkelheit hinter ihren Augenlidern. Sie spürte eine Art Druck, ein Ziehen in Kopf, Händen und Füßen. Die Hände zu Fäusten geballt, versuchte sie, diesem Gewicht und der Dunkelheit standzuhalten. Es fühlte sich an, als würde sie gegen etwas Hartes und Unnachgiebiges gedrückt und langsam zermalmt. Sie hörte sich selbst nach Luft ringen und plötzlich war ihr eiskalt. Das Bild einer vereisten Straße blitzte vor ihr auf, graue, hoch aufragende Häuser, eine Explosion von Weiß, die ihr Gesicht mit stechenden Eispartikeln überzog …
    »Das reicht!« Jace’ Stimme durchschnitt die Winterkälte und der fallende Schnee verschwand in einem Regen aus weißen Funken. Clary riss die Augen auf.
    Langsam sah sie die Bibliothek wieder scharf – die von Büchern gesäumten Wände, die besorgten Gesichter von Hodge und Jace. Bruder Jeremiah stand reglos da, ein geschnitzter Abgott aus Elfenbein und roter Tinte. Clary spürte einen stechenden Schmerz in ihren Händen und schaute auf die roten Furchen, die ihre Nägel in die Haut gegraben hatten.
    »Jace« , sagte Hodge mahnend.
    »Sieh dir ihre Hände an.« Jace deutete auf Clary, die ihre Finger eingezogen hatte, um die verletzten Handinnenflächen zu verbergen.
    Hodge legte ihr seine breite Hand auf die Schulter. »Alles in Ordnung?«
    Sie nickte langsam. Das erdrückende Gewicht war verschwunden, aber sie spürte den Schweiß, der ihre Haare durchnässte und ihr T- Shirt am Rücken haften ließ wie Klebeband.
    In deinem Kopf ist eine Blockade, sagte Bruder Jeremiah. Es gibt keinen Zugang zu deinen Erinnerungen.
    »Eine Blockade?«, fragte Jace. »Du meinst, sie verdrängt ihre Erinnerungen?«
    Nein. Ich meine, sie sind durch einen Bann aus ihrem Bewusstsein ausgesperrt worden. Ich kann den Bann hier nicht brechen. Sie muss in die City of Bones, die Stadt der Gebeine, kommen und vor die Bruderschaft treten.
    »Ein Bann? «, fragte Clary ungläubig. »Wer sollte mir einen Bann auferlegen?«
    Niemand antwortete ihr. Jace schaute seinen Tutor an. Er war überraschend blass, dachte Clary, wenn man bedachte, dass dies alles seine Idee gewesen war. »Hodge, sie sollte nicht gehen müssen, wenn sie nicht …«
    »Schon gut.« Clary atmete tief ein. Dort, wo sich ihre Nägel in die Haut gekrallt hatten, schmerzten ihre Handflächen und sie sehnte sich danach, sich irgendwo hinzulegen und im Dunkeln auszuruhen. »Ich werde gehen. Ich will die Wahrheit wissen. Ich will wissen, was in meinem Kopf ist.«
    Jace nickte. »Gut. Dann komme ich mit dir.«
     
    Als sie das Institut verließen, erschien es Clary, als würde sie eine heiße Waschküche betreten. Feuchte Luft drückte auf die Stadt und legte sich wie eine schwüle Glocke darüber.
    »Ich verstehe nicht, warum wir nicht sofort mit Bruder Jeremiah mitgehen durften«, murrte Clary. Sie standen an der Ecke vor dem Institut. Die Straßen waren verlassen, bis auf einen Müllwagen, der langsam den Block entlangfuhr. »Ist es ihm peinlich, mit Schattenjägern gesehen zu werden, oder was?«
    »Die Angehörigen der Bruderschaft sind Schattenjäger«, erklärte Jace. Irgendwie schaffte er es, trotz der Hitze cool auszusehen. Clary hätte ihn dafür schlagen können.
     
    »Ich nehme an, er holt sein Auto?«, fragte sie sarkastisch. Jace grinste. »So ungefähr.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Irgendwie wäre mir wohler, wenn Hodge mitkäme.«
    »Wieso? Reicht dir mein Schutz nicht?«
    »Ich brauche jetzt keinen Schutz, sondern jemanden, der mir hilft zu denken.« Plötzlich erinnerte sie sich und schlug sich die Hand vor den Mund. »Oh – Simon!«
    »Nein, ich bin Jace«, meinte Jace geduldig. »Simon ist der wieselartige kleine Typ mit dem schlechten Haarschnitt und dem grässlichen Modegeschmack.«
    »Ach, sei still«, sagte sie, wenn auch eher automatisch als wirklich ernst gemeint. »Ich wollte ihn vor dem Schlafengehen doch noch anrufen. Fragen, ob er gut nach Hause gekommen ist.«
    Jace schüttelte den Kopf und schaute zum Himmel, als könnte dieser sich jeden Moment öffnen und die Geheimnisse des Universums preisgeben. »Bei all

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