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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Jahre des gemeinsamen Abkommens können tausend Jahre der Feindseligkeit nicht auslöschen.«
    »Ich bin sicher, sie weiß nicht, was das Abkommen ist, Jace«, gab Isabelle zu bedenken.
    »Doch, das weiß ich.«
    »Aber ich nicht«, sagte Simon.
    »Mag sein, aber wen interessiert schon, was du weißt?« Jace betrachtete eine Fritte, bevor er hineinbiss. »Zu gewissen Zeiten und an gewissen Orten genieße ich die Gesellschaft gewisser Schattenwesen. Aber wir werden nicht unbedingt zu denselben Partys eingeladen.«
    »Moment mal.« Isabelle setzte sich plötzlich aufrecht hin. »Wie, sagtest du, war noch mal der Name?«, wandte sie sich an Jace. »Der Name in Clarys Kopf?«
    »Ich habe keinen Namen genannt. Zumindest nicht vollständig. Er lautet Magnus Bane«, sagte Jace und grinste Alec spöttisch an. »Klingt schwer nach ›übervorsichtiger Nervensäge‹.«
    Alec murmelte eine Antwort in seinen Kaffee, die unschwer als »blödes Arschloch« zu erkennen war. Clary musste innerlich grinsen.
    »Eigentlich ist das unmöglich … aber ich bin mir fast sicher …« Isabelle tauchte in ihre Handtasche und holte einen zusammengefalteten blauen Papierbogen heraus, mit dem sie wild herumwedelte. »Seht euch das mal an.«
    Alec griff nach dem Papier, schaute es sich mit einem Achselzucken an und reichte es an Jace weiter. »Eine Einladung zu einer Party. Irgendwo in Brooklyn«, sagte er. »Ich hasse Brooklyn.«
    »Sei nicht so ein Snob«, erwiderte Jace. Dann setzte er sich aufrecht hin und musterte Isabelle. »Wo hast du das her, Izzy?«
    Sie machte eine wegwerfende Handbewegung. »Von diesem Wassergeist im Pandemonium. Er sagte, es würde super werden. Er hatte einen ganzen Packen von Einladungen.«
    »Was für eine Party?«, fragte Clary ungeduldig. »Zeigt ihr uns den Zettel endlich mal, oder nicht?«
    Jace drehte den Bogen um, sodass alle ihn lesen konnten. Auf dem Papier, das fast so dünn war wie Pergament, stand in einer feinen, eleganten Handschrift etwas geschrieben. Es war die Ankündigung einer Zusammenkunft im bescheidenen Heim von Magnus dem Magnifiziösen, dem Hexenmeister, und versprach den Gästen »einen hinreißenden Abend voller Vergnügungen, die Ihre wildesten Vorstellungen übertreffen werden«.
    »Magnus«, sagte Simon. »Magnus wie Magnus Bane?«
    »Ich bezweifle, dass es viele Hexenmeister mit dem Namen Magnus in und um New York gibt«, meinte Jace.
    Alec blinzelte. »Heißt das, dass wir zu der Party gehen müssen?«, fragte er in die Runde.
    »Wir müssen gar nichts«, antwortete Jace, während er das Kleingedruckte auf dem Papier studierte. »Aber dieser Einladung nach zu urteilen, ist Magnus Bane der Oberste Hexenmeister von Brooklyn.« Er schaute zu Clary. »Und mich persönlich würde schon mal interessieren, was der Name des Obersten Hexenmeisters von Brooklyn in deinem Kopf zu suchen hat.«
     
    Die Party begann nicht vor Mitternacht. Da bis dahin noch viel Zeit war, verschwanden Jace und Alec in der Waffenkammer und Isabelle und Simon verkündeten, sie wollten einen Spaziergang im Central Park machen, damit sie ihm die Feenkreise zeigen könne. Simon fragte Clary, ob sie vielleicht mitkommen wolle. Aber obwohl sie eine mörderische Wut verspürte, lehnte sie mit der Begründung ab, sie sei zu erschöpft.
    Dafür musste sie nicht einmal lügen – sie war wirklich erschöpft, ihr Körper war noch immer geschwächt von den Nachwirkungen des Giftes und dem Mangel an Schlaf. Sie legte sich auf ihr Bett im Institut, streifte die Schuhe ab und wollte schlafen, aber es gelang ihr nicht. Das Koffein sprudelte in ihren Adern wie Mineralwasser und in ihrem Kopf rasten die Bilder. Immer wieder sah sie das Gesicht ihrer Mutter, das mit panischem Ausdruck auf sie herabblickte. Sie sah die Sprechenden Sterne, hörte die Stimmen der Stillen Brüder in ihrem Kopf. Warum war eine Blockade in ihrem Kopf? Warum sollte ein mächtiger Hexenmeister sie dort errichtet haben, zu welchem Zweck? Sie fragte sich, welche Erinnerungen sie verloren haben mochte, welche Erlebnisse sie gehabt hatte, an die sie sich nicht mehr erinnern konnte. Oder vielleicht war alles, an das sie sich zu erinnern glaubte, eine Lüge …?
    Sie setzte sich auf, denn sie konnte ihre Gedanken und die damit verbundenen Konsequenzen nicht länger ertragen. Barfuß lief sie durch den Korridor in Richtung Bibliothek. Vielleicht konnte Hodge ihr helfen.
    Aber in der Bibliothek war niemand. Das Nachmittagslicht fiel durch die halb zugezogenen

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