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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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hinnimmt.«
    Alec schaute Magnus ernst an. »Warst du bei dem Aufstand dabei?«
    Magnus blickte ihm in die Augen. »Ja. Ich habe etliche von euren Leuten getötet.«
    »Angehörige des Kreises«, berichtigte Jace. »Niemanden von uns …«
    »Wenn ihr die hässlichen Seiten eures Tuns hartnäckig leugnet«, sagte Magnus, noch immer an Alec gewandt, »werdet ihr nie aus euren Fehlern lernen.«
    Alec, der mit einer Hand an der Bettdecke zupfte, wurde rot. »Es scheint dich nicht zu überraschen, dass Valentin noch am Leben ist«, erwiderte er und wich Magnus’ Blick aus.
    Magnus breitete die Hände aus. »Überrascht es euch denn?«
    Jace öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder. Einen Moment wirkte er verwirrt. »Du wirst uns also nicht helfen, den Kelch der Engel zu finden?«, fragte er schließlich.
    »Nein, selbst wenn ich könnte – wozu ich übrigens nicht in der Lage bin. Ich habe keine Ahnung, wo er sich befindet, und es ist mir auch egal. Wie gesagt: Nur ein Narr würde sich einmischen …«
    Alec setzte sich auf. »Aber ohne den Kelch können wir nicht …«
    »Noch mehr von euch erschaffen, ich weiß«, sagte Magnus. »Aber möglicherweise hält nicht jeder das für ein solches Drama wie ihr. Wohlgemerkt, wenn ich zwischen dem Rat und Valentin wählen müsste, würde ich mich für den Rat entscheiden. Zumindest ist er nicht wild entschlossen, meine Art auszulöschen. Aber andererseits hat der Rat auch nichts getan, was meine uneingeschränkte Loyalität verdienen würde. Nein, ich werde mich nicht an der Suche beteiligen. So – wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich jetzt gern zu meiner Party zurückkehren, ehe die Gäste sich gegenseitig verspeisen.«
    Jace ballte die Hände zu Fäusten und sah aus, als wollte er eine boshafte Bemerkung machen, doch Alec stand auf und legte ihm die Hand auf die Schulter. Clary war sich in dem schummrigen Licht nicht ganz sicher, aber es schien, als drücke Alec ziemlich fest zu. »Steht das denn zu befürchten?«, fragte er.
    Magnus betrachtete ihn amüsiert. »Es ist tatsächlich schon vorgekommen.«
    Jace murmelte Alec etwas zu, der ihn daraufhin losließ. Er sprang von der Fensterbank und kam zu Clary herüber. »Alles in Ordnung?«, fragte er leise.
    »Ich denke schon. Ich fühle mich nicht anders …«
    Magnus stand bei der Tür und schnippte ungeduldig mit den Fingern. »Bewegt euch, Teenager. Der Einzige, der in meinem Schlafzimmer poussieren darf, ist meine großartige Wenigkeit.«
    »Poussieren?«, fragte Clary, die das Wort noch nie gehört hatte.
    »Großartig?«, wiederholte Jace spöttisch.
    Magnus knurrte etwas, das klang wie »Raus«.
    Sie verließen das Zimmer und Magnus schloss hinter ihnen die Tür ab. Die Stimmung auf der Party erschien Clary irgendwie verändert. Vielleicht lag es aber auch nur an ihrem leicht veränderten Blick: Alles wirkte deutlicher, hatte kristallklare, scharfe Konturen. Sie sah, wie eine Gruppe von Musikern die kleine Bühne in der Mitte des Raumes betrat. Sie trugen fließende Gewänder in dunklen Gold-, Purpur- und Grüntönen und ihre hohen Stimmen waren durchdringend und ätherisch.
    »Ich hasse Elben-Bands«, murmelte Magnus, als die Musiker einen sehnsüchtigen Song anstimmten, dessen Melodie so zart und durchscheinend wie ein Bergkristall war. »Ständig spielen sie diese trübseligen Balladen.«
    Jace musste lachen und ließ den Blick durch den Raum schweifen. »Wo ist Isabelle?«
    Clary verspürte einen Anfall von schlechtem Gewissen: Sie hatte Simon vollkommen vergessen. Rasch drehte sie sich um und hielt Ausschau nach den vertrauten hageren Schultern und dem dunklen Haarschopf. »Ich kann ihn nirgendwo sehen. Die beiden, meine ich.«
    »Da ist sie.« Alec hatte seine Schwester entdeckt und winkte sie erleichtert zu sich herüber. »Wir sind hier drüben«, rief er ihr zu. »Und nimm dich vor dem Puck in Acht.«
    »Vor dem Puck?«, wiederholte Jace und musterte einen dünnen Mann mit brauner Haut in einer grünen PaisleyWeste, der Isabelle sinnend betrachtete, während sie an ihm vorbeirauschte.
    »Er hat mich eben gekniffen, als ich an ihm vorbeikam«, sagte Alec steif. »An einer sehr intimen Stelle.«
    »Ich sage es dir nur ungern, aber wenn er an deinen intimen Stellen interessiert ist, dann interessiert er sich vermutlich nicht für die deiner Schwester«, meinte Jace.
    »Nicht unbedingt«, warf Magnus ein. »Elben sind nicht sehr wählerisch.«
    Jace verzog verächtlich die Lippen. »Wolltest du dich nicht um

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