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Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 1 City of Bones Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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an.«
    Simon zeigte Jace seine langen gelben Zähne und wollte nach ihm schnappen. Jace zog blitzschnell seine ausgestreckte Hand zurück. »Izzy, hol unseren großartigen Gastgeber.«
    »Warum ich?«, fragte Isabelle bockig.
    »Weil es deine Schuld ist, dass der Irdische jetzt eine Ratte ist, Dumpfbacke«, erwiderte er. Clary fiel auf, wie selten die anderen Simon bei seinem richtigen Namen nannten. »Wir können ihn schließlich nicht hierlassen.«
    »Du würdest ihn nur zu gerne hierlassen, wenn sie nicht wäre«, konterte Isabelle und schaffte es, in dieses eine Wort so viel Gift zu legen, dass es einen Elefanten umgehauen hätte. Als sie davonstolperte, wirbelte ihr Rock um ihre Hüften.
    »Ich kann nicht glauben, dass sie dich nicht daran gehindert hat, dieses blaue Zeug zu trinken«, sagte Clary zu Simon, der Ratte. »Das kommt davon, wenn man so oberflächlich ist.«
    Simon quiekte gereizt. Clary hörte, wie jemand kicherte, und entdeckte Magnus, der sich über sie beugte. Isabelle stand hinter ihm und funkelte sie wütend an. »Rattus norvegicus« , sagte Magnus und betrachtete Simon. »Eine gewöhnliche Wanderratte, nichts Exotisches.«
    »Es ist mir egal, was für eine Art Ratte er ist«, erwiderte Clary verärgert. »Ich will, dass er wieder zurückverwandelt wird.«
    Magnus kratzte sich nachdenklich am Kopf und verstreute dabei Glitter. »Überflüssig«, meinte er.
    »Das habe ich auch gesagt.« Jace sah zufrieden aus.
    »Überflüssig?«, schrie Clary so laut, dass Simon seinen Kopf unter ihrem Daumen versteckte. »Wie können Sie nur sagen, es sei überflüssig?«
    »Weil er sich in ein paar Stunden von selbst zurückverwandeln wird«, entgegnete Magnus. »Die Wirkung des Cocktails ist nicht von Dauer. Es hätte keinen Sinn, einen Umkehrzauber anzuwenden; das würde ihm nur schaden. Zu viel Magie ist nicht gut für irdische – ihr Organismus ist nicht daran gewöhnt.«
    »Und ich bezweifle, dass sein Organismus daran gewöhnt ist, eine Ratte zu sein«, konterte Clary. »Sie sind ein Hexenmeister; können Sie den Zauber nicht einfach aufheben?«
    Magnus überlegte. »Nein.«
    »Sie meinen, Sie wollen nicht.«
    »Nichts ist umsonst, Süße. Und du kannst dir meine Dienste nicht leisten.«
    »Ich kann auch keine Ratte in der U-Bahn mit nach Hause nehmen«, sagte Clary vorwurfsvoll. »Ich könnte ihn fallen lassen oder die Bahnpolizei könnte mich verhaften, weil ich Schädlinge in einem öffentlichen Verkehrsmittel transportiere.« Simon zirpte verärgert. »Das heißt natürlich nicht, dass du ein Schädling bist«, beeilte Clary sich zu versichern.
    Während ihres Gesprächs hatte ein Mädchen an der Tür laut herumkrakeelt und nun gesellten sich sechs oder sieben andere Gäste zu ihr. Aufgebrachte Stimmen übertönten die Geräusche der Party und das Dröhnen der Musik. Magnus verdrehte die Augen. »Entschuldigt mich«, sagte er und tauchte in die Menge ein, die sich sofort hinter ihm schloss.
    Isabelle, die auf ihren Sandalen herumwippte, stieß einen lauten Seufzer aus. »Na, der war ja eine echte Hilfe.«
    »Du könntest die Ratte doch in deinen Rucksack stecken«, meinte Alec.
    Clary musterte ihn böse, konnte aber an seinem Vorschlag nichts Nachteiliges entdecken. Schließlich hatte sie keine Tasche, in die sie Simon hätte hineinstecken können. Isabelles Kleider boten nicht genug Platz für Taschen; sie waren zu eng. Clary wunderte sich, dass in ihnen genügend Platz für Isabelle war.
    Sie nahm ihren Rucksack von der Schulter und fand zwischen ihrem zusammengerollten Sweatshirt und ihrem Skizzenblock ein Versteck für die kleine braune Ratte, die einst Simon gewesen war. Er rollte sich auf ihrem Portemonnaie zusammen und schaute sie vorwurfsvoll an. »Tut mir leid«, sagte sie zerknirscht.
    »Weshalb die Entschuldigung?«, fragte Jace. »Ich versteh einfach nicht, wieso Irdische ständig die Verantwortung für Dinge übernehmen wollen, die nicht ihre Schuld sind. Du hast dem Idioten diesen Cocktail schließlich nicht eingeflößt.«
    »Er ist nur meinetwegen hier«, sagte Clary kleinlaut.
    »Jetzt bilde dir bloß nichts ein. Er ist wegen Isabelle hier.«
    Wütend klappte Clary den Rucksack zu und stand auf. »Lass uns von hier verschwinden. Ich habe die Nase voll.«
    Wie sich herausstellte, bestand das dichte Knäuel schreiender Menschen an der Tür aus weiteren Vampiren, wie man an ihrer blassen Haut und den tiefschwarzen Haaren leicht erkennen konnte. Sie müssen sie färben, dachte Clary,

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