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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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trösten, war Luke die erste Wahl.
    Luke schlug die Decke beiseite, um aufzustehen, aber ehe er sich aufrappeln konnte, flog die Haustür auf und Jace spazierte herein, gefolgt von Alec, der einen weißen Pappkarton trug. Hastig riss Magnus sich das Handtuch vom Kopf und ließ es hinter dem Sessel verschwinden. Ohne Gel und Glitter fielen ihm seine dunklen, glatten Haare fast bis auf die Schultern.
    Clarys Blick ging sofort zu Jace – wie jedes Mal. Sie konnte einfach nichts dagegen machen. Aber wenigstens hatte keiner der anderen es bemerkt. Jace wirkte nervös und angespannt, aber auch erschöpft; graue Schatten lagen unter seinen Augen. Sein Blick streifte ausdruckslos über Clary und blieb dann bei Maia hängen, die noch immer leise weinte und die beiden Jungen offenbar nicht hatte hereinkommen hören. »Wie ich sehe, sind alle bester Laune«, bemerkte er. »Machst du den anderen gerade Mut?«
    Maia rieb sich die Augen. »Verdammt«, murmelte sie, »ich hasse es, vor Schattenjägern zu weinen.«
    »Dann geh doch einfach in ein anderes Zimmer«, sagte Jace ohne jedes Mitgefühl. »Wir können dich hier sowieso nicht gebrauchen, wenn du nur herumsitzt und heulst, während wir uns unterhalten.«
    »Jace«, setzte Luke in warnendem Ton an. Doch Maia war bereits aufgesprungen und rannte aus dem Wohnzimmer in die Küche.
    »Unterhalten? Wir haben uns überhaupt nicht unterhalten«, fuhr Clary Jace an.
    »Aber das werden wir gleich«, erwiderte Jace, ließ sich auf dem Klavierhocker nieder und streckte die langen Beine. »Magnus möchte mich als Erster anbrüllen, stimmt’s, Magnus?«
    »Ja«, sagte Magnus, wandte den Blick von Alec ab und musterte Jace finster. »Wo, zum Teufel, bist du gewesen? Ich dachte, ich hätte mich klar genug ausgedrückt, als ich sagte, dass du im Haus bleiben sollst.«
    »Ach, und ich dachte, er hätte gar keine andere Wahl«, warf Clary ein. »Ich war der Ansicht, dass er immer in deiner Nähe bleiben muss – wegen des magischen Banns.«
    »Normalerweise schon«, erwiderte Magnus aufgebracht, »aber gestern Abend, nach der ganzen Arbeit, die ich geleistet habe, war meine Magie ein wenig … ermattet.«
    »Ermattet?«
    »Ja.« Magnus wirkte nun wütender als je zuvor. »Selbst der Oberste Hexenmeister von Brooklyn verfügt nicht über unerschöpfliche Kräfte. Schließlich bin ich auch nur ein Mensch. Na ja, zumindest ein halber«, fügte er hinzu.
    »Aber du musst doch gewusst haben, dass deine Kräfte aufgebraucht waren, oder?«, fragte Luke, nicht einmal unfreundlich.
    »Natürlich und deswegen habe ich diesen kleinen Mistkerl auch schwören lassen, dass er im Haus bleibt.« Magnus sah Jace wütend an. »Aber jetzt weiß ich, was euer viel gerühmter Schattenjägerschwur wert ist.«
    »Man muss eben wissen, wie man mich den Schwur richtig leisten lässt«, sagte Jace vollkommen unbeeindruckt. »Denn nur ein Eid auf den Erzengel ist von Bedeutung.«
    »Das stimmt«, pflichtete Alec ihm bei. Es war das Erste, was er seit Betreten des Hauses überhaupt sagte.
    »Natürlich stimmt das.« Jace nahm Maias unangerührten Kaffeebecher und trank einen Schluck. Angewidert verzog er das Gesicht. »Zucker.«
    »Und wo bist du nun die ganze Nacht gewesen?«, fragte Magnus ziemlich sauer. »Bei Alec?«
    »Ich konnte nicht schlafen, deshalb hab ich einen Spaziergang gemacht«, sagte Jace. »Als ich zurückkam, bin ich auf diesen traurigen Hund hier gestoßen, der auf der Veranda herumlungerte.« Er deutete auf Alec.
    Magnus’ Miene hellte sich auf. »Warst du die ganze Nacht hier?«, fragte er Alec.
    »Nein«, sagte Alec. »Ich bin nach Hause gefahren und dann wieder hergekommen. Sieht man das etwa nicht? Ich hab doch vollkommen andere Sachen an.«
    Sämtliche Augen richteten sich auf ihn. Alec trug Jeans und einen dunklen Pullover – genau das Gleiche, was er auch am Tag zuvor angehabt hatte. Clary beschloss, ihm einfach mal zu glauben. »Was ist in der Pappschachtel?«, fragte sie.
    »Ach, richtig.« Alec schaute auf den weißen Karton, als hätte er ihn völlig vergessen. »Donuts.« Er schlug den Deckel auf und stellte die Schachtel auf den Beistelltisch. »Möchte vielleicht jemand einen?«
    Wie sich herausstellte, wollten alle einen Donut, bis auf Jace … der zwei wollte. Nachdem Luke das Gebäck vertilgt hatte – Clary hatte ihm einen Donut mit Vanillecremefüllung und Schokoglasur gereicht –, schien es ihm deutlich besser zu gehen. Er schlug die Decke ganz beiseite und lehnte sich

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