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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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aufrecht gegen die Sofarückenlehne. »Eines verstehe ich nicht«, sagte er.
    »Nur eines? Dann bist du uns anderen weit voraus«, erwiderte Jace.
    »Als ich gestern Abend nicht ins Haus zurückgekommen bin, seid ihr zwei mir gefolgt, um mich zu suchen, richtig?«, fragte Luke und schaute von Clary zu Jace.
    »Wir drei«, sagte Clary. »Simon ist auch mitgekommen.«
    Luke verzog leicht das Gesicht. »Okay. Ihr drei. Da draußen waren zwei Raumdämonen, aber Clary hat mir erzählt, dass ihr keinen von beiden getötet habt. Also was genau ist passiert?«
    »Ich hätte meinen ja getötet, aber er ist abgehauen«, sagte Jace.
    »Warum hat er das wohl gemacht?«, fragte Alec neugierig. »Die waren zu zweit, ihr zu dritt. Vielleicht weil er das Gefühl hatte, ihr wärt ihnen zahlenmäßig überlegen?«
    »Also ohne irgendeinen der Beteiligten jetzt beleidigen zu wollen, aber der Einzige von euch, der Furcht einflößt, ist Jace«, warf Magnus ein. »Mal ehrlich: Eine unerfahrene Schattenjägerin und ein verängstigter Vampir …«
    »Das hängt möglicherweise mit mir zusammen«, sagte Clary. »Ich glaube, ich habe den Dämon in die Flucht geschlagen.«
    Magnus blinzelte. »Hab ich nicht gerade gesagt …«
    »Nicht weil ich so furchterregend bin«, erklärte Clary, »ich denke, es lag vielmehr daran.« Sie hob ihre Hand und drehte sie so, dass die Rune auf der Innenseite ihres Unterarms zu sehen war.
    Plötzlich herrschte eine angespannte Stille im Raum. Jace betrachtete Clary ruhig und schaute dann weg, Alec blinzelte verwundert und Luke wirkte überrascht. »Dieses Runenmal habe ich noch nie gesehen«, sagte er schließlich. »Von euch vielleicht jemand?«
    »Nein«, räumte Magnus ein. »Aber es gefällt mir nicht.«
    »Ich bin nicht sicher, was das für ein Mal ist oder was es zu bedeuten hat«, sagte Clary und senkte den Arm. »Aber diese Rune stammt nicht aus dem Grauen Buch.«
    »Alle Runen stammen aus dem Grauen Buch.« Jace’ Stimme klang fest.
    »Diese aber nicht«, entgegnete Clary. »Ich habe sie in einem Traum gesehen.«
    »In einem Traum? « Jace wirkte so wütend, als hätte sie ihn persönlich beleidigt. »Was soll denn der Unsinn, Clary?«
    »Das ist kein Unsinn. Erinnerst du dich nicht mehr an den Abend am Lichten Hof …«
    Jace funkelte sie an, als hätte sie ihn geschlagen. Doch ehe er etwas sagen konnte, fuhr Clary rasch fort: »… als die Feenkönigin uns erzählt hat, wir wären Experimente? Und dass Valentin Vorkehrungen getroffen oder irgendetwas mit uns gemacht habe, um uns von anderen zu unterscheiden und uns zu etwas Besonderem zu machen? Ich hätte die Gabe der Worte, die nicht gesprochen werden können, hat die Königin gesagt, und dir sei die Gabe des Erzengels zuteil geworden. Weißt du das nicht mehr?«
    »Das war Feengeschwätz.«
    »Feenwesen lügen nicht, Jace. Worte, die nicht gesprochen werden können – sie meinte Runen. Jede Rune hat eine eigene Bedeutung, aber sie müssen gezeichnet werden und nicht laut ausgesprochen.« Sie ignorierte Jace’ zweifelnden Blick und redete einfach weiter. »Erinnerst du dich, als du mich gefragt hast, wie ich in der Stillen Stadt deine Zellentür aufbekommen habe? Ich habe dir erklärt, dass ich nur eine ganz normale Entriegelungsrune verwendet habe …«
    »Mehr hast du nicht gemacht?« Alec starrte sie überrascht an. »Ich war unmittelbar nach dir bei der Zelle und für mich sah das so aus, als hätte jemand die Tür aus den Angeln gerissen.«
    »Und meine Rune hat nicht nur die Tür geöffnet«, sagte Clary. »Sie hat auch alles andere in der Zelle entriegelt – zum Beispiel Jace’ Handfessel.« Clary holte tief Luft. »Ich denke, die Feenkönigin hat mit ihren Worten gemeint, dass ich Runen zeichnen kann, die mächtiger sind als herkömmliche Runen. Und eventuell sogar neue erschaffen kann.«
    Jace schüttelte den Kopf. »Niemand kann neue Runen erschaffen …«
    »Vielleicht kann sie es ja doch, Jace.« Alec klang nachdenklich. »Ich meine, es stimmt doch: Keiner von uns hat das Mal auf ihrem Arm je zuvor gesehen.«
    »Alec hat recht«, sagte Luke. »Wie wäre es, Clary, wenn du mal kurz deinen Skizzenblock holst?«
    Überrascht schaute sie ihn an. Lukes graublaue Augen wirkten müde und lagen tief in den Höhlen, aber aus ihnen sprach die gleiche beruhigende Zuverlässigkeit wie damals, als sie sechs Jahre alt gewesen war und er ihr ein Versprechen gegeben hatte: Wenn sie auf dem Spielplatzgerüst klettern wolle, würde er direkt unter

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