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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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unfreundliches Lächeln. »Natürlich habe ich das Wort ›Furcht‹ schon mal gehört. Aber ich ziehe es vor zu glauben, dass es auf mich nicht zutrifft«, erwiderte er.
    »Und das ist genau das Problem«, sagte Luke.
    »Na, warum probieren wir es dann nicht einfach an dir aus?«, fragte Clary, doch Luke schüttelte den Kopf.
    »Man kann Schattenweltler nicht mit Runen versehen, Clary. Die Dämonenkrankheit, die Lykanthropie verursacht, verhindert, dass die Runen ihre Wirkung entfalten.«
    »Also dann …«
    »Versuch es bei mir«, sagte Alec unerwartet. »Ich könnte etwas Furchtlosigkeit gut gebrauchen.« Er zog seine Jacke aus, warf sie auf den Klavierhocker und marschierte zu Jace. »Hier. Versieh meinen Arm mit der Rune.«
    Jace warf Clary einen Blick zu. »Oder willst du es lieber selbst machen?«
    Clary schüttelte den Kopf. »Nein. Wahrscheinlich bist du im Auftragen von Runen viel geübter als ich.«
    Jace zuckte die Achseln. »Dann roll mal den Ärmel hoch, Alec.«
    Gehorsam schob Alec den Ärmel hoch. Auf seinem Oberarm befand sich bereits ein permanentes Mal, ein elegantes Gebilde aus Voluten und Schnörkeln, das ihm ein perfektes Gleichgewicht verleihen sollte. Sämtliche Anwesenden – selbst Magnus – beugten sich vor, als Jace die Konturen der Furchtlosigkeitsrune sorgfältig auf Alecs Arm übertrug. Alec zuckte zusammen, während die Stele ihre brennenden Spuren auf seiner Haut hinterließ. Als Jace fertig war, schob er die Stele in seine Tasche und betrachtete sein Werk bewundernd. »Na wenigstens sieht die Rune nicht schlecht aus – ob sie nun funktioniert oder nicht …«, verkündete er.
    Vorsichtig berührte Alec das neue Mal mit den Fingerspitzen; als er aufschaute, sah er, dass alle Augen im Raum auf ihn gerichtet waren.
    »Und?«, fragte Clary.
    »Und was? « Alec zog den Ärmel herunter und bedeckte die Rune.
    »Und, wie fühlst du dich? Irgendwie anders?«
    Alec zog ein nachdenkliches Gesicht. »Nein, nicht sonderlich.«
    Jace warf die Hände hoch. »Also funktioniert sie nicht.«
    »Nicht notwendigerweise«, sagte Luke. »Es könnte auch sein, dass die Rune erst aktiviert werden muss. Vielleicht gibt es hier im Wohnzimmer ja nichts, wovor Alec Angst hat.«
    Magnus sah Alec an und zog die Augenbrauen hoch. »Buh!« , machte er.
    Jace musste grinsen. »Komm schon, Alec, du hast doch bestimmt irgendeine Phobie. Wovor fürchtest du dich?«
    Alec dachte einen Moment nach. »Vor Spinnen«, sagte er schließlich.
    »Hast du vielleicht irgendwo eine Spinne?«, wandte Clary sich an Luke.
    Luke warf ihr einen entnervten Blick zu. »Warum sollte ich eine Spinne haben? Sehe ich vielleicht aus wie jemand, der Spinnen sammelt?«
    »Nichts für ungut«, sagte Jace, »aber irgendwie machst du schon den Eindruck.«
    »Vielleicht war das Ganze ja ein ziemlich blödes Experiment«, warf Alec säuerlich ein.
    »Und was ist mit der Dunkelheit?«, fragte Clary. »Wir könnten dich vielleicht im Keller einsperren.«
    »Ich bin ein Dämonenjäger«, erwiderte Alec übertrieben geduldig. »Selbstverständlich fürchte ich mich nicht im Dunkeln.«
    »Na ja, hätte ja sein können.«
    »Ist aber nicht so.«
    Clary blieb eine Antwort erspart, da in dem Moment die Türglocke klingelte. Fragend schaute sie zu Luke. »Simon?«
    »Eher unwahrscheinlich. Es ist mitten am Tag.«
    »Ach ja, richtig.« Sie hatte es schon wieder vergessen. »Soll ich aufmachen?«
    »Nein.« Mit einem unterdrückten Stöhnen stand Luke auf. »Ich geh schon. Ist wahrscheinlich sowieso nur jemand, der sich fragt, warum die Buchhandlung geschlossen ist.«
    Er humpelte durch den Raum, öffnete die Tür und straffte vor Überraschung die Schultern. Clary hörte das Keifen einer vertrauten, durchdringenden Frauenstimme und eine Sekunde später drängten sich Isabelle und Maryse Lightwood an Luke vorbei ins Wohnzimmer, gefolgt von der grauen, bedrohlichen Gestalt der Inquisitorin. Hinter ihnen trat ein großer, stämmiger Mann mit dunklen Haaren, olivbrauner Haut und einem dichten schwarzen Bart durch die Tür. Clary erkannte ihn sofort von dem Foto, das Hodge ihr gezeigt hatte, obwohl die Aufnahme vor vielen Jahren gemacht worden war: Vor ihr stand Robert Lightwood, Alecs und Isabelles Vater.
    Magnus’ Kopf fuhr ruckartig hoch. Jace wurde zwar deutlich blasser, zeigte aber sonst keine Regung. Und Alec – Alec schaute von seiner Schwester zu seiner Mutter und seinem Vater und dann zu Magnus; seine klaren hellblauen Augen zeigten plötzlich eine

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