Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes
staubigen Katzenhaaren bedeckt waren. Er blies kurz dagegen, sodass die grauen Flocken in alle Richtungen flogen. » Chakrams. Cool.
Vor allem gegen Dämonen mit einer üblen Tierhaarallergie.« Isabelle versetzte ihm mit ihrem BH einen Schlag. »Du hast meine Frage nicht beantwortet!«
»Weil ich es nicht weiß, Izzy.« Jace rappelte sich auf. »Vielleicht hat die Feenkönigin ja recht gehabt. Vielleicht besitze ich ja wirklich Kräfte, von denen ich überhaupt nichts weiß, weil ich sie noch nie ausprobiert habe. Clary jedenfalls hat solche Kräfte.«
Isabelle runzelte die Stirn. »Tatsächlich?«
Plötzlich riss Alec die Augen auf. »Jace, steht dein Vampirmotorrad noch oben auf dem Dach?«
»Gut möglich. Aber jetzt, bei Tageslicht, nutzt es mir nicht allzu viel.«
»Außerdem passen wir nicht alle zusammen drauf«, bemerkte Isabelle spitz. Jace schob die Chakrams in seinen Gürtel, zusammen mit dem spitzen Dolch. Anschließend verstaute er mehrere Engelsklingen in seinen Jackentaschen. »Das macht nichts«,
erwiderte er, »weil ihr sowieso nicht mitkommt.«
Isabelle protestierte. »Was soll das heißen, wir kommen nicht mit …« Sie unterbrach sich, als Max ins Zimmer stürmte, vollkommen außer Atem und mit ihrem pinkfarbenen Mobiltelefon in der Hand. »Max, du bist ein wahrer Held.« Sie riss ihm das Gerät aus der Hand und warf Jace einen wütenden Blick zu. »Zu dir komme ich gleich noch. Aber jetzt erst mal zu diesem Telefonat: Wen rufen wir an? Clary?« »Ich werde sie anrufen …«, setzte Alec an.
»Nein.« Isabelle schlug seine Hand weg. »Mich mag sie lieber.« Sofort wählte sie die Nummer und streckte ihrem Bruder die Zunge heraus, während sie sich das Telefon ans Ohr hielt. »Clary? Hier ist Isabelle. Ich … Was? « Im nächsten Moment wich sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht, als wäre sie mit einem Tuch fortgewischt worden. Entsetzt starrte sie vor sich hin. »Aber wie ist das möglich? Warum …«
»Wie ist was möglich?« Mit zwei Schritten stand Jace neben ihr. »Isabelle, was ist passiert? Ist Clary …«
Isabelle ließ das Handy sinken; ihre Fingerknöchel waren kreideweiß. »Es geht um Valentin. Er hat Simon und Maia in seine Gewalt gebracht. Er will ihr Blut verwenden, um das Ritual durchzuführen.«
In einer einzigen geschmeidigen Bewegung beugte Jace sich vor, nahm Isabelle das Telefon aus der Hand und hielt es sich ans Ohr. »Fahrt zum Institut«, sagte er, »aber kommt nicht rein. Wartet draußen auf mich.« Dann klappte er das Gerät zu und reichte es Alec. »Ruf Magnus an. Sag ihm, er soll sich mit uns in Brooklyn treffen, irgendwo unten an der Uferstraße, am besten an einer möglichst verlassenen Ecke. Wir brauchen seine Hilfe, um auf Valentins Jacht zu kommen.«
»Wir?« Isabelle lebte sichtbar auf.
»Magnus, Luke und ich«, erklärte Jace. »Ihr zwei bleibt hier und kümmert euch um die Inquisitorin. Wenn Valentin seinen Teil des Plans nicht einhält, seid ihr beide diejenigen, die sie davon überzeugen müssen, sämtliche Truppen der Division als Unterstützung gegen Valentin loszuschicken.« »Ich versteh das Ganze nicht«, sagte Alec. »Wie willst du denn hier überhaupt rauskommen?«
Jace grinste. »Sieh mal her«, sagte er und sprang auf die Fensterbank neben Isabelles Bett. Isabelle schrie auf, doch Jace tauchte bereits durch die geöffnete Scheibe. Einen kurzen Moment balancierte er über das Sims vor dem Fenster – und dann war er verschwunden.
Alec stürzte zum Fenster und starrte entsetzt nach unten, doch es war nichts zu sehen – nichts außer dem Garten des Instituts, der braun und verlassen tief unter ihnen lag, und dem schmalen Weg, der von der Straße zum Portal der Kathedrale führte. Aber keine kreischenden Passanten auf der Sechsundneunzigsten Straße, keine Wagen, die beim Anblick des herabfallenden Körpers mit quietschenden Bremsen zum Stehen kamen. Es schien fast, als hätte Jace sich in Luft aufgelöst.
Das Schwappen von Wasser weckte ihn auf. Es war ein kräftiges, wiederkehrendes Geräusch – Wasser, das gegen irgendetwas Massives klatschte, wieder und wieder, als befände er sich auf dem Boden eines Teichs, der sich rasch entleerte und genauso schnell wieder auffüllte. Er nahm einen metallischen Geschmack im Mund wahr und dann den Geruch von Rost und Eisen, der in der Luft hing. Als Nächstes spürte er einen stechenden, beständigen Schmerz in seiner linken Hand. Stöhnend öffnete
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