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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Simon die Augen.
    Er lag auf einem harten, unebenen Metallboden, der in einem hässlichen Graugrün gestrichen war. In einer der Wände, die aus dem gleichen grünen Metall bestanden, befand sich ein kleines Bullauge, durch das nur eine spärliche Menge Tageslicht fiel. Doch das reichte bereits: Simons Hand hatte in dem schwachen Lichtkegel gelegen und seine Finger waren rot und mit Brandblasen übersät. Mit einem unterdrückten Stöhnen rollte er sich auf die Seite, setzte sich auf …
    … und bemerkte schlagartig, dass er nicht allein war. Trotz des Dämmerlichts im Raum konnte er alles mühelos erkennen – seine Nachtsicht war hervorragend. Ein paar Meter von ihm entfernt kauerte Maia, mit gefesselten Händen und an ein dickes Dampfleitungsrohr angekettet. Ihre Kleidung war zerrissen und auf ihrer linken Wange prangte ein schwerer Bluterguss. Simon sah, dass ihre kleinen Zöpfe an einer Stelle von ihrem Schädel losgerissen und die Haare blutverklebt waren. In dem Moment, in dem er sich aufsetzte, starrte sie ihn an und brach in Tränen aus. »Ich dachte, du wärst …«, schniefte sie zwischen mehreren Schluchzern, »du wärst … tot.«
    »Ich bin tot«, sagte Simon und schaute auf seine Hand. Während er zusah, verblassten die Blasen; der Schmerz ließ nach und die Haut nahm wieder ihre ursprüngliche Farbe an.
    »Ich weiß, aber ich meinte … richtig tot.« Maia fuhr sich mit den gefesselten Händen übers Gesicht. Simon versuchte, zu ihr zu kriechen, aber irgendetwas riss ihn zurück. Um seinen Knöchel saß eine Fußfessel, die an einer dicken Metallkette in den Boden eingelassen war. Valentin ging also kein Risiko ein.
    »Nicht weinen«, sagte Simon und bereute seine Worte sofort. Schließlich war es nicht so, als ob die Situation nicht ein paar Tränen gerechtfertigt hätte. »Mir geht’s gut.«
    »Im Moment«, erwiderte Maia und wischte sich die feuchten Wangen an ihrem Ärmel ab. »Dieser Mann … der mit den weißen Haaren … heißt der Valentin?«
    »Du hast ihn gesehen?«, fragte Simon. »Ich habe überhaupt nichts mitbekommen. Nur dass unsere Haustür eingetreten wurde und dass eine massive schwarze Gestalt wie ein D-Zug über mich hinweggerast ist.«
    »Der Mann ist der Valentin, richtig? Der, von dem alle reden … der, der den Aufstand angezettelt hat.«
    »Er ist der Vater von Jace und Clary«, sagte Simon. »Mehr weiß ich nicht über ihn.«
    »Mir kam seine Stimme gleich so bekannt vor. Er klingt genau wie Jace.« Einen Moment lang wirkte sie wehmütig. »Kein Wunder, dass Jace so ein Arschloch ist.«
    Simon konnte ihr nur beipflichten.
    »Dann hast du also nicht …« Maias Stimme brach ab. Schließlich setzte sie erneut an: »Das mag sich jetzt vielleicht merkwürdig anhören, aber als Valentin dich einkassiert hat, hast du da vielleicht jemanden bei ihm gesehen, den du von früher kanntest … jemand, der tot ist? Eine Art Geist?«
    Verwirrt schüttelte Simon den Kopf. »Nein. Warum?«
    Maia zögerte einen Moment. »Ich habe meinen Bruder gesehen«, sagte sie schließlich. »Den Geist meines Bruders. Ich glaube, Valentin hat dafür gesorgt, dass ich Halluzinationen hatte.«
    »Also, bei mir hat er nichts dergleichen versucht. Ich hatte gerade mit Clary telefoniert, als diese schwarze Gestalt hereingestürmt kam. Ich erinnere mich, dass ich das Telefon noch in der Hand hatte …« Er zuckte die Achseln. »Aber das war’s auch schon.«
    »Mit Clary telefoniert?« Maia sah ihn fast hoffnungsvoll an. »Dann finden sie ja vielleicht heraus, wo wir sind. Vielleicht suchen sie uns ja.«
    »Ja, vielleicht«, sagte Simon. »Und wo sind wir?«
    »Auf einem Schiff. Ich war noch bei Bewusstsein, als er mich an Bord gebracht hat. Irgendein riesiger schwarzer Metallkahn … ohne jedes Licht … aber dafür sind überall so merkwürdige … Kreaturen . Eine von denen hat mich angesprungen und da hab ich losgeschrien. Daraufhin hat Valentin meinen Kopf gepackt und gegen die Wand geschlagen. Danach war ich dann eine ganze Weile bewusstlos.«
    »Kreaturen? Was meinst du damit?«
    »Dämonen«, sagte sie und erschauderte. »Valentin hat alle möglichen Arten von Dämonen hier. Große und kleine und welche, die fliegen. Und sie tun das, was er ihnen befiehlt.«
    »Aber Valentin ist ein Schattenjäger. Und nach allem, was ich gehört habe, hasst er Dämonen.«
    »Das scheinen sie aber nicht zu wissen«, erwiderte Maia. »Außerdem versteh ich nicht, was er von uns will. Ich weiß, dass er Schattenwesen

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