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Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 2 City of Ashes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Valentin sie vielleicht aus den Trümmern eurer alten Wohnung gerettet hat.«
    »Hoffentlich hat es ihr wenigstens eine gewisse Genugtuung geschenkt … seinen Familienschmuck einfach so zu verkaufen«, sinnierte Simon und nahm sich ein drittes Stück Pizza. Es war wirklich erstaunlich, welche Mengen Jungs im Teenageralter verdrücken konnten, ohne auch nur ein Gramm zuzunehmen oder sich furchtbar elend zu fühlen, dachte Clary.
    »Das muss ja ziemlich merkwürdig für dich gewesen sein, Maryse Lightwood nach so langer Zeit wiederzusehen«, wandte sie sich an Luke.
    »Nein, nicht direkt merkwürdig. Maryse hat sich eigentlich kaum verändert. Im Grunde ist sie jetzt mehr sie selbst als je zuvor … falls das irgendeinen Sinn ergibt.«
    Clary verstand, was er meinte. Das Erscheinungsbild und Auftreten von Maryse Lightwood hatte sie an das schlanke, dunkelhaarige Mädchen auf dem Foto erinnert, das Hodge ihr gegeben hatte – an das Mädchen mit dem hochmütig angehobenen Kinn. »Was, glaubst du, denkt sie über dich?«, fragte sie. »Meinst du wirklich, sie haben gehofft, du wärst tot?«
    Luke lächelte. »Möglicherweise nicht aus Hass, aber es wäre für sie ganz bestimmt wesentlich praktischer und angenehmer gewesen, wenn ich nicht mehr leben würde. Die Tatsache, dass ich nicht nur quicklebendig bin, sondern auch noch der Anführer des Innenstadtrudels, kann ihnen nicht besonders behagen. Schließlich ist es ihre Aufgabe, den Frieden zwischen den Schattenweltlern zu wahren – und da komme ich daher, mit einer gemeinsamen Vergangenheit und etlichen Gründen für mögliche Vergeltungsaktionen. Das muss ihnen einfach Kopfzerbrechen bereiten, weil sie nicht einschätzen können, wie ich mich verhalten werde. Ich bin eine Art Joker für sie.«
    »Und, bist du das?«, fragte Simon. Da die Pizza inzwischen verputzt war, beugte er sich über den Tisch und griff sich einen von Clarys angeknabberten Teigrändern. Er wusste, dass sie die Pizzakruste hasste. »Ein Joker, meine ich.«
    »An mir ist absolut nichts Unberechenbares. Ich bin total phlegmatisch. Ein Mann in den mittleren Jahren.«
    »Wenn man mal davon absieht, dass du dich einmal monatlich in einen Wolf verwandelst und marodierend durch die Gegend ziehst«, sagte Clary.
    »Es könnte schlimmer kommen«, erwiderte Luke. »Es soll Männer meines Alters geben, die teure Sportwagen kaufen und sich mit Supermodels amüsieren.«
    »Du bist erst achtunddreißig«, warf Simon ein. »Das ist noch nicht ›in den mittleren Jahren‹.«
    »Danke, Simon, das weiß ich wirklich zu schätzen.« Luke öffnete die Pizzaschachtel, musste aber feststellen, dass sie leer war, und klappte sie seufzend wieder zu. »Auch wenn du die ganze Pizza gegessen hast.«
    »Ich hatte nur fünf Stück«, protestierte Simon und lehnte sich weit zurück, sodass sein Stuhl gefährlich auf den beiden hinteren Beinen balancierte.
    »Was hast du denn gedacht, wie viele Stücke so eine Pizza hat, Dumpfbacke?«, hakte Clary nach.
    »Weniger als fünf Stücke sind keine Mahlzeit … das wäre nur ein Snack.« Simon warf Luke einen besorgten Blick zu. »Bedeutet das, dass du jetzt zum Tier wirst und mich auffrisst?«
    »Auf keinen Fall.« Luke stand auf, um die Pizzaschachtel in den Mülleimer zu werfen. »Du wärst mir viel zu sehnig und schwer verdaulich.«
    »Aber immerhin koscher«, bemerkte Simon heiter.
    »Falls ich mal einem jüdischen Lykanthropen begegne, werde ich ihn in deine Richtung schicken; kannst dich drauf verlassen.« Luke lehnte sich mit dem Rücken gegen die Spüle. »Um noch mal auf deine Frage zurückzukommen, Clary: Es war wirklich seltsam, Maryse Lightwood wiederzusehen, aber nicht wegen ihr, sondern wegen der Umstände und der Umgebung. Das Institut hat mich viel zu sehr an die Halle des Erzengels in Idris erinnert: Ich konnte überall um mich herum die Macht des Grauen Buches, der Runen, spüren – nachdem ich fünfzehn Jahre lang versucht hatte, sie zu vergessen.«
    »Und ist es dir gelungen?«, fragte Clary. »Sie zu vergessen?«
    »Es gibt Dinge, die vergisst man nie. Die Runen in diesem Buch sind mehr als nur Zeichnungen – die Male werden ein Teil von dir. Ein Teil deines Körpers. Das Dasein als Schattenjäger lässt sich niemals abschütteln. Es ist eine Gabe, die man in seinem Blut mit sich trägt, und das kann man genauso wenig ändern wie seine Blutgruppe.«
    »Ich frage mich, ob ich vielleicht auch ein paar Male bekommen sollte«, sagte Clary nachdenklich.
    Simon

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