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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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das denn nicht gewusst?«
    »Nein«, erwiderte Jace, »und ich bezweifle, dass die Ratsmitglieder davon wissen. Sie sind nicht besonders gut darin, von Schattenweltlern Hilfe anzunehmen.«
    Maia richtete sich auf und ihre Augen funkelten zornig. »Wenn wir nicht gewesen wären, wärt ihr alle abgeschlachtet worden. Die Stadt wurde von niemandem verteidigt, als wir hier eintrafen …« 
    »Nein, nicht«, unterbrach Clary Jace, der bereits zu einer Antwort ansetzte, und warf ihm einen warnenden Blick zu. »Ich bin dir wirklich sehr, sehr dankbar, dass ihr uns gerettet habt, Maia. Und das Gleiche gilt für Jace - auch wenn er so stur ist, dass er sich lieber eine Seraphklinge ins Auge rammen würde, als es zuzugeben. Und du sag jetzt nicht, dass du das gerne sehen würdest«, fügte sie hastig hinzu, als sie den Ausdruck auf dem Gesicht des anderen Mädchens sah, »denn das bringt uns überhaupt nicht weiter. Wir müssen jetzt erst mal zum Haus der Penhallows, um nach den Lightwoods zu sehen, und dann muss ich Luke finden …« 
    »Die Lightwoods? Ich glaube, die sind in der Halle des Abkommens. Jedenfalls ist das der Ort, zu dem wir alle Einwohner der Stadt bringen. Ich meine, ich hätte Alec dort gesehen«, überlegte Maia, »zusammen mit diesem Hexenmeister… der mit den stachligen Haaren. Magnus.«
    »Wenn Alec in der Halle ist, müssen die anderen ebenfalls dort sein.« Der Ausdruck enormer Erleichterung auf Jace’ Gesicht weckte in Clary den Wunsch, ihm eine Hand auf die Schulter zu legen, doch sie hielt sich zurück. »Sehr clever, alle in die Halle zu bringen - sie ist nämlich durch Runen geschützt.« Entschlossen schob er die glühende Seraphklinge in seinen Gürtel zurück. »Los, kommt. Worauf wartet ihr noch?«
     
    Clary erkannte das Innere der Abkommenshalle in dem Moment, in dem sie sie betraten. Es handelte sich um den Saal, von dem sie geträumt hatte, in dem sie mit Simon und dann mit Jace getanzt hatte.
    Dies ist der Ort, an den ich mich mithilfe des Portals hatte bringen wollen, überlegte sie und betrachtete die blassweißen Wände und die hohe Decke mit dem riesigen Oberlicht, durch das sie den Nachthimmel erkennen konnte. Aber trotz seiner Größe erschien ihr der Saal irgendwie kleiner und schäbiger als in ihrem Traum. Zwar plätscherte und sprudelte der Brunnen mit der Meerjungfrau in der Mitte des Raums noch immer, doch er wirkte stumpf und schmuddelig. Auf seinen Stufen hockten und lagen zahllose Menschen, die meisten mit Verbänden und Bandagen. Im ganzen Saal wimmelte es vor Schattenjägern. Leute hasteten eilig hin und her und hielten nur inne, um einem der Verwundeten ins Gesicht zu schauen, als hofften sie darauf, in der Menge einen Freund oder Verwandten zu entdecken. Der Boden war übersät mit Schlamm, der sich mit Blut und Dreck zu einem schmierigen Matsch vermischt hatte. 
    Doch am meisten berührte Clary die Stille. In der Welt der Irdischen hätte in einer solchen Situation, unmittelbar nach einer Katastrophe, absolutes Chaos geherrscht; Leute hätten geschrien, geschluchzt und durcheinandergerufen. Doch in diesem Saal herrschte fast völlige Stille. Die Menschen saßen schweigend da, teilweise den Kopf in die Hände gestützt, teilweise ins Leere starrend. Kinder drängten sich dicht an ihre Eltern, doch keines von ihnen weinte.
    Während Clary sich in Begleitung von Jace und Maia durch den Saal bewegte, fiel ihr noch etwas auf: In der Nähe des Brunnens stand eine Gruppe ungepflegt wirkender Leute in einem lockeren Kreis. Sie schienen sich irgendwie vom Rest der Menge zu unterscheiden, und als Maia sie erblickte und lächelte, begriff Clary auch, warum.
    »Mein Rudel!«, stieß Maia erfreut hervor und stürmte los. Nach ein paar Metern warf sie noch einmal einen kurzen Blick über die Schulter und rief Clary zu: »Ich bin mir sicher, dass Luke auch irgendwo hier sein muss!« Damit verschwand sie in der Gruppe, die sich um sie herum schloss.
    Einen kurzen Moment fragte Clary sich, was wohl passieren würde, wenn sie dem Werwolfmädchen in den Kreis folgte. Würde man sie als Lukes Freundin willkommen heißen oder nur misstrauisch als eine weitere Schattenjägerin betrachten?
    »Nein, nicht«, sagte Jace, als hätte er ihre Gedanken gelesen. »Das ist keine gute …«
    Doch Clary sollte nicht herausfinden, was Jace sagen wollte, da in diesem Moment jemand »Jace!« schrie und Alec auftauchte. Atemlos bahnte er sich einen Weg durch die Menge. Seine dunklen Haare waren

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