Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
sein sollen, an der er sich hätte festhalten können, und nicht so ein dummer, kleiner Spielzeugsoldat.« Wütend warf sie den Miniatur-Schattenjäger auf das Bett; ihre Augen schimmerten feucht. 
    »Du warst doch bewusstlos«, protestierte Simon. »Und du wärst beinahe selbst gestorben, Izzy. Es gab wirklich nichts, was du hättest tun können.«
    Isabelle schüttelte den Kopf, wobei ihre wirren Haare über ihre Schultern streiften. Sie sah grimmig und wild aus. »Was weißt du denn schon?«, herrschte sie ihn an. »Hast du gewusst, dass Max in der Nacht seines Todes zu uns gekommen ist und uns erzählt hat, er habe gesehen, wie jemand auf einen der Dämonentürme geklettert sei? Und dass ich seine Beobachtung mit der Bemerkung abgetan habe, er müsse geträumt haben, und ihn dann wieder ins Bett geschickt habe? Und dabei hatte er die ganze Zeit recht. Ich wette, das war dieser Dreckskerl Sebastian, der den Turm hinaufgeklettert ist, um auf diese Weise die Schutzschilde zu deaktivieren. Und dann hat er Max getötet, damit der Kleine niemandem mehr erzählen konnte, dass er ihn gesehen hatte. Wenn ich doch nur zugehört hätte, mir nur eine Sekunde Zeit zum Zuhören genommen hätte, dann wäre das alles nicht passiert.« 
    »Aber woher hättest du das denn ahnen sollen?«, widersprach Simon. »Und was Sebastian betrifft: Er war nicht wirklich der Cousin der Penhallows. Er hat alle zum Narren gehalten.«
    Isabelle wirkte nicht überrascht. »Ich weiß«, murmelte sie, »ich hab dich mit Alec und Jace reden hören. Ich hab hier oben am Treppengeländer gestanden …«
    »Dann hast du gelauscht?«
    Isabelle zuckte die Achseln. »Nur bis zu dem Moment, als du gesagt hast, du wolltest hochkommen und mit mir reden. Da bin ich dann wieder in mein Zimmer zurückgerannt. Ich hatte keine Lust, mit dir zu sprechen.« Sie warf ihm einen Seitenblick zu. »Eines muss ich dir allerdings lassen: Du bist echt hartnäckig.«
    »Hör mal, Isabelle«, setzte Simon an und ging einen Schritt auf sie zu. Doch plötzlich wurde er sich der Tatsache bewusst, dass sie nur spärlich bekleidet war; daher verzichtete er darauf, ihr eine Hand auf die Schulter zu legen oder sie mit einer anderen tröstenden Geste zu berühren. »Als mein Vater starb, wusste ich zwar, dass das nicht meine Schuld war, aber ich konnte einfach nicht aufhören, an all die Dinge zu denken, die ich hätte tun sollen, ihm hätte sagen sollen, bevor es zu spät war.«
    »Ja, aber in diesem Fall ist es nun mal meine Schuld«, entgegnete Isabelle. »Und ich hätte zuhören sollen. Aber mir bleibt immer noch die Möglichkeit, diesen Dreckskerl zu finden, der Max das angetan hat, und ihn zu töten.« 
    »Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich hilft …«
    »Woher willst du das denn wissen?«, konterte Isabelle. »Hast du denjenigen, der für den Tod deines Vaters verantwortlich war, aufgestöbert und getötet?«
    »Mein Vater hatte einen Herzinfarkt«, erklärte Simon.
    »Dann weißt du auch nicht, wovon du redest, oder?« Isabelle hob herausfordernd das Kinn und musterte ihn mit festem Blick. »Komm her.«
    »Wie bitte?«
    Herrisch winkte sie ihn mit dem Zeigefinger zu sich heran. »Komm her, Simon.« 
    Zögernd ging Simon auf sie zu. Er war kaum noch einen Schritt von ihr entfernt, als sie ihn am Kragen seines T-Shirts packte und ruckartig zu sich heranzog, bis nur noch wenige Zentimeter sie voneinander trennten. Simon konnte erkennen, dass auf der Haut unter Isabelles Augen die Spuren kürzlich vergossener Tränen schimmerten. »Weißt du, was ich jetzt wirklich brauche?«, fragte sie und artikulierte dabei jedes Wort klar und deutlich.
    »Hm«, sagte Simon. »Nein …«
    »Ein wenig Ablenkung«, erklärte Isabelle und riss ihn mit einer halben Körperdrehung neben sich auf das Bett.
    Simon landete mit dem Rücken in einem Haufen zusammengeknäuelter Kleidungsstücke. »Isabelle«, protestierte er leise, »glaubst du wirklich, dass du dich dadurch besser fühlen wirst?«
    »Vertrau mir«, erwiderte Isabelle und legte ihm eine Hand auf die Brust, genau über sein schlagloses Herz. »Ich fühle mich schon jetzt deutlich besser.« 
     
    Clary lag hellwach im Bett und starrte auf den schmalen Streifen Mondlicht, der langsam über die Decke wanderte. Sie war von den Ereignissen des Tages noch viel zu aufgedreht, um an Schlaf auch nur denken zu können, und die Tatsache, dass Simon nicht zum Abendessen zurückgekehrt war, trug auch nicht zu ihrer Beruhigung bei. Nachdem

Weitere Kostenlose Bücher