Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
Vom Netzwerk:
dann haben wir dich kennengelernt und es war, als würde Jace aus einem tiefen Schlaf erwachen. Du konntest das nicht sehen, weil du ihn ja gar nicht anders kanntest. Aber ich hab es gesehen. Hodge hat es gesehen. Und Alec ebenfalls … Was glaubst du wohl, warum er dich so gehasst hat? Und so war es von der allerersten Sekunde an: Du hast es erstaunlich gefunden, dass du uns sehen konntest, und das war es ja auch. Aber was mich am meisten erstaunte, war die Tatsache, dass Jace dich umgekehrt ebenfalls sah. Auf dem gesamten Rückweg zum Institut hat er von nichts anderem als von dir gesprochen; dann hat er Hodge überredet, dass er dich suchen durfte, und als er dich ins Institut gebracht hatte, wollte er nicht, dass du wieder gingst. Ganz gleich, wo du dich in einem Raum aufgehalten hast, seine Augen ruhten ständig auf dir… Er war sogar auf Simon eifersüchtig. Ich bin mir nicht sicher, ob ihm das selbst bewusst gewesen ist, aber an der Tatsache lässt sich nun mal nicht rütteln. Ich konnte es ihm ansehen. Eifersüchtig auf einen Irdischen. Und dann, nach dieser Geschichte auf der Party, als Simon sich in eine Ratte verwandelt hatte, war Jace bereit, mit dir ins Hotel Dumort zu gehen, die Gesetze des Rats zu brechen, nur um einen Irdischen zu retten, den er nicht einmal mochte. Das hat er nur für dich getan. Weil er wusste, dass es dich zutiefst treffen würde, wenn Simon irgendetwas zustoßen sollte. Du warst der erste Mensch außerhalb unserer Familie, dessen Glück ihm am Herzen lag. Weil er dich geliebt hat.« 
    Clary stieß einen unterdrückten Laut aus. »Aber das war, bevor …«
    »… bevor er herausfand, dass du seine Schwester bist. Ich weiß. Und ich mache dir deswegen auch keine Vorwürfe. Du hast es nicht wissen können. Und vermutlich hast du auch nicht anders gekonnt, als danach unbekümmert weiterzumachen und dich mit Simon zu verabreden, als würde dich das Ganze überhaupt nicht interessieren. Ich hab gedacht, da Jace nun wusste, dass du seine Schwester bist, würde er aufgeben und irgendwann darüber hinwegkommen. Aber das war nicht der Fall - er konnte es einfach nicht. Ich weiß nicht, was Valentin ihm angetan hat, als er noch ein Kind war, und ob das vielleicht der Grund für Jace’ Verhalten ist. Oder ob er einfach von Natur aus so sein muss. Aber er kommt nicht über dich hinweg, Clary. Er schafft es einfach nicht. Nach einer Weile hab ich angefangen, deinen Anblick zu hassen. Ich habe dich dafür gehasst, dass Jace dich immer Wiedersehen musste. Das ist wie bei einer Verletzung mit Dämonengift - man muss die Wunde in Ruhe lassen, damit sie heilen kann. Denn jedes Mal, wenn man den Verband entfernt, reißt man die Wunde nur wieder auf. Jedes Mal, wenn er dich sieht, ist es, als würde der Verband erneut abgerissen.« 
    »Ich weiß«, flüsterte Clary. »Was glaubst du denn, wie das für mich ist?«
    »Keine Ahnung. Ich kann nicht sagen, was du empfindest. Schließlich bist du nicht meine Schwester. Aber ich hasse dich nicht, Clary. Im Gegenteil: Ich mag dich sogar. Wenn die Umstände anders wären, würde ich mir für Jace niemand anderes wünschen als dich. Aber ich hoffe, du verstehst, wenn ich jetzt sage: Sollten wir all das hier wie durch ein Wunder überleben, hoffe ich von ganzem Herzen, dass meine Familie so weit wegzieht, dass wir dich nie Wiedersehen werden.« 
    Tränen brannten in Clarys Augen. Es war seltsam: Isabelle und sie saßen an diesem Tisch und weinten wegen Jace, aus Gründen, die sich einerseits deutlich voneinander unterschieden und sich andererseits doch auf seltsame Weise ähnelten. »Warum erzählst du mir das alles?«
    »Weil du mir vorwirfst, ich würde Jace nicht beschützen wollen. Selbstverständlich möchte ich ihn beschützen. Warum, glaubst du, war ich so bestürzt, als du plötzlich bei den Penhallows aufgetaucht bist? Du agierst immer so, als wärst du nicht Teil dieser ganzen Geschichte, nicht Teil unserer Welt - als wärst du nur ein Zaungast. Aber das stimmt nicht: Du bist ein Teil davon. Du stehst sogar mittendrin. Du kannst nicht ewig so tun, als würde dich das alles nicht betreffen, Clary - nicht wenn du Valentins Tochter bist. Nicht wenn Jace das, was er tut, teilweise deinetwegen macht.«
    »Meinetwegen?«
    »Was glaubst du wohl, warum er sein Leben so bereitwillig aufs Spiel setzt? Warum es ihm egal ist, ob er stirbt?«
    Isabelles Worte stachen wie spitze Nadeln in Clarys Ohren. Ich weiß den Grund, dachte sie. Weil er glaubt, er sei ein

Weitere Kostenlose Bücher