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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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staubiger Raum mit einer Werkbank, die sich entlang einer der Wände erstreckte. Allerdings handelte es sichbei den darauf verstreuten Gerätschaften nicht um die Arbeitsmittel eines normalen Handwerkers - es waren die Werkzeuge eines Hexenmeisters: Stapel von schmuddeligem Pergament; schwarze Wachskerzen; schwere Kupferkessel mit einer getrockneten dunklen Flüssigkeit am Rand; ein Sortiment von Messern, manche so dünn wie Ahlen, andere mit breiten Klingen. Auf dem Boden prangte ein mit Kreide gezeichnetes Pentagramm, dessen Konturen verwischt waren und dessen Spitzen fünf unterschiedliche Runen präsentierten. Jace verspürte ein mulmiges Gefühl im Magen - die Runen sahen genauso aus wie diejenigen, die um Ithuriels Füße in den Boden gemeißelt gewesen waren. War dies möglicherweise Valentins Werk? Konnten dies seine Werkzeuge sein? War dies vielleicht sein Versteck - ein Versteck, von dem Jace bisher nicht einmal geahnt hatte?  
    Behutsam ließ er sich von der Fensterbank hinunter und landete weich auf einem Stück trockenen Rasen - als ein Schatten über das Antlitz des Monds streifte. Aber hier gab es doch gar keine Vögel, überlegte Jace und schaute gerade noch rechtzeitig auf, um einen Raben zu entdecken, der hoch über ihm kreiste. Jace erstarrte und zog sich hastig in den Schatten eines Baumes zurück, durch dessen Zweige er zum Himmel hinaufspähte. Als der Rabe näher kam, wusste Jace, dass ihn sein Instinkt nicht getäuscht hatte. Dies war nicht irgendein Vogel - dies war Hugo, der Rabe, der einst Hodge gehört hatte und den dieser gelegentlich für die Übermittlung von Nachrichten aus dem Institut eingesetzt hatte. Erst später hatte Jace erfahren, dass Hugo ursprünglich der Rabe seines Vaters gewesen war.  
    Jace drückte sich dicht gegen den Baumstamm; sein Herz raste erneut, dieses Mal jedoch vor freudiger Erregung. Wenn Hugo hier war, konnte das nur bedeuten, dass er eine Nachricht überbrachte, die allerdings nicht mehr für Hodge bestimmt war - sondern für Valentin. Daran gab es keinen Zweifel. Wenn es ihm doch nur gelänge, dem Raben zu folgen…  
    Im nächsten Moment ließ Hugo sich auf einer der Fensterbänke nieder und blinzelte durch die Scheibe. Als er offensichtlich erkannte, dass das Haus leer war, schwang er sich mit einem gereizten Krächzen wieder in die Lüfte und flog in Richtung des Bachlaufs.  
    Sofort trat Jace aus dem Baumschatten und machte sich an die Verfolgung des Raben.  
     
    »Das bedeutet also: Obwohl Jace nicht mit dir verwandt ist, hast du genau genommen dennoch deinen Bruder geküsst«, stellte Simon fest.  
    »Simon!« Clary war entsetzt. »Halt die KLAPPE!« Sie wirbelte auf ihrem Platz herum, um nachzusehen, ob ihnen jemand zugehört hatte. Aber glücklicherweise schien niemand etwas von ihrem Gespräch mitbekommen zu haben. Clary saß auf einem der hochlehnigen Stühle auf dem Podium der Abkommenshalle, mit Simon an ihrer Seite, während ihre Mutter am Rand des Podiums stand, sich zu Amatis hinunterbeugte und sich mit ihr unterhielt.  
    In der gesamten Halle herrschte das reinste Chaos, da immer mehr Schattenweltler hereinströmten und sich entlang der Wände verteilten. Clary erkannte verschiedene Mitglieder von Lukes Rudel wieder, darunter auch Maia, die ihr querdurch den Saal zugrinste. Neben den Feenwesen, die so bleich, kühl und grazil wie Eiszapfen wirkten, entdeckte sie etliche Hexenmeister, von deren Fingerspitzen blaue Funken sprühten, wenn sie sich durch den Raum bewegten. Einige von ihnen hatten Fledermausschwingen oder Ziegenfüße und Clary entdeckte sogar einen mit Hörnern. Nervös verteilten sich die anwesenden Schattenjäger zwischen den Neuankömmlingen.  
    Die Stele fest umklammert, schaute Clary sich ängstlich um. Wo steckte Luke? Er war irgendwo in der Menge verschwunden. Einen kurzen Moment später entdeckte sie ihn bei Malachi, der vehement den Kopf schüttelte. Amatis hatte sich inzwischen ebenfalls zu ihnen gesellt und warf dem Konsul finstere Blicke zu.  
    »Lass mich das ja nicht bereuen, dass ich dir das alles anvertraut habe, Simon«, wandte Clary sich wieder an ihren Freund und sah ihn warnend an. Sie hatte ihm eine Kurzversion von Jocelyns Geschichte erzählt - das meiste im Flüsterton, während Simon ihr geholfen hatte, sich einen Weg durch die Menge zu bahnen und ihren Platz auf dem Podium einzunehmen. Es erschien ihr merkwürdig, hier oben zu sitzen und auf den Saal hinabzublicken, als wäre sie die Königin

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