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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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Clary. Ich habe dir Simons Anwesenheit nicht deshalb verschwiegen, weil ich dich für schwach halte, sondern weil du ein Mensch bist. Und ich kenne mich mit der menschlichen Natur aus. Schließlich bin ich schon lange genug auf Erden.«  
    »Als ob du keine Gefühle hättest und nie etwas Dummes tun würdest!«, schnaubte Clary. »Wo wir gerade davon reden: Wo ist eigentlich Alec? Warum bist du nicht jetzt in diesem Moment auf dem Weg zu ihm, um ihn zu deinem Partner zu machen?«  
    Magnus zuckte zusammen. »Ich würde mich ihm niemals nähern, solange er bei seinen Eltern steht. Das weißt du doch genau.«  
    Clary stützte das Kinn auf die Hände. »Manchmal ist es verdammt hart, das Richtige zu tun, wenn man jemanden liebt.«  
    »Das kannst du laut sagen«, bestätigte Magnus.  
     
    Der Rabe flog in großen, trägen Kreisen und schwang sich über die Baumwipfel in Richtung Westen. Inzwischen stand der Mond hoch am Himmel, sodass Jace auf das Licht seines Elbensteins verzichten konnte, während er dem Vogel im Schutz der Bäume folgte.  
    Nach einer Weile stieg vor ihm der westliche Talhang steil auf, eine massive Wand aus grauem Felsgestein. Der Rabe schien dem Lauf des Bachs stromaufwärts zu folgen, der sich durch das Geröll schlängelte und schließlich in einer schmalen Felsspalte zu verschwinden schien. Bei dem Versuch, den Vogel nicht aus den Augen zu verlieren, hätte Jace sich auf dem feuchten steinigen Untergrund fast ein paarmal den Knöchelverstaucht und am liebsten lauthals geflucht, doch Hugo hätte ihn bestimmt gehört. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, sich möglichst tief zu ducken und dabei nicht das Gleichgewicht zu verlieren.  
    Als er endlich den Rand des Tals erreichte, war sein Hemd schweißgetränkt. Einen Moment lang fürchtete er, er hätte Hugo aus der Sicht verloren, und verspürte maßlose Enttäuschung. Doch dann entdeckte er den schwarzen Schatten des Raben, als dieser tiefer zu kreisen begann und Sekunden später in einer dunklen, zerklüfteten Lücke in der Felswand verschwand. Sofort stürmte Jace los, erleichtert, dass er nicht länger gekrümmt schleichen musste. Als er sich der Felsspalte näherte, erkannte er eine wesentlich größere dunkle Öffnung dahinter - eine Höhle. Hastig holte Jace seinen Elbenstein hervor und folgte dem Raben in die Finsternis.  
    Durch den Eingang fiel nur wenig Licht in die Höhle und selbst diese geringe Lichtmenge schiennach ein paar Metern von einer erdrückenden Dunkelheit geschluckt zu werden. Jace hob seinen Elbenstein und ließ dessen Strahlen zwischen seinen Fingern hindurchscheinen.  
    Zunächst dachte er, er befände sich wieder im Freien und über ihm würden die Sterne in ihrer ganzen Pracht prangen. Nirgendwo auf der Welt funkelten die Sterne so wie in Idris -aber es handelte sich nicht um ihren Schein, den Jace jetzt sah. Das Elbenlicht in seiner Hand ließ Dutzende glitzernder Katzengoldablagerungen im Felsgestein um ihn herum aufleuchten, die die Wände mit schimmernden Lichtpunkten überzogen.  
    Als seine Augen sich daran gewöhnt hatten, erkannte er,dass er sich in einem schmalen Durchgang aus massivem Fels befand; der Höhleneingang lag hinter ihm und zwei abzweigende dunkle Tunnel taten sich vor ihm auf. Unwillkürlich musste Jace an die Geschichten denken, die ihm sein Vater erzählt hatte - von Helden, die sich in Labyrinthen mithilfe von Seilen oder Garnknäueln orientiert hatten, um sich nicht zu verirren. Allerdings hatte er jetzt weder das eine noch das andere bei sich. Vorsichtig bewegte er sich auf die Tunnelgänge zu und verharrte einen Moment, um zu lauschen. Aus weiter Ferne hörte er das Tröpfeln von Wasser, dahinter das Rauschen des Bachs, einen Flügelschlag und - Stimmen!  
    Ruckartig wich Jace zurück. Die Stimmen kamen aus dem linken Tunnel, da war er sich sicher. Rasch strich er mit dem Daumen über den Elbenstein, um dessen Licht zu dimmen, bis es nur noch so schwach leuchtete, dass er selber den Weg finden konnte. Und dann tauchte er in die Dunkelheit des Tunnels ein.  
     
    »Ist das dein Ernst, Simon? Stimmt das wirklich? Das ist ja fantastisch! Einfach wundervoll!« Isabelle griff nach der Hand ihres Bruders. »Hast du das gehört, Alec? Jace ist nicht Valentins Sohn!«  
    »Und wessen Sohn ist er dann?«, fragte Alec, obwohl Simon das Gefühl hatte, dass er nur mit halbem Ohr zuhörte. Er schien sich die ganze Zeit im Saal umzusehen, als würde er etwas suchen. Seine Eltern

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