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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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bedächtig vor und zurück bewegten, wie langsam über den Himmel ziehende Wolken. Doch schließlich sprach er: Gott hat Abraham aufgefordert, seinen Sohn zu opfern … auf einem Altar, der diesem sehr ähnelt… um herauszufinden, wen Abraham mehr liebte, Isaak oder Gott. Doch niemand hat dich aufgefordert, deinen Sohn zu opfern, Valentin.  
    Valentin schaute auf den Altar zu seinen Füßen, der mit Jace’ Blut bespritzt war, und dann wieder zum Engel. »Wenn Ihr mir keine andere Wahl lasst, werde ich Eure Gunst von Euch einfordern«, erklärte er. »Aber es wäre mir bedeutend lieber, wenn Ihr mir freiwillig zustimmt.«  
    Als Jonathan Shadowhunter mich herbeigerufen hat, habe ich ihm meine Unterstützung gewährt, weil ich erkennen konnte, dass seinTraum von einer Welt ohne Dämonen aufrichtig war. Er träumte von einem Himmel auf Erden. Doch du träumst nur von deinem eigenen Ruhm und den Himmel liebst du schon gar nicht. Mein Bruder Ithuriel kann das bezeugen, erwiderte Raziel.  
    Valentin erbleichte. »Aber…«  
    Hast du wirklich geglaubt, ich hätte davon nicht gewusst? Der Engel lächelte - das furchteinflößendste Lächeln, das Clary je gesehen hatte. Es stimmt, dass der Gebieter des Kreises, den du gezeichnet hast, von mir eine Gunst einfordern kann. Doch du bist nicht dieser Gebieter.  
    Valentin starrte ihn ratlos an. »Mein Fürst Raziel … hier ist sonst niemand…«  
    Oh doch, hier ist sehr wohl noch jemand, erwiderte der Engel. Deine Tochter. ,  
    Valentin wirbelte herum. Clary, die halb bewusstlos im Sand lag, mit schmerzhaft verkrümmten Armen und Handgelenken, starrte herausfordernd zurück. Einen kurzen Moment trafen sich ihre Blicke - und Valentin sah sie an, sah sie scharf an und Clary erkannte, dass ihr Vater ihr in diesem Moment zum allerersten Mal ins Gesicht geschaut und sie wirklich gesehen hatte. Das erste und einzige Mal.  
    »Clarissa«, flüsterte er. »Was hast du getan?«  
    Clary streckte die Hand aus und schrieb mit einem Finger etwas in den Sand zu seinen Füßen - keine Runen, sondern Worte: Die Worte, die er geflüstert hatte, als er zum ersten Mal sah, wozu sie fähig war… als sie die Rune gezeichnet hatte, die sein Schiff zerstörte.  
    MENE, MENE, TEKEL, UPHARSIN.  
    Valentins Augen weiteten sich - genau wie Jace’ kurz vorseinem Tod - und er wurde kreidebleich. Langsam wandte er sich dem Engel zu, hob die Hände zu einer flehentlichen Geste. »Mein Fürst Raziel …«  
    Der Engel öffnete den Mund und spie. Zumindest sah es für Clary so aus - der Engel spie und aus seinem Mund schoss ein weiß glühender Funke, wie ein brennender Pfeil. Der Pfeil flog in schnurgerader Linie über das Wasser und bohrte sich in Valentins Brust. Vielleicht war »bohrte« aber auch nicht der richtige Ausdruck - er schlug durch Valentin hindurch wie ein Stein durch dünnes Papier und hinterließ ein rauchendes Loch von der Größe einer Faust. Einen Moment lang konnte Clary durch die Brust ihres Vaters hindurchsehen, den See und den feurigen Schein des Engels erkennen.  
    Der Moment verstrich wie in Zeitlupe. Dann stürzte Valentin wie ein gefällter Baum zu Boden und blieb reglos liegen - die Lippen zu einem stummen Schrei geöffnet, die Augen auf ewig zu einem letzten Blick ungläubiger Wut verengt.  
    Das war die himmlische Gerechtigkeit. Ich hoffe, du bist nicht entsetzt.  
    Sprachlos schaute Clary auf. Der Engel schwebte über ihr wie ein Turm aus weißen Flammen, der den Blick auf den Himmel verdeckte. Seine Stimme klang wie der Zusammenprall gewaltiger Gebirgsmassen.  
    Du kannst eine Gunst von mir einfordern, Clarissa Morgenstern. Wie lautet dein Wunsch?  
    Clary öffnete den Mund, aber kein Laut kam über ihre Lippen.  
    Ach, ja, sagte der Engel mit deutlich sanfterer Stimme. Die Rune. Die zahlreichen Augen auf seinen Schwingen blinzelten,dann streifte etwas über Clarys Körper - etwas Weiches, weicher als Seide und jeder andere Stoff, sanfter als ein Flüstern oder der Hauch einer Feder. So mussten sich Wolken anfühlen, überlegte sie. Ein schwacher Duft begleitete die Berührung - ein angenehmer Duft, betörend und süß.  
    Sofort fielen die Fesseln um Clarys Handgelenke ab und der Schmerz ließ nach. Auch das Brennen im Nacken war verschwunden, genau wie das Gefühl der Schwere in ihren Beinen. Langsam rappelte Clary sich auf. Mehr als alles andere in der Welt wünschte sie sich, einfach nur durch den blutigen Sand zu robben, zu der Stelle, an der

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