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Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass

Titel: Chroniken der Unterwelt Bd. 3 City of Glass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassandra Clare
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genau die Lüge, die er hören will. Du möchtest doch nach Hause zurückkehren, oder nicht?«
    Simon starrte angestrengt auf die Mauer, als könnte er auf diese Weise durch sie hindurch und dem Mann auf der anderen Seite ins Gesicht sehen. »Würden Sie das denn tun? Lügen?«
    Samuel hustete - ein pfeifender Husten, als wäre er nicht gerade bester Gesundheit. Andererseits war es hier unten im Zellentrakt auch ziemlich feucht und kalt… was Simon natürlich nicht interessierte, aber einem normalen Menschen auf Dauer bestimmt stark zu schaffen machen konnte. »Zunächst einmal würde ich von mir keine moralischen Ratschläge annehmen«, sagte Samuel nach einer Weile keuchend. »Aber wahrscheinlich würde ich nachgeben und lügen. Es war mir schon immer das Wichtigste, meine eigene Haut zu retten.«
    »Ich bin mir sicher, dass das nicht stimmt.«
    »Leider doch«, sagte Samuel. »Wenn du erst einmal älter bist, Simon, wirst du feststellen, dass es meistens der Wahrheit entspricht, wenn die Leute dir etwas Unangenehmes über sich selbst erzählen.«
    Aber ich werde nicht älter werden, dachte Simon. Dann sagte er laut: »Das war das erste Mal, dass Sie mich >Simon< genannt haben und nicht Tageslichtler.« 
    »Da hast du wohl recht.«
    »Und was die Lightwoods betrifft«, fuhr Simon fort, »es ist keineswegs so, dass ich sie besonders ins Herz geschlossen hätte. Ich meine, ich mag Isabelle … und irgendwie auch Alec und Jace. Aber da gibt es noch ein Mädchen. Und Jace ist ihr Bruder.«
    Als Samuel darauf reagierte, klang er zum ersten Mal aufrichtig amüsiert: »Gibt es da nicht immer ein Mädchen?«
    In dem Moment, in dem sich die Tür hinter Clary schloss, ließ Jace sich gegen die Wand sinken, als hätte man ihm die Beine unter dem Körper weggezogen. Er war aschfahl und auf seinem Gesicht spiegelte sich eine Mischung aus Entsetzen, Schreck und … einer gewissen Erleichterung, als wäre die Katastrophe gerade noch einmal abgewendet worden.
    »Jace«, setzte Alec an und ging einen Schritt auf seinen Freund zu. »Glaubst du wirklich …«
    Sofort fiel Jace ihm ins Wort: »Raus«, sagte er mit leiser Stimme. »Raus, alle beide.«
    »Damit du dann was machen kannst? Dein Leben noch mehr verpfuschen?«, konterte Isabelle. »Was zum Teufel sollte das eben?« 
    Jace schüttelte den Kopf. »Ich habe Clary nach Hause geschickt. Das ist für sie das Beste.«
    »Du hast verdammt viel mehr getan, als sie nur nach Hause zu schicken. Du hast sie am Boden zerstört. Hast du ihr Gesicht gesehen?« 
    »Das war es wert. Aber du verstehst das nicht«, erwiderte Jace.
    »Möglicherweise war es das Beste für Clary«, sagte Isabelle. »Aber ich hoffe, für dich erweist es sich auch als das Beste.«
    Jace wandte das Gesicht ab. »Lass mich … lass mich einfach in Ruhe, Isabelle. Bitte.«
    Isabelle warf ihrem Bruder einen bestürzten Blick zu: Jace sagte sonst nie Bitte. Beruhigend legte Alec seiner Schwester eine Hand auf die Schulter. »Ist schon gut, Jace«, sagte er so freundlich wie möglich. »Ich bin mir sicher, Clary wird darüber hinwegkommen.«
    Jace hob den Kopf und schaute in Alecs Richtung, ohne seinen Freund jedoch richtig anzusehen - er schien in die Luft zu starren. »Nein, das wird sie nicht«, erwiderte er. »Aber das habe ich schließlich gewusst. Wo wir gerade davon reden: Was wolltest du mir eigentlich sagen? Du machtest den Eindruck, als wäre es ziemlich wichtig.« 
    Alec nahm die Hand von Isabelles Schulter. »Ich wollte dir nicht vor Clary davon erzählen …«
    Sofort heftete Jace seinen Blick auf Alec. »Du wolltest mir was nicht vor Clary erzählen?« 
    Alec zögerte. Selten hatte er Jace so erschüttert gesehen und er konnte nur ahnen, welche Auswirkungen weitere unerfreuliche Überraschungen auf ihn haben würden. Aber er konnte ihm die Geschichte unmöglich verschweigen. Jace musste einfach davon erfahren. »Als ich Simon gestern zur Garnison gebracht habe«, setzte er mit leiser Stimme an, »hat Malachi mir gesagt, dass Magnus Bane auf der anderen Seite des Portals, in New York, auf Simon warten würde. Also habe ich Magnus eine Flammenbotschaft geschickt. Heute Morgen hat er sich bei mir gemeldet: Simon ist nicht bei ihm angekommen. Tatsächlich wurde seit Clarys Transfer in ganz New York nicht die geringste Portal-Aktivität verzeichnet.«
    »Vielleicht hat Malachi sich ja geirrt«, mutmaßte Isabelle nach einem raschen Blick auf Jace’ aschfahles Gesicht. »Vielleicht hat irgendjemand

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